Frauen

Kampf statt Kombinationen

Die Wölfinnen gastieren zum Rückrunden-Start beim defensivstarken SC Sand.

Die letzte Auswärtsreise im Jahr 2019 führt die Frauen des VfL Wolfsburg in die badische Ortenau: Zum Rückrunden-Start tritt der Herbstmeister der FLYERALARAM Frauen-Bundesliga am kommenden Sonntag, 8. Dezember (Anstoß um 14 Uhr/live auf MagentaSport), beim SC Sand an. Während die Grün-Weißen die Tabelle mit drei Zählern Vorsprung auf die TSG 1899 Hoffenheim anführen, weist die Saisonhalbzeit-Bilanz den SC Sand als Sechsten aus. Mit 15 Gegentreffern verfügt das Team von Trainer Sascha Glass, beim VfL Wolfsburg einst für die U17 (2014/2015) und die U20 (2015 bis 2017) verantwortlich, über die viertbeste Abwehr der Liga.

Auf die Bedingungen eingestellt

Dass vor einem Auswärtsspiel in Willstätt-Sand, dem kleinsten Liga-Standort unweit der französischen Grenze, über die Platzqualität im örtlichen ORSAY-Stadion diskutiert wird, ist fast schon eine Tradition. Der Rasen der idyllisch gelegenen Sportanlage ist eben kein Teppich, was den kampstarken, defensiv meist gut organisierten Gastgeberinnen in Vergleichen mit spielstärkeren Teams eher entgegenkommt. Größer könnte der Kontrast für die Wolfsburgerinnen also kaum sein, schließlich fand der Liga-Primus zuletzt beim 7:0-Auswärtssieg gegen Bayer 04 Leverkusen einen für die Jahreszeit nahezu perfekten Untergrund vor. „Allein an unseren Toren sah man, wie gut man dort Fußballspielen konnte“, so VfL-Cheftrainer Stephan Lerch. „Das dürfte am Sonntag anders werden. Ich gehe davon aus, dass der Platz uneben sein wird, aber hoffentlich kein Verletzungsrisiko darstellt.“ In der Trainingswoche habe man sich bereits auf die zu erwartenden Bedingungen eingestellt. „Wir werden mit einem Kontakt nicht hinkommen, sondern eher zwei, drei brauchen“, so Lerch. „Und bei Ballverlusten ist es wichtig, schnell ins Gegenpressing zu kommen.“

„Müssen geduldig bleiben“

Die Qualitäten des SC Sand nur an der Qualität des heimischen Rasens festzumachen, würde allerdings zu kurz greifen. Dagegen sprechen die Fakten (neun Punkte zu Hause, sieben auswärts) – und nicht zuletzt auch das Hinspiel zum Saisonstart im AOK Stadion. Beim 1:0-Sieg der Wölfinnen unter hervorragenden Platzbedingungen waren die Gäste aus Baden-Württemberg nur durch einen Elfmeter-Treffer von Pernille Harder zu knacken. „Gefühlt hat Sand den Bus direkt im Sechzehner geparkt“, erinnert sich Lerch an diese Partie, in der Ex-Wölfin Manon Klett im SC-Tor herausragte. „Da mussten wir bis zum Schluss die Luft anhalten.“ Und so könnte es auch diesmal kommen – auch wenn insbesondere das letzte Gastspiel in der Ortenau gezeigt habe, dass es auch anders geht.  Am 25. November 2018 realisierte Grün-Weiß einen 9:0-Kantersieg in Sand. „Wir müssen geduldig bleiben, unser Spiel anpassen und den Schwerpunkt auf andere Tugenden verlagern“, gibt Lerch die Marschroute für die letzte Auswärtsreise des Jahres vor. Sprich: Mehr über die Außen spielen, mehr auf die zweiten Bälle gehen, mehr auf den Kampf setzen.

Huth vor dem Comeback

Sara Gunnarsdottir (Reizung im Knie) wird ebenso fehlen wie Claudia Neto, die aufgrund muskulärer Probleme weiterhin ausfällt. Ob es für Fridolina Rolfö, die in Leverkusen ihren dritten Saisontreffer erzielte, reichen wird, ist äußerst fraglich. Auch der Schwedin machen muskuläre Probleme zu schaffen. Gut möglich, dass Svenja Huth einen der freien Kaderplätze besetzen wird: Die deutsche Nationalspielerin, die sich beim 3:0-Erfolg gegen Hoffenheim Mitte September am Knie verletzte, steht unmittelbar vor ihrem Comeback.

Wölfe TV: Interview mit Stephan Lerch