Männer

„Mut für das Wochenende“

Mit Dynamik und Intensität soll es mit Florian Kohfeldt an der Seitenlinie zurück auf die Erfolgsspur gehen.

Es war einiges los seit der 0:2-Niederlage gegen den SC Freiburg am vergangenen Samstag: Nach der Trennung von Mark van Bommel und einem Interims-Training von Michael Frontzeck hat der VfL mit Florian Kohfeldt nun einen neuen Trainer an der Seitenlinie. Und die erste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. Mit ihm an der Seitenlinie sind die Grün-Weißen am Samstag, 30. Oktober (Anstoß um 15.30 Uhr), in der BayArena bei Bayer 04 Leverkusen gefordert. Vor dem Duell mit der derzeit viertplatzierten Werkself stellten sich Kohfeldt und Sportdirektor Marcel Schäfer den Fragen der Journalisten. In seiner ersten Pressekonferenz sprach der neue Chefcoach unter anderem über…

…die ersten Tage beim VfL:  Ich war gerade im Urlaub, als ich den Anruf bekam und war dementsprechend schon etwas überrascht. Aber in den ersten Gesprächen mit Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer haben wir schnell zueinander gefunden und ein gutes Gefühl für diese Entscheidung entwickelt. Gestern habe ich mit einigen Spielern und dem Staff viele Gespräche geführt und heute war der erste offizielle Tag mit der Mannschaft. Es ist das Schönste, erstmals wieder auf dem Platz zu stehen. Ich habe einen sehr guten ersten Eindruck bekommen und freue mich, hier zu sein.

…das Kennenlernen mit der Mannschaft: Die ersten Gespräche waren von Offenheit gekennzeichnet. Die Mannschaft will Intensität und Dynamik auf den Platz bringen. Das ist automatisch mit einem Risiko verbunden und deshalb brauchen wir Mut für das Wochenende. Aber wir sind bereit dazu, weil wir wissen, wie wir uns gegenseitig absichern können.

…seine Ideen für die Trendwende: Wichtig ist, dass wir der Mannschaft gemeinsam eine Orientierung mitgeben können. Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die in sich intakt ist und eine klare Richtung braucht. Hierbei geht viel über das Fachliche. Im Kern hat sich der VfL die letzten Jahre über Dynamik und Intensität ausgezeichnet, insbesondere gegen den Ball - hier wollen wir wieder anknüpfen. Gleichzeitig ist meine Idee, auf dieser Basis dynamische und zielstrebige Offensiv-Lösungen anzubieten. Nach Ballverlust wollen wir den Ball schnell zurückerobern und in diesen Phasen kontrollieren. Ich glaube, dass die Philosophie des Teams und auch meine Idee als Trainer deckungsgleich ist.

…die personelle Situation:

…über die kommenden Gegner Leverkusen und Salzburg: Wir haben das Pokalspiel von Leverkusen natürlich verfolgt. Ich denke aber nicht, dass es einen Effekt auf unser Spiel am Wochenende haben wird. Zum einen, da die Saison noch jung ist und physische Aspekte noch keine große Rolle spielen und zum anderen, da ich die Mannschaft für qualitativ sehr stark und gefestigt halte. Ich habe zwar die gesamte Woche im Blick und weiß auch, dass wir am Dienstag in der Champions League gegen Salzburg spielen, aber der Fokus liegt klar auf Leverkusen. Wir arbeiten aktuell daran, für Samstag die bestmögliche Lösung anzubieten.

…über seine persönliche Herausforderung: Für mich ist das alles sehr spannend. Ich war über 20 Jahre bei Werder Bremen und kannte jeden im Verein. Es ist aufregend zu sehen, wie die Strukturen in einem neuen Verein sind. Ich wurde überragend aufgenommen und bemühe mich, hier schnell anzukommen. Jetzt bin ich nicht mehr der Florian von früher, sondern komme als Trainer hierher. Die generelle Atmosphäre und die Bedingungen sind erfolgsversprechend.

…mögliche Veränderungen im Trainerteam: Ich fühle mich sehr gut aufgestellt. Es besteht viel Expertise und ich kenne Michael Frontzeck auch schon lange. Aber auch der Rest des Teams ist auf einem Top-Level. An der Kapitänsfrage ändert sich nichts, denn ich bin überzeugt von Koen. Wir haben zwar auch andere Führungsspieler, aber die Herausforderung liegt nicht in der Führungsstruktur der Mannschaft.

Marcel Schäfer über Florian Kohfeldt: Jörg und ich haben nach dem Spiel am Samstag zusammengesessen und die Entscheidung getroffen, eine Veränderung vorzunehmen. Danach haben wir einen Kandidatenkreis zusammengestellt und schnell gemerkt, dass wir eine große Überzeugung in der Zusammenarbeit mit Florian sehen. Nach sehr intensiven Gesprächen haben wir von beiden Seiten große Übereinstimmung gespürt und sind zuversichtlich, dass wir mit Florian die Kehrtwende schaffen.

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