Frauen

Erfolg im Paradies

Die Frauen des VfL Wolfsburg gewinnen ihr Auswärtsspiel beim FF USV Jena mit 6:0.

Das Kräftemessen zwischen dem Tabellenletzten und dem Spitzenreiter der FLYERALARM Frauen-Bundesliga endete genauso, wie es die Papierform erwarten ließ: Die VfL-Frauen setzten sich beim FF USV Jena mit 6:0 (4:0) durch und realisierten damit ihren 15. Saisonsieg. Im letzten Pflichtspiel vor der anstehenden Abstellungsphase trafen die Doppel-Torschützinnen Zsanett Jakabfi und Ewa Pajor sowie Pernille Harder und Pia-Sophie Wolter ins Schwarze. Weiter geht’s für die Wölfinnen mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale beim FSV Gütersloh 2009 am Samstag, 21. März (Anstoß um 17 Uhr).

Pajors Jubiläum

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch, der sich unter der Woche einen Achillessehnenriss zugezogen hatte, nahm im Vergleich zum 5:1-Heimsieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam drei Änderungen in der Startformation vor: Für Svenja Huth, Felicitas Rauch und Joelle Wedemeyer spielten Jakabfi, Dominique Janssen und Noelle Maritz. Pajor kam zu ihrem 100. Pflichtspiel-Einsatz im grün-weißen Trikot.

Jakabfi mit Doppelpack

Fünf Minuten waren gespielt, als Julia Arnold einen Sololauf von Noelle Maritz regelwidrig stoppte. Da sich das Ganze im Strafraum abspielte, gab’s für Schiedsrichterin Kathrin Heimann nur eine Option: Strafstoß. Harder legte sich den Ball zurecht und platzierte den Ball in die rechte Ecke – 1:0 (6.). Nur zwei Minuten später erhöhte Jakabfi auf 2:0. Der Favorit machte im Paradies, wo das Stadion des FF USV Jena beheimatet ist, gleich ernst. Da sich in der Folge auch mal die eine oder andere Ungenauigkeit im Passspiel der Wölfinnen einschlich und nicht jede Torchance konsequent genutzt wurde, überstanden die Gastgeberinnen eine längere Phase ohne Gegentor. Nennenswerte Ballbesitzphasen des USV ließ Grün-Weiß jedoch nicht zu. In der 27. Minute war es dann wieder an der Zeit nachzulegen: Harder schüttelte auf der linken Seite ihre Gegenspielerinnen ab und legte flach für Jubilarin Pajor auf, die im Zentrum nur einschieben musste – 3:0. Zwei Minuten später fast eine Wiederholung dieser Szene: Diesmal entschied sich Harder für eine Flanke, die Pajor freistehend nicht verwerten konnte. In der 34. Minute hatte Popp das 4:0 auf dem Fuß. Das besorgte dann Jakabfi nach starker Vorarbeit von Pajor (36.). Das Pausenfazit kannte man bereits aus den letzten Wochen: Mit der Anzahl der Gegentreffer war der Gegner der Wölfinnen gut bedient.

Wolter setzt den Schlusspunkt

Jena stellte mit Beginn der zweiten Hälfte von einer Vierer- auf eine Fünferkette in der Abwehr um. Klarer Fall: Die bereits feststehende Niederlage sollte sich in erträglichen Dimensionen halten. Es gelang nur bedingt: In der 57. Minute erhöhte Pajor nach Vorlage der eingewechselten Pia-Sophie Wolter auf 5:0. Wie beim Handball ließen die Wölfinnen nun den Ball zirkulieren – immer auf der Suche nach einer Lücke im gegnerischen Abwehrbollwerk. Und dann war das halbe Dutzend perfekt: Nach einer von Lena Goeßling ausgeführten Ecke köpfte Sara Gunnarsdottir, die zum ersten Mal im Kalenderjahr zum Einsatz kam, an den Pfosten – Wolter staubte zum 6:0 ab (74.). Und die nächste Weisheit der letzten beiden Spiele bestätigte sich: Die Joker stachen! Nach dem 8:1 im Hinspiel beließen es die VfL-Frauen aber diesmal bei einem 6:0 gegen in allen Belangen überforderte Jenaerinnen.  

„Mit gutem Gefühl in die Pause“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Wir sind gut in diese Partie reingekommen und haben die schwierigen Bedingungen angenommen. Der Wind war sehr stark und wir hatten das Glück, dass wir in der ersten Hälfte Rückenwind hatten. Obwohl wir hier und da einen Kontakt mehr benötigt haben, konnten wir wieder frühe Tore erzielen. Wie in den letzten Spielen war dies auch heute sehr wichtig, da wir meist auf defensiv ausgerichtete Mannschaften treffen. Danach haben wir sehr seriös weitergespielt und hinten nichts zugelassen. In der zweiten Hälfte hatten wir dann Gegenwind und auch Jena hat es uns durch die Umstellung auf eine Fünferkette etwas schwerer gemacht. Uns ist in dieser Phase nicht immer die beste Lösung eingefallen, wir hätten das Spiel mehr in die Breite ziehen müssen. Grundsätzlich bin ich mit dieser souveränen und dominanten Leistung sehr zufrieden. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause!“

FF USV Jena: Schuldt – Weiß, Tellenbröker, Heuschkel, Görlitz (75. Birkholz) – Chlastkova, Graser, Arnold, Seiler – Julevic (65. Schlichting), Meyer (46. Kreil)

VfL Wolfsburg: Lindahl – Maritz, Doorsoun, Goeßling, Janssen – Engen, Popp (65. Gunnarsdottir) – Jakabfi, Harder (65. Rauch), Rolfö (46. Wolter) – Pajor

Tore: 0:1 Harder (6./Foulelfmeter), 0:2 Jakabfi (8.), 0:3 Pajor (27.), 0:4 Jakabfi (36.), 0:5 Pajor (57.), 0:6 Wolter (74.)

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)

Zuschauer: 478 am Sonntagnachmittag in Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld