Frauen

Klarer Sieg beim Schlusslicht

Die Frauen des VfL Wolfsburg gewinnen ihr Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg mit 4:0.

Die Erfolgsserie der VfL-Frauen in der in FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist seit dem 18. Spieltag zweistellig: Der Tabellenzweite siegte im Auswärtsspiel gegen Schlusslicht MSV Duisburg dank der Treffer von Alexandra Popp, Lena Oberdorf, Rebecka Blomqvist und Fridolina Rolfö mit 4:0 (1:0) und ging damit zum zehnten Mal in Folge mit drei Punkten vom Platz. Damit gewannen die Wölfinnen nach der 1:4-Niederlage beim FC Bayern München in der Hinrunde jedes Punktspiel. Und nun kommt es zur Revanche gegen den Spitzenreiter aus dem Süden: Setzt sich der aktuelle Double-Sieger nach dem 2:0 im DFB-Pokal-Halbfinale nun auch am Sonntag, 9. Mai (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR und BR), im Liga-Gipfeltreffen gegen die Münchnerinnen durch, so ginge er als Tabellenführer in die letzten beiden Spieltage.

Schults Comeback 

Im Team der U20-Frauen hatte VfL-Torhüterin Almuth Schult bereits wieder Spielpraxis gesammelt, nun realisierte die 30-Jährige auch ihr Comeback im Bundesliga-Team der Grün-Weißen. 721 Tage nach ihrem letzten Einsatz, dem 1:0-Auswärtssieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim, kehrte Schult nach einer Schulterverletzung sowie der Geburt von Zwillingen in den Kasten der Wölfinnen zurück. Katarzyna Kiedrzynek stand aufgrund einer im Training erlittenen Fingerverletzung an der linken Hand nicht zur Verfügung. Auch Sara Doorsoun (Schlag aufs Knie) musste als Vorsichtsmaßnahme passen, für sie kehrte Lena Goeßling in die Innenverteidigung zurück. Darüber hinaus nahm VfL-Cheftrainer Stephan Lerch im Vergleich zum 3:2-Erfolg gegen den SC Freiburg eine weitere Änderung vor: Blomqvist rückte für Ewa Pajor in die Startformation. 

Ex-Duisburgerin Popp trifft

Bis zur ersten gefährliche Szene im Duisburger Strafraum dauerte es knapp vier Minuten: Nach einer Ecke von Svenja Huth legte Popp für Rolfö auf, ihr Schuss wurde geblockt. In der zwölften Minute probierte es Popp nach einer Flanke von Joelle Wedemeyer dann selbst – drüber. Dann kam Dominique Janssen nach einem von Felicitas Rauch ausgeführten Freistoß und Ablage von Oberdorf zum Abschluss – auch dieser Ball ging übers Tor. Die Wölfinnen waren klar tonangebend, wobei der MSV auch immer wieder Momente der Entlastung hatte. Chancen ihrer Mannschaft sahen die rund 40 Zebra-Fans, die hinter den Stadionzäunen gute Sicht aufs Geschehen hatten, allerdings nicht. In der 26. Minute schaute das Leder nach einer Huth-Ecke schon fast hinter die Tornlinie, doch Ingrid Engen schaffte es nicht, es darüber zu befördern. Die bis dahin größte Chance für die Gäste. Der Druck wurde zusehends größer – und er führte in der 32. Minute auch zum verdienten Erfolg. Wieder war es eine starke Huth-Ecke, die den grün-weißen Führungstreffer einleitete. Den Kopfball von Janssen konnte MSV-Torfrau Meike Kämper noch parieren, gegen den Nachschuss von Popp war dann aber kein Kraut mehr gewachsen – 1:0. Die ehemalige Duisburgerin hatte auch die letzte Chance vor dem Pausenpfiff: Beim Kopfball nach Flanke von Huth fehlte nicht viel (43.).

