Frauen

Meisterlicher Abschluss

Am letzten Liga-Spieltag setzen sich die VfL-Frauen mit 5:0 gegen Bayer 04 Leverkusen durch.

Am letzten Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga haben die Frauen des VfL Wolfsburg ihren 20. Saisonsieg realisiert: Gegen Bayer 04 Leverkusen setzte sich der bereits seit elf Tagen feststehende Deutsche Meister dank Treffer von Zsanett Jakabfi, Alexandra Popp, Fridolina Rolfö, Ingrid Engen und Pernille Harder mit 5:0 (3:0) durch. Mit 62 von 66 möglichen Punkten in der Abschlusstabelle stellten die erstmals in einer Saison ungeschlagenen Wölfinnen eine vereinseigene Bestmarke auf. Im Anschluss nahmen die Grün-Weißen zum insgesamt sechsten Mal sowie zum vierten Mal in Folge die Meisterschale entgegen.

Letzter Einsatz von Minde

Gegenüber dem 0:0-Unentschieden beim FC Bayern München nahm VfL-Cheftrainer Stephan Lerch sechs Änderungen in der Startformation vor: Anna Blässe, Jakabfi, Hedvig Lindahl, Claudia Neto, Rolfö und Pia-Sophie Wolter rückten für Friederike Abt, Engen, Lena Goeßling, Harder, Kristine Minde und Joelle Wedemeyer ins Team. Für Minde war es der letzte Auftritt im grün-weißen Trikot: Die Norwegerin wird im DFB-Pokalfinale gegen die SGS Essen am kommenden Samstag, 4. Juli (Anstoß um 16.45 Uhr/live in der ARD), nicht mehr zur Verfügung stehen, da die Transferperiode in Norwegen – Minde wechselt zu Rosenborg Trondheim – am 30. Juni endet. Dass Sara Gunnarsdottir ebenfalls in Köln fehlen wird, stand bereits vorher fest.

Jakabfi eröffnet mit Abstauber

Die erste Chance für die von Beginn an dominanten Wölfinnen hatte Svenja Huth, die das Leder aus 18 Metern an den linken Pfosten setzte (8.). Fünf Minuten später kam Huth volley zum Abschluss, traf den Ball jedoch nicht voll. Wenig später nahm Popp aus der zweiten Reihe Maß und prüfte Anna Klink im Gehäuse der Bayer-Frauen. In der 16. Minute sah die Keeperin dann unglücklich aus: Einen harten, aber nicht allzu platzierten Freistoß von Dominique Janssen ließ Klink nach vorne prallen – Jakabfi staubte zum 1:0 ab (16.). Beim zweiten Treffer gab’s dann nix zu halten: Eine mustergültige Hereingabe von Rolfö verwandelte Popp am zweiten Pfosten mit dem Kopf – 2:0 (20.). Bis zur nächsten guten Möglichkeit dauerte es dann etwas: In der 33. Minute versucht es Huth nach einer Flanke von Blässe mit einer Direktabnahme – Pfosten. Den bis dahin sehenswertesten Angriff krönte Rolfö nach Popp-Vorlage mit dem 3:0 (41.).

Harder mit Nummer 27

Die eingewechselte Harder hatte in der 54. Minute ihr 27. Saisontor auf dem Fuß, doch Klink hatte in dieser Situation ebenso etwas dagegen wie wenig später bei einem Kopfball. Wenn es im Leverkusener Strafraum gefährlich wurde, war die Dänin meistens in der Nähe. Den vierten Treffer markierte dann aber die ebenfalls einwechselte Engen: Nach einem Jakabfi-Freistoß stocherte sie den Ball über die Linie (66.). Und dann zahlte Harder doch noch einmal auf ihr bereits gut gefülltes Torkonto ein: Per Kopf markierte sie ihren 27. Saisontreffer. Auch wenn die VfL-Frauen noch weitere Chancen hatten, war Harders Tor der sportliche Schlusspunkt eines in allen Belangen souveränen Saisonfinals der Wölfinnen. Anschließend rückten die Ehrungen in den Blickpunkt.

Ausgelassene Meisterfeier

Unmittelbar nach dem Abpfiff wurde Harder, die mit 27 Toren treffsicherste Spielerin der Saison, zum zweiten Mal nach 2017/2018 als Torschützenkönigin ausgezeichnet. kicker-Chefredakteur Jörg Jakob überreichte ihr im Beisein von DFB-Vize-Präsidentin Hannelore Ratzeburg die Torjägerinnen-Kanone. Danach folgte die Ehrung des Deutschen Meisters, die aus Hygienegründen etwas nüchterner als gewohnt ablief: Nachdem sich das Wölfinnen-Team samt Trainer- und Betreuerstab im Mittelkreis versammelt hatte, nahmen Harder und Popp – stellvertretend für ihre Mannschaft – die zuvor gründlich desinfizierte Meisterschale entgegen. Der Jubel bei den Wölfinnen fiel allerdings alles andere als nüchtern aus: Ausgelassen feierten die Grün-Weißen die Rückkehr der Schale nach Wolfsburg. Nur die Fans wurden schmerzlich vermisst.

„Das zeigt die Mentalität der Spielerinnen“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Es war heute ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wir haben das Tempo gegen einen tiefstehenden Gegner von der ersten Minute an hochgehalten. Zunächst stand Leverkusen gar nicht so defensiv, wodurch wir auch einige Räume hatten. Im Verlauf der Partie haben sie sich aber dann immer mehr zurückgezogen. Wir haben nie nachgelassen und immer weitergespielt, auch als es schon 2:0 und 3:0 stand. Das zeigt die Mentalität der Spielerinnen, die immer hungrig sind – egal wie es steht. Hut ab, wie es die Mannschaft heute nochmal zum Abschluss geregelt hat. Ich bin sehr stolz auf das, was die Mannschaft heute nochmal auf den Platz gebracht hat!

VfL Wolfsburg: Lindahl – Blässe, Doorsoun, Janssen (69. Goeßling), Maritz – Neto, Popp (57. Engen) – Wolter (57. Minde), Huth (46. Harder), Rolfö (69. Rauch) – Jakabfi

Bayer 04 Leverkusen: Klink – Vinken (90. Sahlmann), Barth, Wirtz, Jessen – Uebach (73. Rackow), Reger, Wich, Zeller (71. Kerschowski) – Rudelic (90. Prinz), Csiszar

Tore: 1:0 Jakabfi (16.), 2:0 Popp (20.), 3:0 Rolfö (41.), 4:0 Engen (66.), 5:0 Harder (78.)

Schiedsrichterin: Anna-Lena Heidenreich (Dahme)

Gelbe Karte: Janssen / -

Wölfe TV: Meisterfeier mit Schale

Wölfe TV: Stimmen nach dem Spiel

Wölfe TV: Meisterparty mit GoPro