Drei Spieltage sind in der erstmals ausgetragenen Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League noch zu absolvieren – für die Frauen des VfL Wolfsburg könnte das Heimspiel gegen Juventus Turin am morgigen Donnerstag, 18. November (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN und YouTube), aber bereits vorentscheidenden Charakter haben: Im Falle eines Sieges gegen den italienischen Meister würden die Wölfinnen einen großen Schritt in Richtung Viertelfinal-Qualifikation machen. Das Gastspiel in Turin endete vor acht Tagen mit einem 2:2-Unentschieden, erst kurz vor dem Abpfiff mussten der VfL den Ausgleich hinnehmen.
Rückenwind mitnehmen
Intensive Wochen liegen hinter den VfL-Frauen – auch emotional: Schon früh in der Saison durchlebt das Team von Cheftrainer Tommy Stroot Höhen und Tiefen, wie man sie sonst eher aus den entscheidenden Wochen im Frühjahr kennt. Dem Last-Minute-Sieg gegen Eintracht Frankfurt folgten das unglückliche Remis in Turin sowie der leidenschaftlich erkämpfte 1:0-Erfolg beim FC Bayern München im Top-Spiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Den Rückenwind aus diesem Liga-Coup will der neue Tabellenführer nun mit ins vierte UWCL-Gruppenspiel nehmen, in dem es ebenfalls um Big Points geht. Nicht weniger als der vorzeitige Einzug in die K.o.-Phase steht auf dem Spiel. Bei allem Sinn für Dramatik – auf ein „Endspiel“ gegen Chelsea Women FC am Mittwoch, 15. Dezember (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN), kann man im grün-weißen Lager gerne verzichten.
Seriensieger in der Liga
Dass Juventus Turin zur Halbzeit in der Gruppenphase überhaupt noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz hat, darf durchaus schon als Erfolg verbucht werden. Schon im Heimspiel gegen Chelsea (1:2) schnupperte Juve an einem Punktgewinn, bei Außenseiter Servette FCCF gab es ein souveränes 3:0. In der heimischen Liga hat das Team von Trainer Joe Montemurro die letzten 32 Spiele in Folge gewonnen, am letzten Wochenende verließ Lazio Rom das Piemont mit einer 0:5-Niederlage im Gepäck. Der Nachteil liegt auf der Hand: Zu selten wird die erst 2017 gegründete Frauen-Abteilung des Traditionsvereins auf hohem Niveau gefordert. Und auswärts müssen die „Bianconeri“ zudem auf ihre frenetischen Fans verzichten. 12.739 Zuschauer bejubelten das späte 2:2 gegen die Wölfinnen im Allianz Stadium – wenn es nach der Kulisse ginge, wäre Juve reif fürs Viertelfinale.