Frauen

Mit Sieg in die Pause

Die VfL-Frauen gewinnen ihr letztes Spiel vor der Weihnachtspause mit 2:0 bei der SGS Essen.

Das Jahr 2020 begann für die Frauen des VfL Wolfsburg im Februar mit einem Auswärtssieg – und es endete mit einem solchen: Im letzten Spiel vor der Winterpause, das zugleich der Rückrundenstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga war, setzte sich der aktuelle Deutsche Meister mit 2:0 (1:0) bei der SGS Essen durch. Die Treffer im Stadion Essen erzielten Pia-Sophie Wolter und Zsanett Jakabfi . Damit schließen die Grün-Weißen ein turbulentes Jahr auf dem zweiten Tabellenplatz ab. Spitzenreiter FC Bayern München gab sich auch beim SC Sand keine Blöße (0:6) und verteidigte somit seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Grün-Weißen. Weiter geht es für die Wölfinnen am Freitag, 5. Februar (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), mit einem Heimspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. Die erste Trainingseinheit im Jahr 2021 findet am 10. Januar statt.

Startelf mit sechs Änderungen

Erwartungsgemäß baute VfL-Cheftrainer Stephan Lerch sein Team im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen ZFK Spartak Subotica im Sechzehntelfinal-Rückspiel der UEFA Women’s Champions League gleich auf mehreren Positionen um. Insgesamt gab es sechs Änderungen in der Startformation: Für Anna Blässe, Lotta Cordes, Sara Doorsoun, Karina Saevik, Shanice van de Sanden und Joelle Wedemeyer spielten Ingrid Engen, Kathrin Hendrich, Svenja Huth, Lena Oberdorf, Fridolina Rolfö und Wolter von Beginn an.

Wolter mit der Führung

Die Wölfinnen begannen druckvoll, rissen das Geschehen gleich an sich. In der siebten Minute der erste gute Angriff: Rolfö bediente Jakabfi, die zu wenig Druck hinter ihren Kopfball brachte. In der zwölften Minute dann die verdiente Führung: Engen schickte Oberdorf steil, die für Torschützin Wolter querlegte – 1:0. Ein sehenswerter Angriff auf holprigem Untergrund, der schnellem Kombinationsspiel nicht gerade förderlich war. In der 26. Minute kam Rolfö eher zufällig – der Ball entsprang einem Querschläger – freistehend zum Abschluss, doch SGS-Torfrau Stina Johannes riss reaktionsschnell die Fäuste nach oben. Es war eine souveräne Vorstellung der Gäste, die in der Defensive kaum etwas anbrennen ließen und in der Vorwärtsbewegung den sicheren Ball bevorzugten. So blieb es in der Offensive auch bestenfalls bei Nadelstichen. So wie in der 41. Minute, als eine Direktabnahme von Jakabfi nach einer Hereingabe von Rolfö den rechten Pfosten knapp verfehlte. Es war die letzte Szene einer recht chancenarmen ersten Hälfte. Das Wichtigste aus grün-weißer Sicht: Die bessere Mannschaft führte.

Huth legt für Jakabfi auf

Die erste Chance, auf 2:0 für die Wölfinnen zu erhöhen, hatte Engen per Kopf nach einer Huth-Ecke (50.). Dann klingelte es zum zweiten Mal im Essener Gehäuse – zum exakt gleichen Zeitpunkt wie in der ersten Hälfte: Jakabfi verwertete einen perfekt getimten Schlenzer-Pass von Huth zum 2:0 (57.). Ein wichtiger Treffer, der für weitere Sicherheit im Spiel der Grün-Weißen sorgte. Die Gastgeberinnen blieben durchaus bissig, allerdings in letzter Konsequenz auch harmlos. So erlebte Katarzyna Kiedrzynek im VfL-Gehäuse einen insgesamt ruhigen letzten Arbeitstag des Jahres 2020. Am meisten bearbeitet wurde der ohnehin schon strapazierte Rasen zwischen den beiden Strafräumen, also im Mittelfeld. Die endgültige Entscheidung hatte van de Sanden in der 83. Minute auf dem Fuß: Nach Vorlage von Jakabfi lief die Niederländerin auf Johannes zu, setzten den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbei. Aber auch ohne den dritten Treffer geriet der finale Wölfinnen-Sieg 2020 nicht mehr in Gefahr.

“Mussten den Kampf annehmen”

VfL-Trainer Stephan Lerch: Die Mannschaft hat sehr gut, kompakt und im Kollektiv gegen den Ball gearbeitet. Deshalb war nicht viel zu holen für Essen, die SGS kam nie klar zum Torabschluss. Wir mussten den Kampf annehmen, die Platzverhältnisse waren nicht so einfach. Unsere Defensive stand aber sehr souverän und es freut mich, dass wir zu Null gespielt und den sechsten Sieg in Folge eingefahren haben. Damit sind wir sehr zufrieden. Ich bin sehr stolz darauf, was die Mannschaft geleistet hat und dass sie nach zwei Englischen Wochen hier in Essen nichts hat anbrennen lassen. Wir hatten dazu auch noch die eine oder andere Möglichkeit, die wir dann nicht genutzt haben. Das harte Jahr war jetzt auch spürbar für die Mannschaft, vor allem die letzten Wochen. Deshalb ist es umso schöner, dass wir hier einen souveränen Arbeitssieg feiern konnten. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl nach Hause fahren. 

SGS Essen: Johannes – S. Ostermeier, Räcke, Ioannidou, Klasen (70. Grutkamp) – Piljic (82. Thiemann), L. Ostermeier (83. Baaß), Baijings (63. Sterner) – Wamser (63. Laurier), Feldkamp, Markou

VfL Wolfsburg: Kiedrzynek – Hendrich (87. Blässe), Goeßling, Janssen (46. Doorsoun), Rauch (74. Wedemeyer) – Oberdorf, Engen – Wolter (66. Saevik), Huth, Rolfö (74. van de Sanden) – Jakabfi

Tore: 0:1 Wolter (12.), 0:2 Jakabfi (57.)

Schiedsrichterin: Vanessa Arlt (Münster)

Gelbe Karte: - / Doorsoun, Oberdorf