Viele Fußballer sind keine großen Fans von Trainingslagern. Siehst du das anders?
Mattias: Man ist nur ein- oder zweimal im Jahr im Trainingslager – also nicht so oft. Generell mag ich Trainingslager, auch weil ich gerne viel trainiere. Ich habe daher kein Problem damit, momentan hier zu sein.
Wie man auf deinem Instagram-Kanal sehen konnte, hast du deinen Urlaub im tiefen Schnee verbracht. Die Temperaturen in Portugal stellen im Vergleich dazu ein ziemliches Kontrastprogramm dar. Welches Wetter passt dir als Skandinavier am besten?
Mattias: Ich war während des Urlaubs mit meiner Freundin vier Tage im Norden von Schweden und habe es dort echt genossen. Für mich war es eine tolle Erfahrung, weil ich dort lange nicht gewesen bin und es schön war, im Urlaub mal was anderes zu machen. Es kommt aber immer drauf an. Diesen Urlaub wollte ich in einem richtigen kalten Winter verbringen mit viel Schnee. Aber fürs Training und Fußball generell ziehe ich das Wetter hier in Portugal eindeutig vor.
Zurück zum VfL: Wie geht’s dir als Grün-Weißer?
Mattias: Vom ersten Tag an habe ich mich beim VfL sehr gut gefühlt. Mich in der Mannschaft und auch in der Stadt zurechtzufinden, hat sehr schnell geklappt. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, nach Wolfsburg zu kommen.
Gab es eigentlich einen VfL-Spieler, den du schon vor deinem Wechsel nach Wolfsburg kanntest?
Mattias: Ich habe keinen Spieler persönlich gekannt, habe nur mehrmals gegen Jonas Wind gespielt – sowohl mit der Nationalmannschaft als auch mit Malmö gegen den FC Kopenhagen. Ich habe ihn ansonsten aber vorher nie getroffen. Jetzt sind wir hier und richtig gute Freunde geworden.
Dein Vater war Eishockeyspieler und hat in seiner aktiven Karriere Ende der 1990er Jahre sogar kurz in Deutschland für die Kassel Huskies gespielt. Konnte er dich gut auf Deutschland vorbereiten?
Mattias: Ein kleines bisschen konnte er mich schon vorbereiten. Aber ich habe vorher ja auch vier Jahre mit meiner Freundin in Italien gelebt und dort auch vieles gelernt, gerade wenn es darum geht, in einem neuen Land anzukommen und sich zurechtzufinden. Ich denke aber auch, dass sich Deutschland und Schweden in der Lebensweise sehr ähnlich sind. Deswegen war es für mich keine große Umstellung.
Hätte er dich denn ebenfalls gerne als Eishockeyspieler gesehen?
Mattias: Für meinen Vater ist es mehr als okay, dass ich Fußballer geworden bin. Weil er Eishockey gespielt hat, hätte er es vielleicht auch ganz gerne gesehen, dass ich in seine Fußstapfen trete. Aber eigentlich glaube ich, dass es ihn glücklicher macht, dass ich mich für Fußball entschieden habe, damit er nicht nur Eishockey in seinem Leben hat (lacht). Ich bin sehr froh über meine Entscheidung. Und er ist ein großer Fußballfan, deswegen dürfte er zufrieden sein.
Natürlich bist du noch keine allzu lange Zeit beim VfL. Hast du trotzdem schon einen Moment erlebt, den du hervorheben würdest?
Mattias: Mein erstes Tor war sehr schön, weil ich schnell verstanden habe, dass das Spiel gegen Braunschweig sehr wichtig für den VfL ist. Es hat sich gut angefühlt, in diesem für die Fans und uns so bedeutenden Spiel treffen zu können. Ansonsten muss ich zugeben, dass das größte Highlight für mich war, als Yannick Gerhardt das 3:2 gegen Stuttgart erzielt hat, was ich vorbereitet habe. Ein Tor in letzter Minute ist immer ein spezielles Gefühl.
Die lange Bundesliga-Winterpause ist in weniger als zwei Wochen vorbei. Zum Abschluss deshalb die Frage, ob du dir ein Ziel für die restliche Saison gesetzt hast?
Mattias: Mein Ziel ist es, dem Team so gut wie möglich zu helfen. Ich möchte mit dem VfL unbedingt einen der europäischen Plätze erreichen und unter die Top sechs kommen. Ich weiß, dass wir eine Menge Spiele haben, die demnächst anstehen. Wir haben aber die Qualität, dieses Ziel zu erreichen, wenn wir so weitermachen, wie am Ende des letzten Jahres, als wir starke Performances abgeliefert haben. Außerdem möchte ich natürlich fit und gesund bleiben, damit ich mithelfen kann, unsere Ziele zu erreichen.
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