Männer

„Keine Eingewöh­nungszeit“

VfL-Cheftrainer Florian Kohfeldt und Wölfe-Stürmer Lukas Nmecha sprechen über das Champions-League-Duell mit Salzburg.

Es war ein Auftakt nach Maß: Florian Kohfeldts VfL-Debüt an der Seitenlinie hätte nur schwerlich besser ausfallen können. Beim 2:0-Sieg über Bayer 04 Leverkusen besannen sich die Wölfe unter seiner Anleitung auf ihre Stärken – Effektivität und konsequente Arbeit gegen den Ball. Neben drei zusätzlichen Zählern sorgte der Erfolg in der Fremde auch dafür, dass die Grün-Weißen wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewannen und dies können sie vor dem morgigen Königklassen-Duell mit dem FC Salzburg (Anstoß um 18.45, live bei DAZN) gut gebrauchen. Denn trotz der erst zwei Punkte aus den ersten drei Partien hielte sich die Kohfeldt-Elf mit einem Sieg am Dienstagabend noch alle Möglichkeiten auf das Achtelfinale offen. Bei der obligatorischen Pressekonferenz am Montagnachmittag sprachen Kohfeldt und VfL-Stürmer Lukas Nmecha über das Spiel gegen den FC Salzburg.

Florian Kohfeldt über…

…sein persönliches Champions-League-Debüt: Ich habe eine extrem große Vorfreude auf das Spiel. Das Stadion kenne ich bislang nur als Gästetrainer und dann kommt natürlich noch das Champions-League-Debüt hinzu. Das ist etwas, wovon ich als Trainer immer geträumt habe und jetzt wird es morgen so weit sein. Ich werde mit viel Lust und Vorfreude zum Spiel fahren und hoffe, dass ich das auch auf die Mannschaft übertragen kann. Es wäre ein guter Schlüssel für das Spiel, wenn wir mit Freude und Überzeugung an diese Aufgabe gehen würden. Ich weiß zu schätzen, dass ich sowas erleben darf, denn das ist den Wenigsten im Fußball vergönnt.

…mögliche Veränderungen an der Startelf oder dem System: Der Gegner ist ein anderer und das könnte zu Änderungen führen. Salzburg steht für klaren und sehr intensiven Fußball. Diese Mannschaft arbeitet extrem viel über den Deckungsschatten, mutiges Nach-vorne-Verteidigen und schnelles Spiel in die Tiefe. Sie hat extrem viele Spieler im Zentrum und spielt in der Regel in einer Raute. Dies könnte also die eine oder andere Anpassung in unserem System erfordern. Wenn man nur die Leistung unserer Spieler gegen Leverkusen sieht, gibt es eher wenige Gründe für Anpassungen. Der Kader gibt die Möglichkeit her, ein paar Punkte zu verändern. Gerade bezüglich des Tempos wird es wichtig sein, dass wir morgen ebenbürtig sind. 

…die Konstellation in der Gruppe: Die Situation ist für ein Weiterkommen keineswegs aussichtslos. Aber das wird morgen schon ein Spiel sein, wo es äußerst hilfreich wäre, wenn wir die drei Punkte hierbehalten könnten, um auch nach Weihnachten noch die Champions-League-Hymne zu hören. 

…die Rückkehr von Wout Weghorst: Ich kann noch nicht seriös beantworten, wie es mit einem Einsatz aussieht. Wout hat gestern trainiert und das sah ordentlich aus. Aber wir müssen abwarten, wie er nun reagiert. Es ist schon eher so, dass der natürliche Weg ein Teilzeiteinsatz wäre. Das liegt auch daran, dass ich ihn noch nicht so lange kenne. Ich werde mich auf die medizinische Abteilung verlassen, aber keinesfalls ein Risiko eingehen. Wir haben am Wochenende bewiesen, dass wir in der Offensive auch andere Optionen haben. Sehr wahrscheinlich wird Wout im Kader sein. 

…die Personalsituation: Jerome Roussillon kann zurückkehren in den Kader. Ansonsten hat sich die Personalsituation über ihn und Wout Weghorst hinaus nicht weiter verändert. 

…die Erwartungen an das Spiel: Die Salzburger werden von Beginn an Vollgas geben. Das zeichnet sie aus und das macht sie stark. Trotzdem sollte man nicht unterschätzen, dass auch sie immer kleine Anpassungen vornehmen und sich auch auf den Gegner einstellen. Es würde mich allerdings sehr überraschen, wenn sie die Grundidee ihres Spiels verändern würden. Sie haben im Hinspiel mit zwei breitstehenden Stürmen gespielt und einem Zehner, der immer die Tiefe gesucht hat. Darauf müssen wir uns sicher wieder einstellen. Der FC Salzburg spielt bislang eine beeindruckende Saison. Am zurückliegenden Wochenende hat er erst das zweite Remis der Saison erlebt, alle anderen Spiele hat die Mannschaft gewonnen. Ich gehe also davon aus, dass sie sehr selbstbewusst sein wird. In solchen Spielen hat man, und das hat vor allem auch das Hinspiel gezeigt, keine Eingewöhnungszeit. Es geht sofort los. 

Lukas Nmecha über… 

…eine mögliche Euphorie nach dem Sieg über Leverkusen: Wir hatten am Anfang der Saison so eine Phase, in der wir einige Spiele gewonnen haben. Wir haben jetzt mal wieder einen Sieg eingefahren, aber ich konzentriere mich dann lieber auf das nächste Spiel, als mich zu lange über diesen Erfolg zu freuen.  

…die bisherige Zeit beim VfL: Ich brauche noch Spiele. Die Bundesliga ist eine Top-Liga und ich benötige Einsätze, um mich weiter zu verbessern. Je mehr ich spiele, desto wohler fühle ich mich auch. Ich bin ein junger Spieler, der noch viel lernen muss und ich kann mir bei einigen Spielern wie Wout Weghorst etwas abschauen. 

…das Hinspiel in Salzburg: Diese Mannschaft hat viele Stärken und wir müssen sagen, dass wir in Salzburg einfach kein gutes Spiel gemacht haben. In der Mannschaft ist jetzt aber die Überzeugung da, dass wir gegen diesen Gegner alles geben werden und wir wissen, dass wir die Spieler in unseren Reihen haben, um das Spiel gegen Salzburg gewinnen zu können.

…Youngster Karim Adeyemi: Ich kenne ihn von der U21-EM. Er hat dort schon sehr viele gute Dinge gezeigt. Seine Schnelligkeit ist wirklich unglaublich. Er zeigt jetzt auch in Österreich und der Champions League, dass er ein sehr guter Spieler ist. Hoffentlich können wir ihn morgen stoppen. 

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