Männer

Gebrauchter Tag

Wölfe unterliegen Mönchengladbach zu Hause mit 1:3 / Gelb-Rot für Lacroix.

Der VfL Wolfsburg ist zum ersten Mal in der laufenden Bundesligasaison zu Hause leer ausgegangen. Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verlor die Elf von Chefcoach Mark van Bommel am Samstagnachmittag mit 1:3 (1:2). Luca Waldschmidt brachte die Wölfe vor 12.845 Zuschauern in der Volkswagen Arena nach einem Gladbacher Blitzstart durch Breel Embolo (5.) und Jonas Hofmann (7.) zurück in die Partie (25.). Auch in Unterzahl (Gelb-Rot Maxence Lacroix, 76.) arbeitete Grün-Weiß bis in die Schlussphase am Ausgleich, kassierte stattdessen aber durch Joseph Scally noch das 1:3 (90.+5). In der Tabelle rutschte der VfL für den Moment auf Rang fünf. Ihre nächste Punktspielaufgabe führt die Wölfe nach der Länderspielpause in die Hauptstadt. Am Samstag, 16. Oktober (Anstoß um 15.30 Uhr), gastieren sie bei Union Berlin.

Personal

Während William, Bartosz Bialek und Xaver Schlager weiterhin ausfielen, kam für den ins Training zurückgekehrten Paulo Otavio das Punktspiel deutlich zu früh. Ansonsten hatte van Bommel alle an Bord, veränderte gegenüber dem Sevilla-Spiel sein Team aber dennoch auf zwei Positionen: Yannick Gerhardt und Waldschmidt begannen anstelle von Jerome Roussillon und Renato Steffen. Gladbach lief fast unverändert auf. Einzig Louis Jordan Beyer war neu mit dabei und ersetzte Tony Jantschke.

Spielverlauf

Die Partie begann für Grün-Weiß mit einem doppelten Tiefschlag. Denn gerade sechs Minuten waren vorbei, da lagen die forsch aufspielenden Gäste bereits mit zwei Toren vorn. Gladbach, auswärts zwar noch ohne Punktgewinn, aber auch mit einem Heimerfolg gegen Dortmund im Rücken, machte sich anfangs unangenehm breit. Doch die Wölfe, auch wenn sie viele Angriffe nicht zu Ende gespielt bekamen, arbeiteten bald an einer Antwort. Nachdem Kevin Mbabu eine erste Gelegenheit ausgelassen hatte (12.), brachte Waldschmidt den VfL zurück ins Spiel (25.). Das wiederum forderte die Fohlen heraus, die weiterhin verwundbaren Wölfe wieder verstärkt zu attackieren. Was auch beinahe klappte: Erst Gerhardt, der den frei vor dem Tor auftauchenden Hofmann im letzten Augenblick stoppte (37.), und genauso Koen Casteels gegen den brandgefährlichen Embolo (39.) sowie gegen Scally (45.+2) verhinderten einen höheren Rückstand. Mit Wiederbeginn machte der VfL mehr Dampf. Dodi Lukebakio legte sich selbst das Ausgleichstor auf den Fuß, als er seinen Gegenspieler herrlich mit einem Haken aussteigen ließ, dann aber nicht platziert genug schoss (54.). Grün-Weiß griff weiter an, kam noch zu unterschiedlich guten Chancen durch Maximilian Arnold (62.) und Josuha Guilavogui (72.). Einer der scharfen Gladbacher Konter warf die Wölfe dann weiter zurück, da Lacroix nach einem Foul im Strafraum an Embolo Gelb-Rot sah (76.). Den von Lars Stindl geschossenen Strafstoß parierte Casteels zwar mit einer Glanztat. Das Ausgleichstor jedoch schaffte die Van-Bommel-Elf in einer hochspannenden und teils hektischen Schlussphase, in der Waldschmidt mit einem Flachschuss noch am beachtlich reagierenden Yann Sommer scheiterte (90.+2), nicht mehr. Das letzte Wort hatten stattdessen die Gäste (90.+5).

