Akademie

„Gute Leistungen werden belohnt“

Halbjahresrückblick mit Chefcoach Rüdiger Ziehl.

Rüdiger Ziehl.

34 Punkte, ein Trefferverhältnis von 33:17 und Platz drei stehen zur Winterpause für die U23 des VfL Wolfsburg in der Regionalliga Nord zu Buche. Die Mannschaft von Chefcoach Rüdiger Ziehl spielte eine gute Hinrunde 2017/2018, musste zwar manchen kleineren Rückschlag hinnehmen, präsentierte sich aber insgesamt sehr ansprechend. Hinter der führenden U21 des Hamburger SV (41 Punkte) und dem SC Weiche Flensburg 08 (38 Zähler) liegt der VfL auf der Lauer und konnte mittlerweile den Rückstand auf die Hamburger auf sieben Punkte verkürzen. Rüdiger Ziehl zieht eine Zwischenbilanz.

Rüdiger Ziehl, Ihre Mannschaft liegt gut im Rennen. Hätten sie nach dem großen personellen Umbruch in der Sommerpause erwartet?

Rüdiger Ziehl: Es war nicht abzusehen, dass das gleich so funktioniert, weil die Mannschaft extrem verjüngt worden ist. Unser Altersdurchschnitt liegt jetzt zwei bis drei Jahre niedriger als zuvor. Von daher konnten wir nicht davon ausgehen, dass das von Anfang an so gut klappt.

Wie gut haben sich Ihre Akteure individuell und als Mannschaft schon weiterentwickelt?

Ziehl: Im Laufe der Hinrunde haben wir viele Begegnungen erlebt, in denen wir spielerisch dominant aufgetreten sind. Da hat man gesehen: Ja, die Spieler haben einen Schritt nach vorn gemacht. Gerade die vormaligen U19-Akteure haben die Liga und den Herrenfußball angenommen. Und der eine oder andere ist immer mal wieder bei den Profis dabei. Daran erkennt man, dass eine Entwicklung vonstattengeht.

Wenn Sie die Liga betrachten: Spiegeln die Tabellenstände das Leistungsvermögen der einzelnen Teams wider? Und wo sehen Sie Ihre Mannschaft im Klassement?

Ziehl: Ich glaube, dass der Hamburger SV sehr dominant und gut gespielt hat und zu Recht ganz oben steht. Beim SC Weiche Flensburg 08, der jetzt über Jahre vorn mit dabei ist, war die starke Position so zu erwarten. Dass wir uns auf Platz drei festgesetzt haben, spiegelt auch, so glaube ich, unser Leistungsvermögen wider. Das wollen wir in der Rückrunde bestätigen und vielleicht sogar ausbauen.

Wenn wir einen Ausblick wagen: Wo kann die Reise der Wölfe in der Rückrunde hingehen? Was ist noch möglich – auch im Kampf um den Spitzenplatz in der Regionalliga Nord?

Ziehl: Der Abstand auf den HSV beträgt aktuell sieben Punkte. Zumal der Rückstand schon einmal größer war, gehen da relativ optimistisch heran, weil wir den Kader beisammen behalten und bei 16 noch ausstehenden Partien zehn Heimspiele vor uns liegen. Das ist für uns sicherlich ein Vorteil. Wir wollen den Punkteschnitt aus der ersten Halbserie noch verbessern und dann schauen, was die Konkurrenz macht. Für uns gilt es, unsere Leistung zu bestätigen und noch einmal auszubauen.

Anfang Januar steigen Sie mit der Mannschaft wieder in den Trainingsbetrieb ein. Wie wird die Vorbereitung auf die Rückrunde ablaufen?

Ziehl: Wir werden ein Trainingslager abhalten und auch in Wolfsburg wieder gute Bedingungen vorfinden. Das ist sicherlich ein Vorteil gegenüber anderen Vereinen, weil wir neben dem Trainingslager auch am Elsterweg eine gute Infrastruktur haben und uns hervorragend vorbereiten können, um nach Möglichkeit in der Rückrunde, wie in den vergangenen Jahren auch, eine Schippe drauflegen. Dafür werden wir hat arbeiten.

Ist es von Vorteil, dass einige Ihrer Akteure oft mit der VfL-Lizenzmannschaft trainieren und beispielweise in Testspielen bei den Profis schon zum Einsatz kamen? Wie gut ist die Durchlässigkeit innerhalb des Vereins gegeben?

Ziehl: Dass ein guter Austauscht herrscht, sieht man an Elvis Rexhbecaj und auch an unseren Torhütern, die ständig oben trainieren und bei uns spielen. Andersherum geben wir Akteuren aus der Lizenzmannschaft Einsatzzeiten bei uns, die nach einer Verletzungspause Spielpraxis in der U23 sammeln können. Aber auch Spieler von uns, die durch Leistung in der U23 auffallen, werden in Testspielen der Profis eingesetzt. Das ist sicherlich für jeden Einzelnen ein zusätzlicher Antrieb, dass gute Leistungen belohnt werden.

In den ersten Monaten des kommenden Jahres wird die U23 ins Porschestadion umziehen und im neuen Gebäudetrakt ihre Heimat finden. Welche Vorteile und Synergien ergeben sich auch aus dem räumlichen Zusammenschluss innerhalb der VfL-Fußball.Akademie?

Ziehl: Darauf können wir uns freuen. Wir benötigen dann nicht mehr spezielle Termine, um uns zusammenzusetzen und zum Beispiel über Spieler und Strategien zu sprechen. Wir laufen uns dann tagtäglich im Büro und auf dem Platz über den Weg. Das macht vieles einfacher, was die Absprachen und die gesamte Kommunikation anbetrifft.