Männer

Königliches Zahlenwerk, Teil zwei

Die VfL-Spielerstatistiken aus der zurückliegenden Saison 2020/2021 im Ligavergleich.

Die zurückliegende Saison 2020/2021 beendete der VfL auf einem grandiosen vierten Tabellenplatz, mit dem Grün-Weiß das Ticket für den kommenden Champions-League-Wettbewerb lösen konnte. In einer nicht nur aufgrund der schwierigen Umstände rund um die Corona-Pandemie sehr besonderen Spielzeit konnten die Wölfe sowohl mannschaftlich als auch individuell auftrumpfen – auch, was die eine oder andere Saisonstatistik im Ligavergleich angeht. In zwei Teilen schauen wir zurück und werfen einen Blick auf besondere Saisonstatistiken rund um das zukünftige Königsklassen-Team.

Im ersten Teil ging es um die Zahlen rund um das gesamte Wölfe-Team. Nun folgen spannende individuelle Daten der VfL-Spieler. Welcher Wolf ragte in welchem Bereich auffällig heraus?

Minuten ohne Gegentor – Koen Casteels, Platz eins: Insgesamt 674 Minuten, also knapp siebeneinhalb Bundesliga-Begegnungen, blieb VfL-Schlussmann Koen Casteels unbezwungen – eine herausragende Serie, an die keiner seiner Torhüterkollegen in der abgelaufenen Spielzeit auch nur annähernd heranreichen konnte. Beginnend mit dem 2:2-Ausgleichstreffer des Leipzigers Willi Orban (54. Minute) am 16. Spieltag und endend mit dem 1:0-Führungstreffer des Hoffenheimers Christoph Baumgartner (8. Minute) am 24. Spieltag hielt Casteels seinen Kasten sauber – eine beeindruckende Serie, mit der der 28-Jährige nicht nur den alten Klubrekord von Simon Jentzsch aus der Spielzeit 2003/2004 (395 Minuten) pulverisierte, sondern zugleich auf Platz drei im historischen Bundesliga-Ranking sprang. Dieses führt weiterhin Timo Hildebrandt (885 Minuten) vor Oliver Kahn (803 Minuten) an.

Weiße Weste - Koen Casteels, Platz zwei: Die überragende Spielzeit des VfL-Keepers, der zum großen Rückhalt der Wölfe auf dem Weg in die Königsklasse wurde, wird auch dadurch dokumentiert, dass Casteels seinen Kasten stolze 14-mal schadlos halten konnte. Lediglich dem Leipziger Peter Gulacsi gelang es sogar noch einmal mehr, seine weiße Weste zu bewahren. Dritter im Bunde ist Stefan Ortega vom Aufsteiger Bielefeld, der elf Mal ohne Gegentreffer blieb.

Abwehrquote – Koen Casteels, Platz fünf: Insgesamt 70,3 Prozent aller Bälle auf sein Gehäuse konnte Casteels entschärfen – Platz fünf im Ligavergleich und ein weiterer Nachweis dafür, dass der Belgier fraglos zu den besten Keepern der Saison gehörte. Auf das Treppchen in dieser Kategorie schafften es Stefan Ortega (Bielefeld, 71,7 Prozent), Rafal Gikiewicz (Union, 71,5 Prozent) und Florian Müller (Freiburg, 71,1 Prozent). Die starken Auftritte Casteels belohnte das Sportmagazin „kicker“ nicht von ungefähr mit dem Zeugnis „Internationale Klasse“.

