Frauen

Die zweite Chance

Mit einem Sieg gegen den FC Bayern München können die VfL-Frauen die Tabellenspitze erobern.

Nur am 5. Spieltag waren die Frauen des VfL Wolfsburg in dieser Saison Tabellenführer in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga – danach übernahm der FC Bayern München die Spitzenposition und festigte diese dank einer beeindruckenden Siegesserie von Woche zu Woche. Doch unverhofft kommt auch im Frauenfußball oft: Durch die 2:3-Heimniederlage der Münchnerinnen gegen Hoffenheim sind die Wölfinnen wieder zurück im Titelrennen und können am kommenden Sonntag, 9. Mai (Anstoß um 13 Uhr/live im NDR, BR und auf Magenta Sport), mit einem Erfolg im direkten Duell am großen Rivalen aus dem Süden vorbeiziehen. Eine Entscheidung wäre dies gleichwohl noch nicht, schließlich müssten auch die letzten beiden Partien in Frankfurt und gegen Bremen noch erfolgreich gestaltet werden. 

Bayern noch im Vorteil

Viel sprach nicht für die VfL-Frauen, als der FC Bayern München vor gut einem Monat im AOK Stadion zu Gast war: Gerade aus der UEFA Women’s Champions League ausgeschieden, drohte im DFB-Pokal-Halbfinale das Aus gegen die von Sieg zu Sieg eilenden und vom Triple träumenden Münchnerinnen –und somit die erste titellose Spielzeit für die Grün-Weißen seit der Saison 2011/2012. Doch es kam anders: Die Wölfinnen siegten mit 2:0 und trugen damit ihren Teil dazu bei, dass sich die Ausgangsposition mittlerweile völlig anders darstellt. Eine titellose Saison droht nun dem FC Bayern München, während die Grün-Weißen erneut das Double-Paket schnüren können. Vielleicht wird das Pokal-Halbfinale im Rückblick das Schlüsselspiel der gesamten Saison gewesen sein – das die Wölfinnen zurück ins Spiel und den Bayern-Motor ins Stottern brachte. Schließlich folgte dem Nackenschlag gegen Hoffenheim auch noch das Champions-League-Aus gegen Chelsea. Doch bei allem Optimismus im VfL-Lager: Noch liegt der Vorteil beim Konkurrenten von der Isar, schließlich könnte der zur Not mit einem Remis leben. Und ein Bayern-Sieg würde die Meisterschaft – noch nicht rechnerisch, aber mit großer Wahrscheinlichkeit – entscheiden.

„Optimismus, Spaß und Vorfreude“

Auch wenn die Wölfinnen gerne noch international dabei gewesen wären – mit Blick auf die nationalen Titelambitionen kam das spielfreie letzte Wochenende nicht ungelegen. So konnte VfL-Cheftrainer Stephan Lerch, frischgebackener Inhaber der Fußballlehrer-Lizenz, seine Schützlinge in aller Ruhe und ohne Ablenkung auf das Liga-Gipfeltreffen vorbereiten. Keine Frage: Das oft bemühte „Momentum“ liegt diesmal auf Seiten den Grün-Weißen, die die Tatsache, den Titel wieder selbst in der Hand zu haben, als zweite Chance betrachten. Im Rahmen einer virtuelle Medienrunde sprach Lerch über…

…die Personalsituation: Katarzyna Kiedrzynek trainiert nach ihrer Fingerverletzung nur individuell, noch nicht mit der Mannschaft. Hinter ihren Einsatz müssen wir ein sehr großes Fragezeichen setzen. Wenn es nicht funktioniert, habe ich aber auch keine allzu großen Bauchschmerzen. Almuth (Schult, Anm. d. Red.) hat es ja in Duisburg sehr gut gemacht. Ansonsten sollten alle anderen Spielerinnen zur Verfügung stehen.

…die Erwartungen an das Top-Spiel: Es wird intensiv und emotional, wahrscheinlich auch hektisch. Und es wird viele Zweikampfsituationen geben. Es steht einfach sehr viel auf dem Spiel, sodass jeder auf Fehlervermeidung bedacht sein wird. Und wir erwarten ganz klar, dass sich Bayern nicht noch einmal wie im DFB-Pokal-Halbfinale präsentieren wird.

…den Matchplan: Wir gehen mit Optimismus, Spaß und Vorfreude in diese Partie – und werden ansonsten nicht vieles anders machen als in den letzten Wochen. Wichtig ist, dass wir auf unsere Stärken vertrauen und uns nicht von anderen Dingen beeinflussen lassen.

…die veränderte Ausgangsposition: Natürlich müssen wir damit rechnen, dass Bayern mit einer gewissen Jetzt-erst-recht-Motivation ins Spiel geht. Die Drucksituation bei ihnen ist größer. Wir wissen mit solchen Situationen umzugehen – ich weiß nicht, ob Bayern dies auch kann. Bayern ist bis zum DFB-Pokal-Halbfinale sehr dominant aufgetreten und jetzt spielen wir um zwei, die Münchnerinnen nur noch um einen Titel.

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