Frauen

„Nicht immer Vollgas-Fußball“

Die Wölfinnen bauen ihre Serie mit einem Arbeitssieg gegen Hoffenheim aus.

Alexandra Popp konzentriert mit dem Ball am Fuß.

Ein zweistelliges Resultat hatten die VfL-Frauen am letzten November-Sonntag in Sand knapp verpasst, dafür ist die Siegesserie der Wölfinnen in der Allianz Frauen-Bundesliga seit dem gestrigen Sonntag zweistellig: Das 3:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim war der zehnte Liga-Dreier im zehnten Saisonspiel. Zur „perfekten Hinrunde“ fehlt jetzt nur noch ein Erfolg beim 1. FFC Turbine Potsdam am kommenden Mittwoch (Anstoß um 19 Uhr/live auf Telekom Sport und DFB-TV). Ernsthaft in Gefahr geriet die grün-weiße Serie am 1. Advent zwar nicht, doch die TSG 1899 Hoffenheim war eines des besten Teams, das sich im bisherigen Saisonverlauf im AOK Stadion vorstellte: Diszipliniert in der Defensive, mutig in der Offensive – der Tabellenführer musste alles abrufen, um die frechen Gäste in Schach zu halten. Ein Doppelschlag vor der Halbzeitpause, nur sechs Minuten nach dem Ausgleich, ebnete letztlich den fünften Heimerfolg in der laufenden Spielzeit. Die Stimmen zum Spiel:

Babett Peter: Wir haben zwar kein Feuerwerk abgebrannt, so wie oftmals in den letzten Wochen, aber wir haben das Spiel hochverdient gewonnen. Wenn es so gut läuft wie bei uns, dann ist man auch schnell mal unzufrieden. Letztlich war es ein erfolgreicher Auftakt in die englische Woche – wohlwissend, dass wir uns am Mittwoch in Potsdam steigern müssen. Nach dem Hoffenheimer Ausgleich wussten wir, dass wir mehr machen mussten und genau das ist uns mit den beiden Toren kurz vor der Pause ja auch gelungen. Das war eine Trotzreaktion. Letztlich ist auch das eine Qualität, die uns auszeichnet. Ich hatte heute viele Aktionen nach vorne, gerade in der ersten Halbzeit. Das war Teil unserer taktischen Ausrichtung. Schade, dass es nicht zum Tor gereicht hat.

Sara Doorsoun: In der ersten Halbzeit haben wir uns zu viele einfache Ballverluste geleistet, da nehme ich mich nicht aus. Zudem haben wir Dynamik sowie die nötige Körpersprache vermissen lassen. Nachdem wir das in der Pause angesprochen hatten, wurde es definitiv besser, wobei wir insgesamt noch ein wenig konsequenter im letzten Drittel hätten sein können. Allerdings haben wir auch keine Chance mehr zugelassen. In der ersten Hälfte hatte ich mit einem eng geschnürten Tape um meine Waden gespielt, von dem ich Krämpfe bekommen habe – das mache ich nie wieder. Jetzt stehen wir vor einem weiteren intensiven Spiel in Potsdam, in dem sich unser Gegner sicherlich etwas ausrechnet. Die Partien im „Karli“ sind immer heiß, diesmal kommt noch die Flutlichtatmosphäre hinzu. Da habe ich richtig Bock drauf!

Alexandra Popp: Heute haben wir schlecht ins Spiel gefunden, was auch daran lag, dass Hoffenheim sehr kompakt stand und die Räume eng gemacht hat. Nach einer Viertelstunde haben wir dann unseren Faden gefunden und spätestens mit dem 2:1 kamen wir auch wieder ins Rollen. Insgesamt hat uns heute das Zwingende gefehlt, das uns speziell am letzten Sonntag in Sand ausgezeichnet hatte. Es ist einfach menschlich, dass man nicht jede Woche Vollgas-Fußball spielen kann. Letztlich zählt aber, dass wir die drei Punkte geholt haben. Beim Elfmeter habe ich gewartet, bis sich die Torfrau bewegt. Und als sie sich nicht bewegt hat, musste ich mich für eine Ecke entscheiden. Das ist dann immer eine 50/50-Sache, wobei ich auch nicht genug Druck hinter den Ball bekommen habe. Aber wegen eines verschossenen Elfers werde ich mich jetzt nicht vergraben!