Frauen

„Ein schweres Auswärtsspiel“

VfL-Frauen starten beim 1. FFC Frankfurt in die Bundesliga-Rückrunde.

Stephan Lerch gibt Anweisungen während einer Trainingseinheit.

Die englische Woche mit drei Spielen in acht Tagen endet, die Rückrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga beginnt: Am kommenden Sonntag, 9. Dezember (Anstoß 11 Uhr/live auf Telekom Sport und DFB-TV) gastiert der aktuelle Deutsche Meister VfL Wolfsburg beim siebenmaligen Titelträger 1. FFC Frankfurt. Im Hinspiel konnten sich die Wölfinnen mit 3:0 durchsetzen – es war der Beginn einer eindrucksvollen Siegesserie in der Liga, die erst vorgestern beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam beendet wurde. 31 Punkte sammelte der aktuelle Double-Gewinner in der ersten Saisonhälfte – eine Wiederholung dieser Ausbeute in der Rückrunde (dafür muss man kein Mathematiker sein) wäre gleichbedeutend mit der erfolgreichen Titelverteidigung. Die Frankfurterinnen mussten sich nach zuvor vier Siegen in Folge am Mittwochabend mit einem torlosen Remis gegen den MSV Duisburg begnügen. Mit der Ausbeute von 17 Punkten beschließt der FFC als Sechster die obere Tabellenhälfte, exakt jenen Rang belegte das Team von Trainer Niko Arnautis auch in der Endabrechnung 2017/2018.

FFC setzt auf den Nachwuchs

Dominierten zu Beginn des Jahrhunderts der 1. FFC Frankfurt und der 1. FFC Turbine Potsdam den Vereinsfrauenfußball in Deutschland, haben sich die Kräfteverhältnisse längst in Richtung Wolfsburg und München verschoben. An der Schnittstelle dieser Entwicklung gab es einige enge Duelle zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem VfL Wolfsburg, vor zweieinhalb Jahren auch noch auf internationaler Ebene. In die Geschichtsbücher schaffte es das „Endspiel“ um die Deutsche Meisterschaft am letzten Spieltag der Saison 2013/14, als 12.464 Zuschauer ins VfL-Stadion am Elsterweg strömten – bis heute Liga-Rekordkulisse. Mittlerweile setzt der FFC nach dem Weggang der letzten „Altstars“ um Kerstin Garefrekes und Saskia Bartusiak auf ein Nachwuchskonzept. Um den Frauenfußball-Standort langfristig zu erhalten, laufen darüber hinaus Gespräche mit Eintracht Frankfurt über einen Zusammenschluss.

Früher Anstoß verändert die Abläufe

Den deutlichen Hinspiel-Erfolg will VfL-Cheftrainer Stephan Lerch mit Blick auf die Neuauflage nicht überbewerten: „Der FFC hatte eine zerstückelte Vorbereitungsphase, war zu Saisonbeginn noch nicht eingespielt.“ Dies sei mittlerweile anders, was man in den letzten Wochen auch an den Resultaten ablesen könne. „Frankfurt verfügt über eine gute Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielerinnen“, so der Coach der Wölfinnen. Die Konsequenz: „Uns erwartet ein richtig schweres Auswärtsspiel.“ Hinzu komme die ungewohnte Anstoßzeit um 11 Uhr. „Der Ablauf verändert sich, der Tag beginnt dadurch viel früher. Am Ende einer englischen Woche, in der Schlaf sehr wichtig ist, ist das nochmal eine Herausforderung mehr.“ Was die sportliche Ausrichtung betrifft, gelte es, die richtigen Schlüsse aus dem 1:1 beim 1. FFC Turbine Potsdam zu ziehen. „Wir sind umso motivierter, die beiden letzten Spiele bis zur Pause zu gewinnen!“

Keine Veränderungen im Kader

In der VfL-Reisegruppe, die sich am morgigen Samstag auf dem Weg in die Mainmetropole machen wird, gibt es im Vergleich zum Potsdam-Spiel keine Veränderungen. Die zuletzt angeschlagene Claudia Neto, die am Mittwoch zwar im Kader stand, aber nicht eingewechselt wurde, ist wieder voll belastbar. „Ich rechne fest damit, dass sie einsatzfähig ist“, so Lerch. Einmal mehr können sich Fans der Wölfinnen, die nicht vor Ort sein können, auf eine Live-Übertragung freuen: Telekom Sport und DFB-TV gehen am Sonntag pünktlich um 11 Uhr auf Sendung.