Sprinter – Ridle Baku, Platz eins / Wout Weghorst, Platz zwei: Der VfL war in der vergangenen Saison das Team mit den meisten intensiven Läufen (über 21 km/h) und Sprints (über 24 km/h) der Liga. Und auch in der Individualwertung brillierten hier zwei Wölfe: Insgesamt 2.829 Mal nahm Ridle Baku am rechten Flügel Fahrt auf, Mittelstürmer Wout Weghorsts Marke ist mit 2.693 Antritten als Zweiter nur unwesentlich schlechter. Bremens Maximilian Eggestein sichert sich hier im Ligavergleich mit 2.656 intensiven Läufen Rang drei. Auch bei den Sprints geht der Titel an Baku (1.061), hier platziert sich Weghorst auf Rang vier (883) hinter dem Frankfurter Filip Kostic (923) und dem Gladbacher Stefan Laimer (896).

Standards und Ecken – Maximilian Arnold, Platz eins und zwei: Eine echte Waffe sind die Standards von VfL-Mittelfeldmotor Maximilian Arnold, kaum ein Spieler der Liga verfügt über eine solch exzellente Schusstechnik, die gleichermaßen Speed und Schnitt vereinigt. Zwar gelang dem 27-Jährigen im Saisonverlauf „nur“ ein direkt verwandelter Freistoß beim 2:2 in Köln, doch bei ruhenden Bällen geht regelmäßig die Angst im gegnerischen Strafraum um. 163 Mal führte Arnold nach einem Freistoßpfiff aus – und ließ damit kurioserweise mit Stefan Ortega (Bielefeld) und Jiri Pavlenka (Bremen) zwei Torhüter hinter sich. Auch bei den Ecken ist der gebürtige Riesaer gefragt (110): Lediglich Joshua Kimmich (Bayern) servierte noch mehr Eckstöße in den Strafraum (138), auf den dritten Rang schaffte es hier Jonas Hofmann (Gladbach, 104).

Aluminiumtreffer: Wout Weghorst, geteilter Platz zwei: Insgesamt 158 Mal knallte das Leder in der Saison 2020/2021 an Pfosten oder Latte – neun Mal hatten auch die Wölfe diesbezüglich Pech. Goalgetter Wout Weghorst (mit 20 Treffern geteilter Vierter in der Torschützenliste) passierte dieses Missgeschick alleine drei Mal – gemeinsamer Platz zwei im Bundesliga-Ranking zusammen mit Nicolas Gonzalez (Stuttgart), Erling Haaland (Dortmund) und Krzysztof Piatek (Hertha). Aluminiumkönig ist Rekordtorschütze Robert Lewandowski, der sogar fünf Mal zu genau zielte und damit eine noch höhere Toranzahl als die ohnehin überragenden 41 Treffer verpasste. VfL-Innenverteidiger John Anthony Brooks ist übrigens der einzige Verteidiger, der mehr als einmal (nämlich doppelt) am Aluminium scheiterte. 

Gewonnene Zweikämpfe – Xaver Schlager, geteilter Platz drei: Immer wieder mitten im Geschehen und nah am Mann zeigte sich Abräumer Xaver Schlager. Der Österreicher spielte eine ganz starke Saison und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Ergebnis: Mit 428 gewonnenen Zweikämpfen (Quote 52,9 Prozent) erobert Schlager sich den Bronzerang in dieser Statistik – gemeinsam mit dem ehemaligen Wolf und jetzigen Augsburger Daniel Caligiuri. Noch öfter konnte der Stuttgarter Japaner Wataru Endo (476) sowie Bielefelds Sturmtank Fabian Klos (464) dem gegnerischen Spieler den Schneid abkaufen. Klos führte insgesamt 976 Duelle (Quote 47,13 Prozent) und damit mit Abstand die meisten in der Liga. Die beste Zweikampfquote im VfL-Dress (bei mindestens 100 geführten) kann „Jay“ Brooks nachweisen: Der US-Amerikaner gewann stolze 62,6 Prozent seiner Duelle. Bestmarke hier hat mit dem lange verletzten Schalker Salif Sané (68,83 Prozent) ein Absteiger.