Tore

0:1 Embolo (5. Minute): Früher Nackenschlag für Grün-Weiß: Nach einem Freistoß fast von der Grundlinie schaufelt Hofmann die Kugel zentral in den Strafraum. Mit dem Rücken zum Tor setzt Embolo zum Fallrückzieher an und trifft aus wenigen Metern artistisch ins Netz.

0:2 Hofmann (7. Minute): Nicht zu fassen, der nächste Ball ist auch drin. Von der Seitenlinie gelingt Embolo ein Traumpass auf Hofmann, der das Leder erst an Casteels vorbeispitzelt und dann ins leere Tor schiebt. Was für ein Fehlstart!

1:2 Waldschmidt (25. Minute): Starke Antwort der Wölfe! Ridle Baku tankt sich auf links durch und flankt in die Mitte. Über Umwege landet die Kugel bei Waldschmidt. Der fackelt nicht lang und stellt mit einem trockenen Schuss auf 1:2.

1:3 Scally (90.+5. Minute): Mit der letzten Aktion der Partie macht Scally für die Gäste den Deckel drauf. Nach einem klassischen Konter steuert er allein auf Casteels zu und lässt ihm keine Chance.

Die Trainerstimmen

Mark van Bommel: Wir haben das Spiel am Anfang weggegeben, so einfach ist es. Dabei haben wir es nach dem frühen 0:2 nicht schlecht gemacht, finde ich. Gladbach hat eine fußballerisch schlaue Mannschaft. Aber das Risiko, über Konter noch mehr Tore zu fangen, mussten wir eingehen. Nach dem Anschlusstreffer haben wir in der Halbzeitpause versucht, noch etwas zu verändern. Das hat auch ganz gut geklappt, mit etwas Glück hätte Lukebakio das 2:2 schießen können. Auch in Unterzahl haben wir danach noch alles versucht. Aber letztlich sind wir vergeblich den ersten sechs Minuten nachgelaufen.   

Adi Hütter: Es war ein hochinteressantes und hochklassiges Bundesligaspiel, das alles drin hatte, was sich ein Fußballherz wünscht. Wenn man die Torchancen zum Maßstab nimmt, dann denke ich schon, dass wir der verdiente Sieger sind. Den Wolfsburgern gebührt ein Kompliment: Trotz des intensiven Spiels am Mittwoch haben sie bis zum Schluss alles gegeben. Es stand auf der Kippe, dass wir vielleicht noch das 2:2 fangen. Aber unterm Strich bleibt ein supertolles Spiel mit dem besseren Ausgang für uns. Ich freue mich sehr über den Auswärtssieg.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Bornauw (46. Brooks), Gerhardt (46. Roussillon) – Guilavogui (79. Ginczek), Arnold – Baku (79. Philipp), Waldschmidt, Lukebakio (66. L. Nmecha) – Weghorst  

Ersatz: Pervan (Tor), F. Nmecha, Steffen, Vranckx

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Ginter, Elvedi, Beyer – Scally, Zakaria, Kone (60. Kramer), Netz (58. Herrmann), Hofmann, Stindl (82. Plea) – Embolo

Ersatz: Sippel (Tor), Jantschke, Benes, Neuhaus, Wolf, Bennetts

Tore: 0:1 Embolo (5.), 0:2 Hofmann (7.), 1:2 Waldschmidt (25.), 1:3 Scally (90.+5)

Gelbe Karten: Bornauw, Baku, Waldschmidt, Weghorst, Roussillon / Stindl, Zakaria, Beyer, Embolo

Gelb-Rote Karte: Lacroix (76.)

Besonderes Vorkommnis: Casteels pariert Foulelfmeter von Stindl (77., Lacroix an Embolo)

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Zuschauende: 12.845 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena  

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