Am 1. Februar übernahm das neue Führungsduo um Marcel Schäfer und Sebastian Schindzielorz seine Aufgaben beim VfL Wolfsburg. Nachdem Jörg Schmadtke sich zum 31. Januar verabschiedet hatte, wurden bei den Wölfen die Positionen neu besetzt. Nach viereinhalb Jahren als Sportdirektor gehört Schäfer nun zu einem von drei Geschäftsführern des Fußball-Bundesligisten. Mit Schindzielorz kehrt ein ehemaliger Spieler (2008-2013) an seine alte Wirkungsstätte zurück und ist ab sofort als Sportdirektor des Klubs tätig. Auf der Pressekonferenz am Freitagvormittag stellten sich beide den Fragen der Medienvertreter. Außerdem nahm Frank Witter, Aufsichtsratsvorsitzender des VfL Wolfsburg, auf dem Podium Platz und äußerte sich über…
… die neuen Strukturen: Jörg Schmadtke ist in den verdienten und selbstgewählten Ruhestand übergeglitten. Wir freuen uns, dass wir ihn hier am Sonntag im Stadion verabschieden können. Darüber hinaus freut es mich persönlich besonders, dass wir eine intakte Mannschaft mit einem zukunftsfähigen Kader haben – das ist auch das, was von Jörg Schmadtke bleibt. Und es ist gleichzeitig der Ball, den die Kollegen aufnehmen. Es ist schön, dass Sebastian seit dem 1. Februar aktiv dabei ist und Marcel in die Fußstapfen von Jörg tritt.
… die Verbundenheit des neuen Führungsduos zum VfL: Natürlich ist es nicht allein entscheidend, dass man hier schon einmal gespielt und gelebt hat. Aber es ist ein Faktor, der wertvoll ist. Wir haben hier eine besondere Region mit der Nähe und dem Einfluss des Volkswagen Konzerns. Deswegen ist es wichtig, dass man ein Gefühl dafür hat, wie die Menschen hier leben. Gerade Jörg Schmadtke ist ein extrem gutes Beispiel, wie er sich hier eingelassen und Wolfsburg zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hat. Es ist nicht zwingend notwendig, aber sicher gut und hilfreich, die Spielregeln vor Ort zu kennen.
… die sportlichen Ziele: Wir haben alle noch vor Augen, wie schwierig die ersten sechs Spieltage waren. Wir mussten uns erst finden, haben aber jetzt eine Einheit auf dem Platz. Die Fitness ist wieder da und natürlich möchten wir international spielen, aber wir sind nicht von vornherein ein Champions-League-Kandidat. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, dennoch kann man das im Fußball nicht erzwingen. Deswegen gehen wir mit Demut an die Sache, aber auch mit großem Ehrgeiz, um unsere Ziele zu erreichen.
… den Stellenwert des Frauenfußballs: Beim VfL hat der Frauenfußball schon vor vielen, vielen Jahren eine zunehmend wichtige Rolle eingenommen. Wir haben uns damit identifiziert als andere noch nicht an Profi-Frauenfußball gedacht haben. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass dieses Pflänzchen sprießt und wächst. Doch es ist noch ein langer Weg, bis Strukturen wie im Männerprofibereich geschaffen sind. Dennoch sind unsere Fortschritte greifbar und bei uns bleibt der Frauenfußball ein ganz wichtiger Bestandteil. Der Schritt, alle sportlichen Fragestellungen im Geschäftsführerbereich Sport zu bündeln, ist ein Statement, dass alle sportliche Kompetenz – ob Männer oder Frauen – bei der dafür höchstmöglichen Instanz im Verein gebündelt ist.