Männer

Hält die Heimserie?

Wissenswertes zum Duell zwischen den Wölfen und den Bullen.

Wenn am morgigen Samstag, 16. Januar, ab 15.30 Uhr am 16. Spieltag zum letzten Mal in der Hinrunde der Ball in der Volkswagen Arena rollt, geht es für beide Kontrahenten um einiges: Nachdem RB Leipzig es zuletzt beim 1:3 gegen Dortmund verpasst hatte, die Tabellenführung von den Bayern zu übernehmen, könnten sie mit einem Erfolg bei den Wölfen zumindest für einen Tag an die Spitze des Tableaus rücken. Verlieren die Bullen, hat der Rekordmeister am Sonntag gegen Freiburg bereits die Chance, die Halbserien-Meisterschaft einzutüten. Die Grün-Weißen wollen ihrerseits ihre beeindruckende Heimserie von fünf Dreiern in Folge fortsetzen und den Abstand zur Spitzengruppe verkürzen.

Weitere Daten und Fakten

  • Heimstarke Ausnahmen: Die Wölfe feierten zuletzt fünf Heimsiege hintereinander, das ist die aktuell längste derartige Serie der Bundesliga. In einer Liga, in der auch aufgrund der Corona-Einschränkungen der Heimvorteil offensichtlich immer geringer wird, bilden Wolfsburg und Leipzig große Ausnahmen. So sind die Wölfe zu Hause eine absolute Spitzenmannschaft, während auswärts eher wenig geht (nur ein Sieg in acht Spielen), insgesamt holte der VfL im eigenen Stadion neun Punkte mehr als auswärts – bei keinem anderen Team ist die Diskrepanz so groß.

  • Hinten dicht: Auch, wenn Leipzig und Wolfsburg am letzten Spieltag zusammen fünf Gegentreffer hinnehmen mussten, treffen zwei der besten Defensiven der Liga aufeinander. RB kassierte ligaweit nach wie vor die wenigsten Gegentore (zwölf), Wolfsburg die drittwenigsten (17).

  • Schlägt RB zurück? Letztmals zwei Bundesliga-Niederlagen hintereinander kassierte Leipzig im April 2018 unter dem damaligen Trainer Ralph Hasenhüttl, unter Julian Nagelmann passierte das also noch nie. Die bislang einzige Niederlage in dieser Saison am 6. Spieltag in Mönchengladbach konterten die Sachsen in der Runde danach mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den SC Freiburg.

  • Kein Sieg gegen die Topteams: Der VfL und Leipzig blieben in dieser Saison gegen die direkte Konkurrenz an der Spitze bisher ohne Sieg. Die Wölfe gewannen gegen keine Mannschaft, die aktuell einen der ersten acht Plätze belegt (vier Remis, zwei Niederlagen), die Bullen sind gegen die aktuelle Top-7 ohne Sieg (zwei Remis, zwei Niederlagen).

  • Torarmut: Mit einem Torfestival ist bei dieser Partie eher nicht zu rechnen und auch ein Blick auf die Bundesliga-Duell-Historie in Wolfsburg macht nicht mehr Hoffnung auf Spektakel. In den vier VfL-Heimspielen gegen RB fielen nur vier Tore (je zwei pro Team), mehr als ein Treffer erzielte keine Mannschaft und das letzte Duell in Wolfsburg endete am 7. März 2020 mit 0:0.

  • Auf den Spuren einer Legende: Wout Weghorst erzielte zuletzt gegen Union Berlin sein zehntes Saisontor. Der zuvor einzige Wolfsburger mit zweistelliger Trefferzahl nach 15 Spieltagen war Grafite 2008/2009 (elf Tore). Der Niederländer steht nun gegen Leipzig vor seinem 100. Pflichtspiel im Wölfe-Trikot, in seinen bisherigen 99 Partien markierte er stolze 52 Tore (davon 43 in 81 Bundesliga-Spielen).

  • Jubiläum für Glasner: Wie sein Torjäger steht auch VfL-Trainer Oliver Glasner vor einem Jubiläum und wird gegen Leipzig zum 50. Mal als Cheftrainer auf der Bank sitzen. Der Österreicher ist der fünfte Trainer, der diese Marke bei den Wölfen erreicht (nach Wolfgang Wolf, Dieter Hecking, Felix Magath und Klaus Augenthaler). Unter Glasner ist der VfL nur ganz schwer zu schlagen, nur 13 der 49 bisherigen Partien wurden verloren (27 Prozent).

  • Der Mittelfeldmotor fehlt: Im Spitzenspiel gegen Leipzig müssen die Grün-Weißen auf Schlüsselspieler Maximilian Arnold verzichten, der gegen Union zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere vom Platz flog. Das ist natürlich ein Verlust, doch gelang es in der jüngeren Vergangenheit recht erfolgreich, Arnold zu ersetzen: Seit Sommer 2018 verpasste der Mittelfeldmann nur sechs Pflichtspiele, für den VfL gab es dabei fünf Siege und ein Remis (in dieser Saison wurde ohne Arnold im Pokal gegen Sandhausen und in der Bundesliga gegen Stuttgart gewonnen sowie bei Hertha unentschieden gespielt).

  • Kopfballungeheuer: Einmal mehr versetzte Renato Steffen die Fachwelt in Erstaunen, als der Offensivmann gegen Union eine Ecke einköpfte. Neu ist diese Stärke allerdings nicht, markierte der Schweizer doch sechs seiner 13 Bundesliga-Tore mit dem Kopf, also fast die Hälfte. Bemerkenswert bleibt diese Quote dennoch, ist Steffen doch nur 1,70 Meter groß und markierte in der Bundesliga genauso viele Kopfballtore wie beispielsweise Leipzigs 1,92 Meter großer Sturmhüne Yussuf Poulsen.

  • Vor der Pause erfolgreicher: Der VfL und RB gehören zu der eher seltenen Spezies, die vor der Halbzeitpause mehr Torgefahr entwickeln als danach. Die Wölfe markierten 14 ihrer 22 Treffer dieser Bundesliga-Saison in Hälfte eins, die Sachsen 14 ihrer 26. Absolut gesehen trafen nur die Bayern und Leverkusen vor der Pause häufiger (21 bzw. 16 Mal) als Wolfsburg und Leipzig.

  • Gute Moral: Obwohl Wolfsburg nach der Pause eher weniger torgefährlich ist, werden auch hier immer wieder Punkte gerettet. Der VfL punktete zuletzt an der Alten Försterei bereits zum siebten Mal in dieser Bundesliga-Saison nach einem Rückstand (zwei Siege, fünf Remis); einzig der FC Bayern öfter.

  • Vorteil RB: Wolfsburg und Leipzig trafen acht Mal in der Bundesliga und bereits vier Mal im DFB-Pokal aufeinander. RB gewann sechs dieser zwölf Pflichtspiele gegen Wolfsburg, verlor hingegen nur drei und ist gegen die Wölfe seit fünf Duellen ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis).

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