Favorisiert waren die Frauen des VfL Wolfsburg im Spitzenspiel beim FC Bayern München nicht – doch das spielte am Ende eines intensiven Schlagabtauschs keine Rolle: Die Wölfinnen setzten sich am FC Bayern Campus mit 1:0 (0:0) durch und entthronten den ärgsten Rivalen damit als Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Zum ersten Mal in dieser Saison grüßen nun die VfL-Frauen von der Spitzenposition. Die Ex-Münchenerin Kathrin Hendrich erzielte vor 1.931 Zuschauern in der bayerischen Landeshauptstadt das Tor des Tages. Am kommenden Donnerstag, 18. November (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), geht es in der UEFA Women’s Champions League um die nächsten Big Points: Mit einem Sieg im vierten Gruppenspiel gegen Juventus Turin will das Team von Cheftrainer Tommy Stroot den Weg ins Viertelfinale der Königsklasse ebnen.
Personal
Zum ersten Mal in dieser Saison nahm Stroot keine personellen Wechsel gegenüber dem vorherigen Pflichtspiel vor: Alle Spielerinnen, die bereits am vergangenen Dienstag beim 2:2 in Turin auf dem Platz standen, begannen auch in München. Für die erkältete Lisa Weiß nahm Julia Kassen als zweite Torhüterin auf der Bank Platz.
Spielverlauf
Die Gäste begannen konzentriert und engagiert – auch die Münchnerinnen legten noch nicht von Beginn an den Turbo ein. Erst einmal reinkommen, keine Fehler machen, Sicherheit gewinnen, lautete die Devise. Den ersten Torschuss gab Giulia Gwinn in der siebten Minute ab, Almuth Schult parierte sicher. Bayern hatte nun mehr Ballbesitz, doch die Wölfinnen-Abwehr stand gut. In der 21. Minute dann der erste Abschluss des VfL: Tabea Waßmuth probierte es aus 20 Metern mit links – kein Problem für Laura Benkarth im Bayern-Gehäuse. Viele Torszenen gab es nicht, die Partie lebte von ihrer Intensität. Erst in der 33. Minute wurde es brenzlig im grün-weißen Strafraum: Klara Bühl hatte sich auf der linken Seite gegen Hendrich durchgesetzt und bediente Linda Dallmann im Zentrum, die einen Flachschuss knapp am linken Pfosten vorbeisetzte. Dass es torlos in die Kabine ging, war dann Schult zu verdanken, die nach einem zum Tor gezirkelten Freistoß von Lina Magull aus dem Halbfeld eine Glanzparade auspackte (39.) und in einer Eins-gegen-Situation gegen Ex-Teamkollegin Jovana Damnjanovic rettete (43.). Starke Szenen der Keeperin! Auch nach dem Seitenwechsel stand Schult gleich wieder im Fokus – bei Abschlüssen von Lineth Beerensteyn (48.) und Bühl (50.). Die Gastgeberinnen waren nun griffiger, die Ballbesitzphasen der Wölfinnen zu kurz. Erst in der 62. Minute blitzte noch einmal so etwas wie Gefahr auf, als Waßmuth nach einer Ecke von Felicitas Rauch zum Abschluss kam. Daraufhin konnten sich die Wölfinnen etwas besser aus der Umklammerung des Gegners befreien. Es war so etwas wie der Anlauf zum Führungstreffer von Hendrich. Lange Zeit sah es aus, als ob in diesem Spiel ein Punktgewinn das Maximum sein würde – und plötzlich lagen die Wölfinnen in Führung. Klar, dass die Münchnerinnen nun noch einmal alles nach vorne warfen. Doch die Bemühungen blieben erfolglos. Oder anders formuliert: Die VfL-Frauen schmissen sich im bayerischen Regen nun in jeden Zweikampf und brachten den Dreier im Liga-Gipfeltreffen über die Runden.