Männer

„Es kribbelt“

Der neue VfL-Cheftrainer Mark van Bommel freut sich auf sein erstes Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen Preußen Münster.

Der Saisonstart naht, die Anspannung steigt: Nach intensiver Vorbereitungsphase mit insgesamt sechs Testspielen wird es am kommenden Sonntag, 8. August, für Grün-Weiß ernst. Um 15.30 Uhr fällt dann mit dem Anpfiff des ersten Pflichtspiels 2021/2022, dem DFB-Pokalauftakt beim Regionalligisten Preußen Münster, der Startschuss für die neue Spielzeit, in der sich der VfL in drei Wettbewerben erfolgreich präsentieren will. Auf der heutigen Pressekonferenz sprach der neue VfL-Cheftrainer über…

…das Kribbeln vor dem ersten Pflichtspiel: Es kribbelt immer, wenn man etwas anfängt – egal, ob es das erste Training ist oder das erste Pflichtspiel. Es ist schön, dass es jetzt losgeht. Wir haben einige Wochen trainiert – und jetzt können wir mal richtig ran.

…die Kapitänsfrage: Ich habe darüber entschieden, es der Mannschaft aber noch nicht mitgeteilt. Es war meine eigene Entscheidung, die ich mir natürlich gut überlegt habe. Wir werden es zeitnah auf unserer Homepage bekanntgeben.

…eine mögliche Torwart-Rotation im Pokalwettbewerb: Sonntag ist unser erstes Pflichtspiel – und da wird Koen spielen. Vielleicht machen wir es dann in Zukunft aber so, dass wir im Pokal auf der Torwartposition wechseln.

…die Gefahr, einen unterklassigen Gegner wie Preußen Münster zu unterschätzen: Die ist überhaupt nicht gegeben. Wir nehmen das ohnehin nicht leicht, zudem haben wir uns gut vorbereitet. So haben wir auch einige Spiele von Preußen Münster gesehen. Einfach und lässig kann man sowieso gegen keine einzige Mannschaft ins Spiel gehen. Denn es kommt immer mal wieder vor, dass eine unterklassige Mannschaft im Pokal gewinnt. Also muss man sich immer gut vorbereiten – ob das nun im Training, im Pokal, vorm Champions-League-Spiel oder in der Liga ist. Daher mache ich mir auch keine Sorgen.

…die Bedeutung des DFB-Pokalwettbewerbs: Er bedeutet schon sehr viel. Ich habe ihn ja auch selbst gespielt und zweimal gewonnen. Man sieht im Finale in Berlin, wie der Wettbewerb lebt, das ganze Stadion ist dann voll – auch wenn man jetzt erst einmal abwarten muss, wie es in der Corona-Zeit sein wird. Wie gesagt passiert es öfter, dass auch Vereine aus unteren Ligen hier gewinnen können – das sieht man regelmäßig in Deutschland oder England. Da gibt es eine richtige Pokaltradition. Und das ist schön und sehr wichtig. In anderen Ländern mag das anders sein, aber speziell in Deutschland hat der Pokalwettbewerb ein besonderes Standing.

…den Vorbereitungsstand seiner Mannschaft und den Grad der verinnerlichten Spielidee: Das ist immer schwierig zu sagen, das ist ja ein ständiger Entwicklungsprozess – egal, ob es dabei um meine Spielphilosophie geht oder die Idee eines anderen Trainers. Das dauert und ich hätte natürlich gerne länger als sechs Wochen trainiert – was aber nicht geht. Wichtig ist, die Spiele zu gewinnen.

… das Selbstvertrauen nach durchwachsenen Testspielergebnissen: Das hängt immer vom Spiel ab, jedes ist anders. Manchmal startet man nervös und manchmal ist man von Beginn an voll dabei. Das ist Fußball: Man kann nie von vornherein sagen, was passiert. Ob eine Rote Karte, ein Pfostenschuss, ein Elfmeter oder eine vergebene Torchance – es sind oft kleine Dinge, die ein Spiel verändern. Man versucht also, die Mannschaft so gut wie möglich vorzubereiten, dass sie voll konzentriert ist. Aber dann ist man immer noch davon abhängig, was der Gegner macht. Das ist schwierig zu prophezeien.

… die Personalsituation: Joao Victor ist noch nicht dabei, er erholt sich noch. Ansonsten fehlen natürlich Paulo Otavio und Aster Vranckx. Und Felix Nmecha ist auch noch in der Reha. Alle anderen waren heute auf dem Platz und sind fit.

…das Vermeiden von Standardsituationen, die Preußen-Coach Sascha Hildmann als mögliches Erfolgsmittel identifiziert hat:  Das kann ich ihn gut verstehen, Standardsituationen sind sehr wichtig. Man muss nur mal auf die EM schauen, wie viele Tore dort nach Standards fielen. Für jede Mannschaft ist es das Ziel, dadurch kein Tor zu kriegen und am besten selbst welche zu erzielen.

… die Vorbereitung auf ein mögliches Elfmeterschießen: Wir haben das noch nicht trainiert. Es ist aber auch davon abhängig, wer dann auf dem Platz steht. Man kann fünf Leute im Kopf haben – und am Ende spielen die dann gar nicht. Man muss das also kurzfristig entscheiden, jetzt müssen wir das noch nicht abschließend tun.

… das, was seine Mannschaft jetzt bereits richtig gut macht: Ich denke, jeder hat gesehen, dass wir über einen gewissen Zeitraum richtig guten Fußball spielen. Diese Phasen müssen aber länger werden. Das ist aber auch das Schwierige: Das kann kaum eine Mannschaft über 90 Minuten. Wir wollen uns so organisieren, dass wir bestimmen, was auf dem Platz passiert – wenn wir den Ball haben und auch, wenn wir ihn nicht haben. Und das über einen längeren Zeitraum. Das ist aber auch das Schwierigste im Fußball, auch weil es abhängig vom Gegner und von den Entscheidungen des Schiris ist. Das Fußballspiel ist eben sehr komplex (lächelt).

… einen möglichen Vorteil für die Stammspieler der vergangenen Saison: Letztes Jahr haben die Jungs ja sehr gut gespielt. Aber es gibt keine Garantie. Normalerweise spielt der Kapitän immer, auch wenn es im Ausnahmefall mal anders sein kann. Es fängt wieder alles bei null an.

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