Viele Chancen, einige Tore

Die zweite Hälfte begann aus grün-weißer Sicht nach Plan – nämlich mit dem 2:0. Nach einem Freistoß aus halbrechter Position, den Rauch mit links perfekt ausführte, köpfte Oberdorf am zweiten Pfosten ein (49.). Wenig später legte Popp für Rolfö auf, die das Leder an den Pfosten setzte (53.). Und wieder Rolfö: Diesmal prüfte die Schwedin Keeperin Kämper mit einem satten Schuss, den Abpraller bekam Wedemeyer nicht unter Kontrolle (56.). Dann traf auch Blomqvist den Pfosten (58.), ehe sie es in der 60. Minute, kurz vor ihrer Auswechselung, besser machte und das 3:0 erzielte. Es war die beste Phase der Grün-Weißen, die ihrem überforderten Gegner nun kaum noch Pausen bei der Defensivarbeit gönnten. Entlastung für die Zebra-Frauen? Fehlanzeige. Im Gegenteil – es kam sogar noch dicker: Rolfö legte den Ball in der 66. Minute an Kämper zum 4:0 vorbei. Und fast hätte Zsanett Jakabfi gleich darauf erhöht, doch die in dieser Saison beste Liga-Torschützin der Wölfinnen setzte den Schuss aufs leere Tor zu hoch an (68.). Auch in der 76. Minute kam die Ungarin zu einem vielversprechenden Abschluss, der nicht von Erfolg gekrönt war. Die Wölfinnen hatten die drei Punkte längst in der Tasche, aber deshalb einen Gang zurückzuschalten, war keine Option. Bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichterin Miriam Schwermer blieb Grün-Weiß bissig. So kam Schult bei ihrem Comeback durchaus zu einigen Ballkontakten im Spielaufbau – Gelegenheit, sich auszuzeichnen, hatte sie allerdings kaum. Unter dem Strich ein souveräner Sieg, der durchaus auch höher hätte ausfallen können.

„Souverän und dominant“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Wir haben heute ein paar Minuten gebraucht, um reinzukommen, was zum einen daran lag, dass Duisburg sehr kompakt stand und immer eng dran war. Zum anderen hat auch der unebene, recht trockene und harte Platz dazu beigetragen, dass wir in der einen oder anderen Situation einen Kontakt mehr nehmen mussten. Wir haben aber trotzdem das Tempo hochgehalten und viel Stress erzeugt, wenn wir im Ballbesitz waren. Es war dann nur eine Frage der Zeit, bis bei Duisburg die Kräfte schwinden. Wir hatten im Vorfeld ja angesprochen, dass auch eine Standardsituation ein Türöffner sein kann – umso mehr freue ich mich, dass es heute genauso war. In der zweiten Hälfte sind wir dann weiterhin hohes Tempo gegangen und haben verdient die weiteren Tore erzielt. Natürlich könnte ich jetzt auch wieder die Kassette abspielen, dass wir auch noch höher hätten gewinnen können. Aber wichtig war heute, dass wir dieses Spiel und den unebenen Platz angenommen haben. Und letztlich haben wir die Aufgabe wirklich souverän und dominant gelöst. 

MSV Duisburg: Kämper – Himmighofen (65. Wilkinson), Hilbrands, Hochstein (65. Fürst), Yekka – Debitzki – Angerer (75. Lange), Grutkamp, Maierhofer (75. Cumert), Zielinski – Halverkamps (75. Cin)  

VfL Wolfsburg: Schult – Wedemeyer (70. Blässe), Goeßling, Janssen, Rauch (78. Svava) – Oberdorf, Engen (60. van de Sanden) – Huth, Popp, Rolfö (70. Wolter) – Blomqvist (60. Jakabfi)

Tore: 0:1 Popp (32.), 0:2 Oberdorf (49.), 0:3 Blomqvist (60.), 0:4 Rolfö (66.)

Schiedsrichterin: Miriam Schwermer (Rieder)

Gelbe Karten: Hilbrands, Debitzki / -

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