Fans

Leidenschaft, Vielfalt, Liebe

Der VfL-Frauen-Fanclub „Hooliwölfe“ im Porträt.

„One Passion – Different Countries – One Love“: Demjenigen, der schon einmal die Wölfinnen-Spiele besucht hat, dürfte das große Motto-Banner im Block O1 des AOK Stadions oder auch in den Auswärtsstadien der Allianz Frauen-Bundesliga nicht entgangen sein. Besser und kompakter als mit diesem Dreiklang aus sechs Worten kann die Botschaft des besonderen VfL-Frauen-Fanclubs wohl kaum beschrieben werden. Die sich im Januar 2016 gegründeten „Hooliwölfe“ sind einer von insgesamt vier Fanclubs, die die Wölfinnen regelmäßig unterstützen und zudem zahlreiche zeit- und kostenintensive Aktivitäten rund um die letztjährigen Double-Gewinnerinnen planen und durchführen.

„Passion“ als eigenes Fanzine

Eine echte Ausnahme im deutschen Frauenfußball haben die „Hooliwölfe“, deren Namen übrigens die deutsche Nationalspielerin und VfL-Ikone Alexandra Popp bei einem der ersten gemeinsamen Spielbesuche mit einem spontanen Ausruf kreiert hatte, mit ihrem eigenen Fanzine „Passion“ geschaffen. Zwei bis dreimal pro Saison erscheint das kleine, liebevoll gestaltete Heft, das neben den digitalen Kanälen des Fanclubs (Website www.hooliwoelfe.de, dazu ein eigener Facebook - und Instagram-Auftritt über die zahlreichen eigenen Aktivitäten (Choreos, Auswärtsfahrten u.a.) berichtet. „Das Fanzine richtet sich vor allem auch an die etwas ältere, weniger digital orientierte Generation“, sagt Gründungsmitglied Sabrina (27), deren Beruf als Mediengestalterin eine perfekte Grundlage für den vielseitigen Außenauftritt der „Hooliwölfe“ ist. „`Passion` ist ja auch ein Teil unseres Motto-Banners. Und Leidenschaft beschreibt uns und unsere Verbindung zu den VfL-Frauen ja auch sehr gut“, erklärt Sabrina die Namenswahl des DIN-A-5-Sprachrohrs, in dem auch allerlei bunte Themen rund um den nationalen und auch internationalen Frauenfußball Platz finden. Regelmäßig werden zudem Fanclubs anderer Vereine vorgestellt, die Kontakte innerhalb der Allianz Frauen-Bundesliga sind eng. Man kennt sich seit vielen Jahren, die gemeinsame Liebe zum Frauenfußball verbindet.

„Da muss man sich auch mal eine halbe Woche einschließen“

Mit 18 Mitgliedern zwischen 18 und 70 Jahren, davon zwei männlichen, stellen die „Hooliwölfe“ zahlenmäßig nicht den größten Fanclub, was aber durchaus dem von Sabrina beschriebenen Selbstverständnis entspricht: „Jeder Fanclub hat eine eigene Philosophie. Es ist nicht unser Wunsch, der mitgliederstärkste Fanclub zu sein. Wir wollen trotz einer gewissen räumlichen Entfernung besonders aktiv sein.“ Das ist vor allem auch deshalb eine anspruchsvolle organisatorische Herausforderung, da die Mitglieder, die die Liebe zu dem VfL-Frauenteam verbindet, weit verstreut zwischen Kiel und Saarbrücken in der Republik leben. Sabrina selbst kommt aus Osnabrück, die Strecke nach Wolfsburg ist für sie inzwischen aber Routine. Nicht nur zu den Heimspielen reisen sie und ihre Mitstreiterinnen an, auch Choreos werden vor Ort im auch finanziell unterstützenden Wolfsburger Fanprojekt konzipiert und vorbereitet. „Da muss man sich durchaus auch mal eine halbe Woche Urlaub nehmen, um sich einschließen zu können“ erklärt Sabrina. Wie zuletzt bei der bislang größten Fanaktion zum diesjährigen Champions-League-Viertelfinal-Heimspiel gegen Olympique Lyon.

