Frauen

Freude und Frust

U20-Frauen unterliegen dem FC Ingolstadt 0:2 – U17-Juniorinnen schlagen Hannover 96 4:1.

Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen mussten die stark ersatzgeschwächten U20-Frauen des VfL Wolfsburg am gestrigen Sonntag die lange Heimreise ohne Punkte antreten: Die Jungwölfinnen verloren ihr Auswärtsspiel in der 2. Frauen-Bundesliga beim FC Ingolstadt mit 0:2. Die U17-Juniorinnen hingegen konnten auch ihr zweites Duell gegen Hannover 96 in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost siegreich gestalten: Zum Rückrundenauftakt gewannen die Nachwuchswölfinnen nach 0:1-Rückstand noch 4:1. In der Tabelle bleibt die Mannschaft von Trainer Michael Schulz damit auf dem zweiten Tabellenplatz.

Dezimierte Jungwölfinnen

Arg gebeutelt reisten die U20-Frauen des VfL zum FC Ingolstadt: Aus dem Zweitliga-Kader standen Trainer Steffen Beck nur elf fitte Spielerin zur Verfügung. Auf der Bank saßen einzig drei Akteurinnen, die ansonsten bei den U17-Juniorinnen spielen. Trotz dieser Vorzeichen hielten die Jungwölfinnen das Spiel lange offen. Das 0:1 resultierte in der 28. Minute aus einem Standard und einem individuellen Fehler: Einen Freistoß konnte Melanie Wagner nicht festhalten, Anna-Lena Fritz schob ein. Im direkten Gegenzug hätte Natasha Kowalski ausgleichen können. Das Spiel blieb in der Folge weiter offen und der VfL hatte auch weiterhin vielversprechende Momente vor dem gegnerischen Tor. Die Entscheidung fiel dann abermals nach einem individuellen Fehler: FCI-Spielerin Katharina Krist konnte nach einem von der VfL-Defensive unterlaufenen Ball auf 2:0 für die „Schanzerinnen“ erhöhen (75.). Beck wollte die Niederlage nicht allein auf die dünne Personaldecke schieben: „Wir haben wieder eine Chance vertan, zu punkten. Und zwar deshalb, weil wir unsere Leistung nicht auf den Platz bekommen haben und nicht, weil der Gegner so gut war. Die Ursache liegt für mich im Kopf.“ Der Trainer verweist allerdings auch darauf, dass sich durch die Ergebnisse der direkten Konkurrenz wenig an der Ausgangslage verändert habe. Und rechnet vor: „Es sind noch 15 Spiele zu absolvieren und 45 Punkte zu vergeben.“

Mehrere Tor-Premieren

Das Niedersachsen-Duell zwischen dem VfL und Hannover 96 startete für die Nachwuchswölfinnen denkbar ungünstig: Bereits nach zehn Minuten brachte Lara Kositzki den Gast in Führung. Vorrausgegangen war eine Flanke von der linken Seite, die Kositzki aus zwei Metern nur noch einschieben musste. Schulz kritisierte seine Mannschaft für die schleppende Anfangsphase: „Uns fehlte zu Beginn die Einstellung. Manche hatten das Spiel im Kopf wohl schon vor dem Anpfiff gewonnen.“ Zufrieden war der Trainer dann aber mit der Reaktion seiner Mannschaft, diese sei „wirklich hervorragend“ gewesen. Noch vor der Halbzeit glich Hedvig Helling aus kurzer Distanz aus. „Wir hätten sogar noch vor der Pause in Führung gehen können, waren feldüberlegen.“ Das 2:1 fiel dann nach Wiederanpfiff jeweils durch das gleiche Strickmuster: Der VfL kombinierte sich über die Außen nach vorne und den Ball in die Mitte verwertete Melissa Bruns. Beim 4:1 scheiterte zunächst Chiara Silberstorff nach einer Einzelleistung von Rauan Mohamed, den Abpraller konnte jedoch Puteri Botzler im Tor unterbringen. „In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wer die Heimmannschaft ist“, lobte Schulz. „Hannover hat sich zu sehr auf der Leistung im ersten Abschnitt ausgeruht.“ Besonders freute den Trainer, dass mit Helling, Bruns und Botzler ausschließlich Spielerinnen getroffen hatten, die zuvor noch kein Tor im VfL-Trikot erzielen konnten. Dennoch mahnte Schulz: „Wir haben aber zu lange gebraucht, um in dieses Spiel zu kommen.“