Genialer Arnold-Trick
Ziemlich genau zwölf Jahre waren vergangen, seit der DSC das letzte Mal in der Volkswagen Arena zu Gast gewesen war. Während seinerzeit beide Teams am Saisonende 17 Tabellenplätze trennten, trat der Rekordaufsteiger für den Moment als punktgleicher Nachbar an und hielt sich zunächst die Wölfe auch erfolgreich vom Leib. Doch nachdem Steffen, von Admir Mehmedi toll bedient, einen ersten Warnschuss abgefeuert hatte, ging es sehr schnell: Raffiniert tickte Arnold einen Freistoßball an der Mauer vorbei zu Weghorst. Dieser drehte sich wieselflink um sich selbst, stand dadurch frei vor dem Kasten und traf per Flachschuss aus zehn Metern ins Netz – ein tolles Tor (19.). Sofort danach tauchte Grün-Weiß wieder am Strafraum auf. Bielefeld bekam den Ball nicht geklärt und verlor ihn an Arnold, der ebenfalls nicht lang fackelte und auf 2:0 stellte. Binnen einer Minute waren die ersten zwei Heimtreffer der Spielzeit im Sack (20.)! Bielefeld suchte nach einer Antwort, doch alle Bemühungen endeten in der aufmerksamen VfL-Defensive. Eher wäre da vor der Pause noch das 3:0 fällig gewesen. Etwa durch Philipp, der zwei gefährliche Schüsse abfeuerte (42./45.).
Anschlusstor aus dem Nichts
Mit Wiederbeginn blieb es dabei: Griff Arminia an, bekam der VfL die Szene irgendwann bereinigt. Kamen hingegen die Grün-Weißen vors Tor, dann wurde es immer wieder gefährlich. So etwa nach 56 Minuten, als Ridle Baku eine Maß-Flanke auf Weghorst schlug, dieser mit einem wuchtigen Kopfball aber an Stefan Ortega scheiterte (57.). Fast noch größer war die Chance, die Steffen vergab, als er freistehend aus wenigen Metern am Bielefelder Schlussmann nicht vorbeikam (58.). Im Gegenzug meldeten sich die Ostwestfalen zu Wort, als Ritsu Doans abgefälschter Schuss unweit am Pfosten vorbeistrich (59.). Auch wenn in dieser Szene zum Anschlusstor wenig fehlte, schien die Glasner-Elf die Zügel viel zu sicher im Griff zu haben, um den Heimsieg noch aus der Hand zu geben, zumal Maxence Lacroix nach einer Ecke auch noch ans Lattenkreuz traf (74.). Doch wie der Fußball nun einmal so ist, stand es ohne jede Ankündigung bald 2:1, da der eingewechselte Sven Schipplock mit einem verdeckten Flachschuss ins lange Eck traf (80.). Ebenso bange wie hektische Schlussminuten folgten, in denen Grün-Weiß der mehrfach möglichen Vorentscheidung nachtrauern musste. Und tatsächlich lag es am Ende an Zentimetern: Ein vom Ex-Wolf Fabian Klos abgefälschter Schuss trudelte im Zeitlupentempo Richtung Tor und prallte an den Pfosten (83.). Statt diesen höchstkuriosen Ausgleich zu schlucken, bekam der VfL den Rest der Führung aber verteidigt und feierte letztlich einen unnötig spannenden, aber dennoch hochverdienten Heimsieg.
VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, Brooks, Roussillon – Mehmedi (67. Victor), Guilavogui (31. Schlager), Arnold – Steffen (84. Gerhardt), Weghorst, Philipp (84. Klaus)
Arminia Bielefeld: Ortega – De Medina (46. Behrendt), Pieper, Van der Hoorn (87. Edmundsson), Laursen – Maier (46. Seufert), Prietl – Doan, Hartel, Cordova (77. Schipplock) – Klos
Tore: 1:0 Weghorst (19.), 2:0 Arnold (20.), 2:1 Schipplock (80.)
Gelbe Karten: Arnold, Philipp / Klos
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 4.519 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena
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