Frauen

Doppelter Doppelpack

Sveindis Jonsdottir und Tabea Waßmuth treffen beim 5:1 der VfL-Frauen in Köln je zweifach.

Lena Lattwein und ihre Mitstreiterinnen klatschen sich ab und freuen sich.

Die Frauen des VfL Wolfsburg bleiben in der Rückrunde der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ohne Punktverlust: Bei Aufsteiger 1. FC Köln setzte sich das Team von Cheftrainer Tommy Stroot dank Treffer von Doppelpackerinnen Sveindis Jonsdottir und Tabea Waßmuth sowie Jill Roord mit 5:1 (3:0) durch und übernahm damit vorübergehend die Tabellenführung. Der FC Bayern München kann am morgigen Samstag mit einem Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim zwar vorbeiziehen, allerdings wäre auch das möglicherweise nur eine Momentaufnahme: Am kommenden Mittwoch, 16. März (Anstoß um 14 Uhr/live auf Magenta Sport), wird das zwei Mal abgesagte Auswärtsspiel der Wölfinnen gegen den SC Sand nachgeholt – und im Erfolgsfall wäre Grün-Weiß danach wieder „echter“ Spitzenreiter.

Personal

Im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg änderte Stroot seine erste Elf auf drei Positionen: Für die positiv auf Corona getestete Almuth Schult rückte Lisa Weiß im Franz-Kremer-Stadion zwischen die Pfosten. Darüber hinaus spielten Startelf-Debütantin Jonsdottir und Joelle Wedemeyer anstelle von Rebecka Blomqvist und Lynn Wilms.

Spielverlauf

Intensiv geführte Zweikämpfe, dafür nicht unbedingt viele Torszenen waren die Zutaten der ersten Minuten am Geißbockheim. In der Folge wurden die Wölfinnen zwingender und kamen zu einem ersten gefährlichen Abschluss durch einen 18-Meter-Schuss von Roord (18.). Es hatte sich also angedeutet, dass es drei Minuten später dann zum ersten Mal im Kölner Kasten klingelte. Überraschender wäre da schon der Ausgleich in der 28. Minute gewesen, doch den hätte Eunice Beckmann strenggenommen markieren müssen: Roord bringt die Kölnerin mit einem ungenauen Abspiel in Position, doch der Ball geht links vorbei. Danach spielt wieder nur der VfL – und macht es dabei besser als Konkurrent FC Bayern München, dem gegen Köln in der Vorwoche kein Treffer vor dem Seitenwechsel gelang. Stroot dürfte nicht undankbar gewesen sein, dass einmal mehr früh Klarheit herrschte und die Belastungssteuerung in den Fokus rücken konnte. Auf dem Rasen hatten die VfL-Frauen weiterhin alles im Griff, auch wenn die Null nicht stand und die Kölnerinnen zum Ehrentreffer kamen. Überschattet wurde die Schlussphase von der Verletzung von Torschützin Beckmann, die vom Platz getragen werden musste. Dann war es nach einem abschließenden Treffer von Roord in der Nachspielzeit geschafft – und die nächsten Punkte auf dem grün-weißen Punktekonto.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Wir sind richtig gut ins Spiel reingekommen. Das war genau das, was wir uns erhofft hatten. Wir haben uns viele Chancen herausgearbeitet, auch Standardsituationen und Ecken. Wenn man mit 3:0 in die Pause geht, hat man einfach sehr viel richtig gemacht. Das hat uns für die zweite Hälfte geholfen, auch das eine oder andere anzupassen. Ein 5:1-Sieg an einem schönen Freitagabend – das stimmt uns zufrieden.

Tore

0:1 Jonsdottir (23. Minute): Francesca Calo ist überrascht, als Waßmuth mit gefühlt doppelt so hohem Tempo angerauscht kommt und den Zweikampf auf der rechten Seite gewinnt. Im Zentrum steht Jonsdottir frei und krönt ihr Startelf-Debüt mit ihrem ersten Bundesliga-Treffer. 

0:2 Jonsdottir (32. Minute): Nahezu jede Woche lässt sich Felicitas Rauch in Sachen Standardsituationen etwas Neues einfallen. Diesmal im Repertoire: eine scharfe, aber flach in den Fünfmeterraum geschlagene Ecke. Alle sind überrascht, nur Jonsdottir steht erneut goldrichtig und schnürt den Doppelpack.

0:3 Waßmuth (37. Minute): Schöne Vorarbeit von Svenja Huth, die den Ball nach vorne treibt und nach innen auflegt. Rauch kann den Ball zwar nicht kontrollieren, doch dahinter steht ja noch Waßmuth, die sich nicht zwei Mal bitten lässt.

0:4 Waßmuth (63. Minute): Ein sehenswerter Angriff über Huth und Roord, den Waßmuth mit einem Geschoss aus halbrechter Position abschließt. Kölns Torfrau Manon Klett hatte zwar noch die Hände am Ball, aber einen Vorwurf kann man ihr kaum machen.

1:4 Beckmann (69. Minute): Wieder ein kleiner Schönheitsfehler aus VfL-Sicht, wie schon beim 4:1 gegen den SC Freiburg. Diesmal trifft Beckmann nach einer Hereingabe von Alicia-Sophie Gudorf per Kopf.

1:5 Roord (90. Minute): Die Wölfinnen kämpfen bis zum Schluss – mit Erfolg! Rebecka Blomqvist chippt den Ball auf die in den Strafraum heranstürmende Joelle Smits, die den Ball nicht nur gegen mehrere Gegenspielerinnen behauptet, sondern ihn mit gutem Auge auf Roord weiterleitet, die nur noch einschieben muss.

Aufstellungen und Statistiken

1. FC Köln: Klett – Horvat, Calo, Moorrees, Müller-Prießen – Pfluger (46. Gudorf), Achchinska – Beckmann (83. Hirano), Barrett (67. Wilde), Zawistowska – Beck

Ersatz: Herzog (Tor), Meßmer

VfL Wolfsburg: Weiß – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rauch – Lattwein (85. Wilms), Popp (62. Starke) – Huth (75. Knaak), Roord, Jonsdottir (46. Blomqvist) – Waßmuth (75. Smits) 

Ersatz: Kassen (Tor), Wilms, Bremer

Tore: 0:1 Jonsdottir (21.), 0:2 Jonsdottir (32.), 0:3 Waßmuth (37.), 0:4 Waßmuth (63.), 1:4 Beckmann (69.), 1:5 Roord (90.)

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)

Zuschauende: 812 am Freitagabend im Kölner Franz-Kremer-Stadion

Gelbe Karten: Horvat / Lattwein

Besonderes Vorkommnis: Gelbe Karte für Kölns Trainer Sascha Glass (61.)