„Von der Ideenfindung bis zum fertigen Entwurf und schließlich der Durchführung selbst gibt es viel zu beachten. Nach der Planungsphase musste der Verein die Choreo genehmigen, dann ging das Ganze noch zur UEFA“, beschreibt sie das Procedere. Die Sitze des AOK Stadions wurden am Spieltag mit Pappen und Anleitungen ausgestattet, schließlich sollten sich alle Zuschauer an der Choreographie beteiligen. Dessen Blickfang war ein zehn Meter breites Spruchband mit dem Vereins-Claim „Immer nur Du“ mit einem riesigen Wimpel darüber. Am Ende waren die „Hooliwölfe“ zufrieden mit Präsentation und Resonanz. „Eigentlich hat es besser geklappt als zuvor vermutet“, zieht Sabrina ein positives Fazit der Rekord-Choreo. „Viele haben mitgemacht, alles hat einwandfrei geklappt.“

Fanfreundschaft zu Lyon-Fanclub

Neben dem direkten Support des eigenen Teams engagieren sich die „Hooliwölfe“ aber auch für eine Entwicklung der Fanszene. „Wir setzen uns aktuell und schon seit langem für einen nationalen Dachverband ein“, erklärt Sabrina. Die „Hooliwölfe“ pflegen auch zu den Fanclubs anderer Vereine einen guten Kontakt, sind mit diesen eng vernetzt und in Bezug auf einen Dachverband für die Frauenfußball-Fanclubs der Liga einer Meinung. Auch über die Landesgrenze hinaus knüpfen die „Hooliwölfe“ freundschaftliche Verbindungen. Seit einigen Monaten besteht eine erste offizielle Fanfreundschaft, und zwar mit dem Frauenfußball-Fanclub „OL Ang’Elles“ von Olympique Lyon. Auch von den Franzosen hatten sie viel Zuspruch für ihre Bannerbotschaft und Choreo erhalten.

„One Passion – Different countries – One love“

Bezeichnend für die verbindende Stärke der gemeinsamen Leidenschaft für die Wölfinnen ist, dass Sabrina Anna, eine der Mitgründerinnen im Wolfsburger Heimblock, erst auf der Gegengeraden kennengelernt hat, um dann festzustellen, dass diese ebenfalls aus ihrer Heimatstadt Osnabrück stammt – die gleiche Leidenschaft hat sie im Oktober 2015 beim Champions-League-Duell gegen Sparta Prag erstmalig zueinander geführt und damit den Grundstein für die wenig später folgende Fanclub-Gründung gelegt. Inzwischen ist der Stammplatz der „Hooliwölfe“ nicht nur durch die nicht zu überhörenden Trommelklänge, sondern auch visuell markiert. Das große, auffällige Banner mit der Aufschrift „One Passion – Different countries – One love“ hängt vor ihnen am Zaun. Ein Motto, dass neben der großen Leidenschaft zum Frauenfußball und Liebe zu den Grün-Weißen auch ganz bewusst den Wert der Vielfalt herausstellt. Nicht von ungefähr sind auf der Zaunfahne alle Landesflaggen der verschiedenen Nationalitäten im Wölfinnen-Team abgebildet – neben dem Regenbogen-Vielfaltslogo des VfL. „Die Internationalität wird ja vom und im Team gelebt. Eine solche Vielfalt gibt es in diesem Ausmaß in anderen Mannschaften nicht“, sagt Sabrina. „Vor jeder neuen Saison tauschen wir die dargestellten Nationen natürlich aus, je nachdem wie der Kader sich verändert hat.“ So wird im kommenden Sommer unter anderem wohl die schwedische Flagge der scheidenden Kapitänen Nilla Fischer weichen und Platz machen müssen für eine mögliche neue Landesflagge.

Für den guten Zweck

So erhält jedes Saison-Banner seinen eigenen historischen Wert und landet keinesfalls auf dem Müll. Die letztjährigen Entwürfe sollen demnächst von den VfL-Frauen unterschrieben werden, um dann für ein ausgewähltes Sozialprojekt des Klubs oder einer Spielerin versteigert zu werden. Was auf jedem neuen Banner immer gleich bleibt, sind die Umrisse Alexandra Popps und Anna Blässes, die symbolisch fürs Team das Zentrum der Fahne bilden. Ebenso wie natürlich der einprägsame Slogan. Denn dieser beschreibt die „Hooliwölfe“ und Herzblut für die VfL-Frauen schließlich am allerbesten.

Fanclub Hooliwölfe
info@hooliwoelfe.de
instagram.com/hooliwoelfe
facebook.com/hooliwoelfe
Fanclubnummer: 0151/64545524
Webseite: www.hooliwoelfe.de

Fanclub: Die Jalapeñas
Stefanie Baier
Tel.: 0176/54112541
E-Mail: diejalapenas@mail.de

Fanclub: Wölfinnen Family
Melanie Stuhlemmer:
E-Mail: melli@woelfinnenfamily.de
Tel.: 0152-26187550
Mario Kracheel
E-Mail:  wolle@woelfinnenfamily.de
Webseite: www.woelfinnenfamily.de  

Fanclub: HammerWölfe
Alexandra Görling
Tel.: 0152-21923590
E-Mail: alexandra.goerling@gmx.de