Frauen

„Nochmal alles raushauen“

Im letzten Spiel des Jahres treffen die Wölfinnen auf die SGS Essen.

90 Minuten trennen die Spielerinnen des VfL Wolfsburg noch von der wohlverdienten Winterpause: Am Sonntag, 16. Dezember (Anstoß 14 Uhr), stellt sich die SGS Essen zum Jahresausklang im AOK Stadion vor. Es ist bereits das vierte Mal, dass sich die beiden Teams 2018 in einem Pflichtspiel gegenüberstehen: Heimspiele in Allianz Frauen-Bundesliga und DFB-Pokal konnten die VfL-Frauen ebenso für sich entscheiden (4:1; 2:0) wie das Hinspiel der laufenden Saison im Ruhrgebiet. Klar, dass der Tabellenführer auch diesmal die Oberhand behalten und den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Bayern München festigen will. Mit diesem Polster würden die Grün-Weißen dann auch in das Top-Spiel an der Isar gehen, das gleich zum Start ins Jahr 2019 auf dem Programm steht.

Wiedersehen für Doorsoun und Högner

Nur zwei Niederlagen musste die SGS Essen im bisherigen Saisonverlauf hinnehmen: Neben dem 0:5 gegen den VfL Wolfsburg gab’s ein 0:2 gegen den FC Bayern München. Das Team von Trainer Daniel Kraus schickt sich damit an, die beste Bundesliga-Platzierung der Vereinsgeschichte zu realisieren. Derzeit ist der DFB-Pokalfinalist von 2014 Vierter, punktgleich mit dem drittplatzierten 1. FFC Turbine Potsdam. Dabei muss der Coach der SGS, der ab der nächsten Saison beim SC Freiburg an der Seitenlinie stehen wird, gleich auf mehrere Leistungsträgerinnen verzichten: Kapitänin Irini Ioannidou (Kreuzbandriss) steht ebenso auf der langen Ausfallliste wie Nationalspielerin Linda Dallmann (Muskelbündelriss). Für VfL-Abwehrspielerin Sara Doorsoun ist es das zweite Wiedersehen mit den ehemaligen Teamkolleginnen: Die Nationalspielerin brachte es in fünf Jahren auf exakt 100 Bundesliga-Einsätze für die SGS Essen. Auch Markus Högner, Co-Trainer der VfL-Frauen, hat eine Essener Vergangenheit. Von 2010 bis 2016 betreute er die Mannschaft als Cheftrainer.

„Mit Sieg in die Winterpause“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch erwartet einen Gegner, der „die Qualität hat, einem Top-Gegner an einem guten Tag ein Bein zu stellen.“ So verfüge die SGS Essen über „Spielerinnen, die Ball und Gegner laufen lassen können.“ Insbesondere Lea Schüller und die erst 16-jährige Lena Oberdorf („eines der größten deutschen Talente“) seien Akteurinnen, die es zu beachten gelte. Unabhängig vom Gegner hat Lerch eine große Motivation bei seinen Schützlingen ausgemacht, nach einer intensiven Hinrunde „nochmal alles rauszuhauen“ und mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen. „Wir hatten jetzt wieder eine normale Woche und mein Team ist in der Lage, gut zu regenerieren“, will der Coach einen möglichen Kräfteverschleiß nach intensiven Wochen in drei Wettbewerben nicht überbewerten. Wenn der letzte Abpfiff des Jahres ertönt ist, liegen einige freie (Feier)-Tage vor den Spielerinnen. Doch ganz ohne Bewegung geht’s auch in der Winterpause nicht: Bevor sich der Kader am 7. Januar 2019 zum Laktattest wieder in Wolfsburg einfindet, starten die Wölfinnen mit einem individuellen Trainingsprogramm in die Vorbereitungsphase.

Fragezeichen hinter Anna Blässe

Auch wenn Anna Blässe nach überstandener Virusinfektion wieder regulär am Trainingsbetrieb teilnehmen kann, steht noch ein Fragezeichen hinter ihrem Mitwirken beim Jahresausklang. Lerch will sich kurzfristig entscheiden und „kein Risiko eingehen.“ Katharina Baunach hat nur individuell trainiert und steht somit weiterhin nicht zur Verfügung. Alexandra Popp, die beim Auswärtsspiel gegen den 1. FFC Frankfurt ordentlich einstecken und zu Beginn der Woche kürzertreten musste, dürfte am Sonntag zur Verfügung stehen.