Frauen I

Herbstmeister

VfL-Frauen gehen nach 6:0-Erfolg beim 1. FC Köln als Tabellenführer in die Winterpause / Harder glänzt mit Viererpack.

Die Frauen des VfL Wolfsburg bejubeln den Gewinn der Herbstmeisterschaft.

Die Bundesliga-Frauen des VfL Wolfsburg überwintern zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte auf Platz eins. Im letzten Hinrundenspiel siegte die Mannschaft von Cheftrainer Stephan Lerch am Sonntagnachmittag deutlich beim 1. FC Köln mit 6:0 (0:0). Gleich vier Mal Pernille Harder (50. Minute/57./69./72.) sowie Babett Peter (52.) und Caroline Hansen (87.) markierten vor knapp 400 Zuschauern im Kölner Südstadion die grün-weißen Treffer. Durch den neunten Sieg im elften Saisonspiel baute der Double-Gewinner seine Spitzenposition noch weiter aus und führt die Liga nun mindestens bis zum Rückrundenstart bei der TSG Hoffenheim am 18. Februar weiterhin an.

Drei Neue

Durch den Platzverweis für Tessa Wullaert im Heimspiel gegen die Bayern war eine Umstellung unumgänglich. Insgesamt veränderte der Trainer die Startelf aber auf drei Positionen. Neu dabei waren Zsanett Jakabfi, Noelle Maritz und die wiedergenesene Babett Peter anstelle von Vanessa Bernauer, Anna Blässe sowie auch Nilla Fischer. Die Kapitänin fiel aus privaten Gründen kurzfristig aus.

Dominanz ohne Tore

Beim letzten Gastspiel in der Domstadt vor fast genau zwei Jahren hatten sich die Wölfinnen trotz am Ende eindeutigen 3:0-Erfolgs lange schwergetan. Klare Verhältnisse hatten die ganz in blau gekleideten Grün-Weißen auch diesmal im Sinn und setzten sich sofort am Kölner Sechzehner fest. Die beste Szene der Anfangsphase hatte Alex Popp, deren strammer Hinterhalt-Schuss noch die Oberkante der Querstange streichelte (13.). Drei Minuten später bediente Lena Goeßling die Nationalstürmerin mit einer präzisen Flanke, doch Popp köpfte drüber. Nach dieser ersten VfL-Drangphase bekam Köln seine Reihen besser sortiert. Der Meister griff zwar immer wieder an, erspielte sich eine Vielzahl von Ecken und kam durch Harder (21.) und Ewa Pajor (45.) auch zu weiteren Chancen. Die entscheidende Lücke fand sich bis zum Halbzeitpfiff allerdings nicht.

Kurzer Prozess nach der Pause

Was er vor dem Wechsel verpasst hatte, holte der VfL sofort nach Wiederbeginn nach: Aus der Mitte tankte sich Harder bis vors Tor, schloss entschlossen ab und markierte das überfällige erste Tor (50.). Zwei Minuten danach lag der Ball wieder im Netz, diesmal hineinbugsiert von Peter, deren Kopfball nach einer Bogenlampe Kölns Keeperin nicht geklärt bekam – 2:0. Als wenig später erneut Harder nicht zu stoppen war und nach einem feinen Pass in ihren Lauf per Flachschuss ins lange Ecke vollendete (57.), hatte Grün-Weiß innerhalb von sieben Minuten sogar dreifach geknipst. Kaum vorstellbar mittlerweile, dass etwas anderes als die VfL-Herbstmeisterschaft aus diesem Spiel herauskommen sollte.

Lupenreiner Hattrick

Dass aus der Pausennullnummer sogar noch ein Kantersieg wurde, lag speziell an einer Grün-Weißen, die das Kölner Südstadion regelrecht zu ihrer Bühne machte: nämlich Harder. Nach 68 Minuten markierte die Dänin mit einem herrlichen Drehschuss schon das 4:0, um drei Umdrehungen später schon wieder richtig zu stehen (72.). Drei Treffer ohne Unterbrechung in derselben Halbzeit – das machte einen klassischen Hattrick. Auch nach ihrer Auswechselung hatte der frisch gebackene Herbstmeister aber noch nicht genug: Der letzte Pflichtspieltreffer des Doublejahres war Hansen vorbehalten, die zuvor schon einige Male gescheitert war, nun aber nach schöner Kombination mit Popp besser zielte und eine insgesamt sehr überzeugende Vorstellung der Wölfinnen mit dem Treffer zum 6:0-Endstand krönte (87.).

„Schöne Momentaufnahme“

Stephan Lerch: Eigentlich hatten wir geduldig sein sowie den Ball und den Gegner gut laufen lassen wollen. Das ist uns anfangs nicht gut gelungen. Wir waren unsauber im Passspiel und haben viele Situationen nicht gut gelöst. Das haben wir in der Kabine angesprochen und es in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht. Wir haben sehr konzentriert die Abschlüsse gesucht und waren vor dem Tor kaltschnäuzig. Über das Ergebnis und das Tabellenbild freuen wir uns sehr. Die Herbstmeisterschaft ist eine schöne Momentaufnahme, mehr aber auch nicht. Sie gibt uns weiteres Selbstvertrauen für die schweren Aufgaben, die in der zweiten Saisonhälfte vor uns liegen.

1. FC Köln: Hoffmann – Fürst (81. Scheffler), Hild, Nietgen, Kirschbaum, Frommont – Gosch, Arnold, Vinken (81. Zilligen), Kohr (39. Meßmer) – Hearn

VfL Wolfsburg: Schult – Maritz, Goeßling, Peter, Dickenmann – Gunnarsdottir – Hansen, Harder (74. Blässe), Popp, Jakabfi (61. Wedemeyer) – Pajor (66. Bernauer)

Gelbe Karten: Kohr / Popp

Tore: 0:1, 0:3, 0:4, 0:5 Harder (50./57./69./72.), 0:2 Peter (52.), 0:6 Hansen (87.)

Zuschauer: 373 am Sonntagnachmittag im Südstadion

Schiedsrichterin: Christine Weigelt (Leipzig)