Der VfL Wolfsburg ist zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit auswärts leer ausgegangen. Beim SV Werder Bremen verlor die Elf von Cheftrainer Bruno Labbadia am Freitagabend mit 0:2 (0:1). Sowohl vor als auch nach dem Bremer Führungstreffer durch Davy Klaassen (35. Minute) hatten die Wölfe über weite Strecken mehr von der Partie, standen nach einem späten zweiten Gegentor durch Johannes Eggestein (86.) aber letztlich mit leeren Händen dar. In der Tabelle blieb der VfL für den Moment auf dem siebten Platz. Ihren nächsten Einsatz haben die Grün-Weißen am Samstag, 20. Oktober (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn im Anschluss an die Länderspielpause Rekordmeister Bayern München in der Volkswagen Arena gastiert.
Premiere für Tisserand
Um Jerome Roussillon und Ignacio Camacho hatte Labbadia lange gebangt. Während sich Ersterer rechtzeitig einsatzbereit meldete, trat der Spanier die Reise nach Bremen gar nicht mit an – und wurde vertreten durch einen Saisondebütanten: Erstmals in der laufenden Runde stand Marcel Tisserand nicht nur im Kader, sondern direkt auch in der Startformation. Ansonsten vertraute der VfL-Chefcoach auf die Elf, die zuletzt ein starkes 2:2 gegen Mönchengladbach abgeliefert hatte. Sein Gegenüber Florian Kohfeldt stellte gegenüber dem 1:2 der Bremer in Stuttgart zwei Mal um: Sebastian Langkamp und Florian Kainz begannen für Milos Veljkovic und Nuri Sahin.
Aus dem Nichts im Hintertreffen
Im ersten Freitagabendeinsatz der Saison überraschten die Wölfe ihren Gegner nicht nur mit einem defensiv zupackenden Auftreten, sondern wagten sich auch gleich vors Tor. Werder hatte noch keinen Angriff vernünftig zu Ende gespielt, da hatten speziell durch William über rechts schon mehrfach gefährliche Bälle den Bremer Strafraum erreicht. Als auf dem anderen Flügel Roussillon einmal nicht zu stoppen war, hatten die Hausherren gar Glück, dass sein scharf hereingegebener Ball, von Niklas Moisander zuletzt berührt, nur an die Längsstange klatschte (12.). Vier Minuten später kam John Brooks aus bester Lage zum Kopfball, ehe dann wieder William mit einem Vorstoß den Bremer Keeper auf den Plan rief (18.). Erst bei einem von Ex-Wolf Max Kruse aufs Tor geschaufelten Schuss war auch Koen Casteels erstmals gefordert (28.). Dennoch fand die Kohfeldt-Elf bislang kaum ein Mittel, die klug verteidigende Gastmannschaft in Bedrängnis zu bringen. Insofern völlig unangekündigt stand es plötzlich 1:0, weil ein Flankenball von rechts vor die Füße Klaassens fiel, der aus elf Metern nur noch einschieben musste (35.). Bis zum Seitenwechsel drückte der SVW nun doch noch aufs Pedal, schien zeitweise nicht weit entfernt von einem zweiten Tor. Dennoch fühlte sich der VfL-Pausenrückstand unnötig an.