Der VfL Wolfsburg hat im ersten Bundesligaauftritt 2020 den Kürzeren gezogen. Beim 1. FC Köln unterlag die Elf von Cheftrainer Oliver Glasner am Samstagnachmittag mit 1:3 (0:2). Renato Steffen (66.) markierte vor gut 49.000 Zuschauern im RheinEnergieSTADION das einzige grün-weiße Tor. Zuvor hatten Jhon Cordoba (23./45.) und Jonas Hector (62.) den FC kaum einholbar in Führung gebracht. In der Tabelle blieb der VfL auf dem neunten Rang. Ihren nächsten Einsatz haben die Wölfe am kommenden Samstag, 25. Januar (Anstoß zum 15.30 Uhr), wenn zum ersten Heimspiel des Jahres Hertha BSC in der Volkswagen Arena gastiert.
Premiere für Ginczek
Für die erste Startaufstellung der neuen Dekade schöpfte Glasner fast aus dem Vollen. Neben dem Langzeitverletzen Ignacio Camacho stand einzig Neuzugang Marin Pongracic wegen Trainingsrückstands nicht zur Verfügung. Gegenüber der letzten Partie des alten Jahres beim FC Bayern stellte der VfL-Chefcoach eine neue Offensiv-Fraktion auf: Anstelle von Felix Klaus, Renato Steffen und Joao Victor stürmten Wout Weghorst, Josip Brekalo und Daniel Ginczek. Für Letzteren war es nach langer Verletzung der erste Bundesliga-Einsatz in der Anfangsformation der laufenden Saison. Die Kölner, vor der Weihnachtspause drei Mal in Folge siegreich, begannen im Unterschied zum jüngsten 1:0-Erfolg gegen Werder mit Winterneuzugang Mark Uth. Dominick Drexler blieb dafür auf der Bank.
Statt Blitzführung plötzlich Rückstand
Mit seiner letzten Begegnung mit den Rheinländern verband Glasner beste Erinnerungen, denn der 2:1-Startsieg der Wölfe in der Hinserie hatte zugleich seine erfolgreiche Premiere als VfL-Chefcoach im Kerngeschäft markiert. Im Rückspiel erlebte er nun ein VfL-Team, das zunächst losstürmte wie von der Kette gelassen. Nach 15 Sekunden (!) vergab Weghorst bereits eine ordentliche Einköpfchance, ehe kurz darauf Brekalo einen scharfen Flachschuss auf Timo Horn abfeuerte (2.) und gleich darauf wieder Weghorst, herrlich von Xaver Schlager bedient, frei vor dem Tor keine Lücke fand (2.). Erst nachdem auch Kevin Mbabu, der sich schon in den Strafraum durchgetankt hatte, gerade noch gestoppt wurde, bekam die Heimelf das Spiel etwas beruhigt. Wenn sich bis dahin eines nicht abgezeichnet hatte, dann dass Grün-Weiß ins Hintertreffen geraten könnte. Kaum dass Köln das Geschehen aber etwas offener gestaltete, musste Koen Casteels in der Tat hinter sich greifen: Nach einer simplen Freistoßflanke von links köpfte Cordoba unhaltbar ein (23.).
Tiefschlag zum Pausentee
Der Treffer hatte Wirkung auf das Spiel der Wölfe, zumal die bissigen Geißböcke sich speziell über weitere Standards immer wieder dem VfL-Tor näherten. Auch die grün-weißen Gegenstöße hatten Potenzial. So etwa nach 35 Minuten, als sich Schlager am Strafraum durchwurschtelte und am langen Pfosten Weghorst erspähte. Der Niederländer rauschte knapp vorbei. Statt eines möglichen Ausgleichs kam es für den VfL dann aber noch dicker: Nachdem er kurz zuvor schon im letzten Moment von Jerome Roussillon hatte gestoppt werden müssen, nutzte schon wieder Cordoba ein Missverständnis am Strafraum der Wölfe und erhöhte, nachdem Ismail Jakobs zuvor Marcel Tisserand das Leder abgeluchst hatte, zu einem für Grün-Weiß denkbar ungünstigen Zeitpunkt auf 2:0 (45.). Der Schiedsrichter pfiff gar nicht mehr an.