Der VfL Wolfsburg überwintert auf einem Europapokalplatz. Im letzten Auftritt des Kalenderjahres siegte die Elf von Cheftrainer Bruno Labbadia am Sonntagnachmittag beim FC Augsburg nach einem packenden Duell mit 3:2 (2:0). Eine hochverdiente Pausenführung durch Josuha Guilavogui (33.) und William (41.) glich der FCA überraschend nach dem Seitenwechsel aus (49./59.). Kurz vor dem Abpfiff aber sorgte Yannick Gerhardt vor 28.000 Zuschauern im WWK-Stadion für den entscheidenden Schlag und schoss Grün-Weiß doch noch zum fünften Dreier in den letzten sechs Spielen (89.). In der Tabelle festigte der VfL seinen Platz im oberen Drittel, verbesserte sich um einen weiteren Rang und überwintert somit als Fünfter. Ihren nächsten Einsatz haben die Wölfe am Sonntag, 20. Januar (Anstoß um 18 Uhr), wenn es zum Start in die zweite Saisonhälfte zum FC Schalke geht.
Itter statt Roussillon
Verzichten musste Labaddia weiterhin auf Ignacio Camacho und Josip Brekalo, zudem kam auch für Marcel Tisserand ein Einsatz noch zu früh. Um Jerome Roussillon, der unter der Woche angeschlagen ausgewechselt worden war, hatte der Chefcoach bis zuletzt gebangt. Doch auch er stand nicht auf dem Spielberichtsbogen, wodurch Gian-Luca Itter erstmals in der laufenden Spielzeit bei Anpfiff auf dem Platz stand. Gegenüber dem 2:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart blieb dies die einzige Änderung. Gleich drei Mal hingegen wechselte Manuel Baum, dessen Truppe zuletzt ein 2:2 bei Hertha BSC erreicht hatte: Jeffrey Gouweleeuw, Kostantinos Stafylidis und Marco Richter begannen anstelle von Martin Hinteregger, Philipp Max und Dong-Won Ji.
Schnell die Initiative übernommen
Nach zäher Anfangsphase war es zuerst der FCA, der offensiv Duftmarken setzte. Große Chancen erspielten sich die Gastgeber nicht, zeigten aber sichtbares Bemühen, sich nach langer Durststrecke mit einem Erfolg von ihren Fans zu verabschieden. Mit einem zunächst fehlerhaften Aufbauspiel kamen die Wölfe der Baum-Elf entgegen. Dass Grün-Weiß nicht nur das größere Selbstbewusstsein aufgebaut, sondern auch mehr fußballerische Klasse auf dem Platz hatte, kam dann aber immer klarer zum Vorschein. Noch ohne Ankündigung tauchte Admir Mehmedi vor dem Kasten auf und köpfte knapp drüber (19.). Per Doppelchance meldete sich dann Wout Weghorst zu Wort, setzte erst im Fallen einen Kopfball knapp neben das Tor (25.) und traf dann, nachdem er sich Ball und Gegenspieler in Ruhe zurechtgelegt hatte, aus 18 Metern den Pfosten (28.). Augsburg antwortete mit einer Flanke Michael Gregoritschs, die auf das Tornetz fiel, sowie einem Schuss Rani Khediras aus spitzem Winkel ans Außennetz (29./30.). Trotzdem kam es nicht mehr überraschend, dass es bald 0:1 stand: Gerade noch hatte Mehmedi aus 15 Metern haarscharf verfehlt, da köpfte John Anthony Brooks den abschließenden Eckball brandgefährlich aufs Tor. Josuha Guilavogui sprang noch hinein, um so aus kurzer Distanz zu vollenden – Führung für Grün-Weiß (33.).