Männer

Immer wieder Weghorst

Wölfe siegen dank Dreierpack des Niederländers bei der TSG Hoffenheim mit 3:2!

Der VfL Wolfsburg hat den fünften Auswärtssieg der Saison eingefahren. Im Bundesligaspiel bei der TSG Hoffenheim gewann die Elf von Cheftrainer Oliver Glasner am Samstagnachmittag mit 3:2 (1:1). Einen zweifachen Vorsprung durch Wout Weghorst (18./52.) konnten die Kraichgauer jeweils egalisieren (45./60.). Als der VfL-Goalgetter in einem spektakulären Duell aber noch ein drittes Mal traf (71.), fand die Heimelf vor rund 22.500 Zuschauern in der PreZero-Arena darauf keine Antwort mehr. In der Tabelle verbesserte sich der VfL durch seinen zweiten Auswärtsdreier hintereinander auf Rang neun. Ihren nächsten Pflichtspiel-Einsatz haben die Wölfe am kommenden Donnerstag, 20. Februar (Anstoß zum 21 Uhr), wenn im Hinspiel des Sechzehntelfinals in der Europa League der schwedische Rekordmeister Malmö FF in der Volkswagen Arena gastiert.

Debütant auf der Einwechselbank

Da Marin Pongracic gesperrt war und William langfristig ausfiel, musste Glasner zumindest schon mal die Abwehrformation gegenüber dem Heimspiel gegen Düsseldorf umbauen. Neu ins Team rückten Kevin Mbabu und John Anthony Brooks. Außerdem wieder von Beginn an dabei war Knipser Weghorst, was Daniel Ginczek einen Bankplatz bescherte. Überraschend erstmals im Bundesliga-Kader: Defensivtalent Iba May aus der VfL-U23. Hoffenheim, zuletzt mit 0:1 beim SC Freiburg unterlegen, begann zweifach verändert, nämlich mit Keeper Oliver Baumann und Andrej Kramaric anstelle von Philipp Pentke und Munas Dabbur. 

Ärgerliches Pausenremis

In einer mauen Anfangsphase drängte sich keine Mannschaft der anderen auf. Nach sieben Minuten setzte sich zwar Pavel Kaderabek an der rechten Strafraumkante in Szene, doch stellte sein Flachschuss für Koen Casteels kein Problem dar. Gefährlicher wurde es in Minute 13, als Renato Steffen und Mbabu die Heimabwehr von beiden Flügeln mit Flanken traktierten, sich aber weder für die zwei Schweizer noch für Weghorst, der ebenfalls mitmischte, eine Lücke fand. Mit dem nächsten Angriff gingen die Wölfe dafür in Front: Nach einer abgewehrten Flanke wollte Xaver Schlager abziehen, doch warf sich im Strafraum Sebastian Rudy mit erhobenem Arm in den Ball. Der Schiedsrichter verhängte Elfmeter, Weghorst trat an und verwandelte höchst souverän (18.). Mit dem neuen Zwischenstand war die Abtasterei endgültig rum. Hoffenheim wurschtelte sich in die Partie, hatte es aber mit bissigen Wölfen zu tun, deren Abschlüsse auch weiterhin gefährlicher wirkten und die in ihrer besten Phase zum zweiten Mal jubelten. Admir Mehmedis Abstaubertor wurde nach der Überprüfung durch den Videoassistenten wegen einer Abseitsstellung jedoch annulliert (42.). Umso bitterer für Grün-Weiß, dass die TSG ihre erste richtig gute Chance dann auch gleich nutzte: Nachdem Christoph Baumgartner den Ball nach einem Konter ins Tor geköpft hatte, stand es statt 0:2 zum Seitenwechsel nur 1:1 (45.). 

Weghorst hat das letzte Wort

Psychologisch befand sich der VfL mit Wiederbeginn nun gar im Nachteil. Doch ehe Hoffenheim den frischen Rückenwind nutzen konnte, setzten die Wölfe ein Signal, denn Weghorst zwang Baumann nach einem starken Angriff direkt zu einer Glanztat. Mbabu schnappte sich den Abpraller, kam beim Versuch, ihn zu versenken, im Zweikampf jedoch zu Fall. Mit drei Minuten Verzögerung sah sich der Unparteiische auch diese Szene noch einmal an und entschied wieder auf Strafstoß. Weghorst trat zum zweiten Mal an und bugsierte die Kugel erneut in die Maschen – 2:1 für Grün-Weiß (52.)! Anders als nach der ersten Führung jubelten die Wölfe nur kurz. Denn nach einem abgeblockten Freistoß der TSG meldete sich der Videoassistent erneut. Das Urteil: Weghorst hatte beim Abwehren im Strafraum ein Handspiel begangen, so dass dieses Mal die Heimelf einen Strafstoß bekam. Kramaric ließ sich die Großchance nicht nehmen und markierte das 2:2 (60.). Das letzte Spieldrittel hatte es in sich. Mit offenen Visieren spielten beide Teams auf Sieg, wobei die Kraichgauer dem dritten Treffer zeitweise näher kamen: Gleich zwei Mal in kurzer Folge kam Baumgartner aus kurzer Entfernung zum Schuss, scheiterte aber jeweils am überragenden Casteels (68./70.). Dann die Szene des Nachmittags: Josip Brekalo, just eingewechselt, bediente herrlich aus dem Zentrum den startenden Max Arnold. Als dessen Zuspiel bei Weghorst landete, lupfte der Niederländer unnachahmlich ins lange Eck und bekam einen perfekten Konter damit vollendet. Wieder lag der VfL vorn (71.)! Die TSG versuchte nun alles, kam auch mehrfach noch vor das grün-weiße Tor. Die größte Chance aufs 3:3 vergab Benjamin Hübner, der per Kopfball haarscharf scheiterte (83.). Da auf der anderen Seite Brekalo (77.), Jerome Roussillon (81.) und abermals Weghorst (87.) aber die Vorentscheidung verpassten, ging der spektakuläre Auswärtserfolg letztlich völlig Ordnung.

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Hübner, Bicakcic (46. Zuber) – Kaderabek, Samassekou, Grillitsch (74. Dabbur), Skov, Rudy (46. Bruun Larsen), Baumgartner – Kramaric 

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Knoche, Brooks, Roussillon – Guilavogui, Schlager, Arnold, Mehmedi (86. Klaus) – Weghorst (90. Ginczek), Steffen (69. Brekalo)

Tore: 0:1 Weghorst (18., Handelfmeter), 1:1 Baumgartner (45.), 1:2 Weghorst (52., Foulelfmeter), 2:2 Kramaric (60, Handelfmeter), 2:3 Weghorst (71.)  

Gelbe Karten: Rudy, Hübner / Arnold, Weghorst 

Zuschauer: 22.506 am Samstagnachmittag in der PreZero-Arena

Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)

Matchcenter: Alle Infos zur Partie

Die Stimmen der Trainer

Wölfe TV: Die Stimmen der Spieler