Höchstgeschwindigkeit – Maxence Lacroix, Platz vier: Eine echte Topverpflichtung gelang dem VfL vor der Saison 2020/2021 mit Maxence Lacroix. Der vom Zweitligisten FC Sochaux losgeeiste französische Innenverteidiger, gerade einmal 21 Jahre jung, bestach in der Folge mit großer Konstanz, Zweikampfstärke, einer guten Spieleröffnung – und vor allem seinem Super-Tempo: Mit einem Top-Speed-Wert von 35,75 km/h platziert sich Lacroix hinter dem Mainzer Jeremiah St. Juste (36,1 km/h), Erling Haaland (Dortmund, 36,04 km/h) und Alphonso Davies (Bayern, 35,97 km/h) auf einem starken vierten Rang im internen Bundesliga-Ranking. Nur knapp die Top-Ten verpasst Paulo Otavio als Elfter (35,52 km/h).

Lufthoheit – John Anthony Brooks, Platz vier: Während Lacroix` der „Speedy Gonzalez“ des VfL ist, ist sein Nebenmann in der Innenverteidigung, John Anthony Brooks, „Mr. High Fly“. Der US-Amerikaner präsentierte sich ebenso formstark und gewann 134 seiner Kopfballduelle – Platz vier im Oberhaus. Unerreicht hier ist die Bielefelder Sturmlegende Fabian Klos mit sensationellen 242 Kopfballgewinnen, Silber und Bronze gehen mit Mats Hummels (Dortmund, 168) und Willi Orban (Leipzig, 136) wieder an zentrale Abwehrspieler. Zweitbester Grün-Weißer und starker Neunter im Bundesliga-Ranking ist Wout Weghorst (120).

Weitere Rankings von VfL-Spielern

  • Abseits – Wout Weghorst: Platz 1 (37) / 2. Andre Silva (Frankfurt, 29) / 3. Florian Niederlechner (Augsburg, 24)

  • Sünderkartei – Maximilian Arnold: geteilter Platz 1 (7 Gelbe Karte / 1 Rote Karte) mit Stefan Posch (Hoffenheim, 9 GK / 1 Gelb-Rote Karte) / 3. Paulo Otavio (6 GK / 1 RK)

  • Meistgefoult – Maximilian Arnold: Platz 5 (62) / 1. Amine Harit (Schalke, 79 / 2. Lucas Höler (Freiburg, 75) / 3. Matheus Cunha (Hertha, 74)

  • Fouls – Xaver Schlager: geteilter Platz 6 (47) / 1. Nicolas Höfler (Freiburg, 68) / 2. Christoph Baumgartner (Hoffenheim; 63) / 3. Leandro Barreiro (Mainz, 59)

  • Laufdistanz – Wout Weghorst: Platz 7 (364,9 km) / 1. Ellyes Shkiri (Köln, 396,2 km) / 2. Maximilian Eggestein (Bremen, 388,1 km) / 3. Theodor Gebre Selassie (Bremen, 374,5 km), 10. Ridle Baku (351,5 km)

  • Flanken – Ridle Baku: Platz 8 (85) / 1. Filip Kostic (Frankfurt, 213) / 2. Borna Sosa (Stuttgart, 128) / 3. Christian Günter (Freiburg, 108)

  • Geschossene Elfmeter – Wout Weghorst: Platz 11 (3 / 2 verwandelt) / 1. Robert Lewandowski (9/7) / 2. Andre Silva (7/7) / 3. Lars Stindl (7 / 6)

  • Assists – Wout Weghorst: Platz 15 (8) / 1. Thomas Müller (Bayern, 18) / 2. Filip Kostic (Frankfurt, 14) / 3. Daichi Kamada (Frankfurt, 12)

  • Passquote – Maximilian Arnold: Platz 24 (87,43 %): 1. Nico Elvedi (Gladbach, 94,09 %) / 2. Manuel Akanji (Dortmund, 93,53 %) / 3. Jonathan Tah (Leverkusen, 92,61 %)

Königliches Zahlenwerk, Teil eins

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