Frauen

Die Liga im Fokus

Vor der Entscheidung gegen Chelsea sind die VfL-Frauen beim SC Sand gefordert.

Für die Frauen des VfL Wolfsburg lohnt es sich in diesen Tagen kaum, den Koffer auszupacken: Zwischen den beiden Budapest-Trips in der UEFA Women’s Champions League sind die Wölfinnen am morgigen Sonntag, 28. März (Anstoß um 14 Uhr/live auf Sandsturm TV), in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beim SC Sand gefordert. Wie in den Wochen zuvor geht es für den Tabellenzweiten darum, den Abstand zu Spitzenreiter FC Bayern München nicht größer werden zu lassen. Dass er am letzten März-Wochenende kleiner werden wird, ist eher nicht zu erwarten: Die Münchenerinnen sind in Duisburg ebenso klar favorisiert wie die VfL-Frauen nahe der französischen Grenze.

Zuletzt zwei Unentschieden

Bereits im siebten Jahr mischt der SC Sand in der höchsten deutschen Spielklasse mit – ob es eine achte Saison geben wird, ist offen: Während der Klassenverbleib in der Vergangenheit oftmals vorzeitig und relativ souverän gelang, läuft es in diesem Jahr auf einen Zweikampf mit Aufsteiger SV Meppen hinaus. Momentan liegt das Team der schweizerischen Trainerin Nora Häuptle knapp über dem Strich. Immerhin: Zuletzt gelangen mit einem 0:0 bei der SGS Essen sowie einem 1:1 gegen den MSV Duisburg Punktgewinne, die in der Endabrechnung wichtig sein können. Der letzte von zwei Saisonsiegen, ein 3:2 gegen Eintracht Frankfurt, datiert vom 11. Oktober. Im Hinspiel, damals noch vor 625 Zuschauern, setzten sich die Wölfinnen mit 4:0 durch. Mit gleichem Resultat zu Gunsten von Grün-Weiß endete auch das letzte VfL-Auswärtsspiel in Sand.

„Den Druck aufrechterhalten“

Bei den Wölfinnen zählt in diesen Tagen jede Stunde Regeneration – und da stundenlanges Busfahren der körperlichen Erholung nicht gerade dient, reist der VfL-Tross diesmal per Chartermaschine in die badische Ortenau. Nichts soll dem Zufall überlassen werden, wenn es darum geht, am kommenden Mittwoch, 31. März (Anstoß um 14 Uhr/live auf SPORT1 und Wölfe TV), die 1:2-Hinspiel-Niederlage gegen den FC Chelsea wettzumachen und gleichzeitig die Titelchancen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu wahren. Dabei gilt der Fokus bis morgen Abend allein dem SC Sand, alles andere verbietet sich. Wie üblich stand VfL-Cheftrainer Stephan Lerch den interessierten Journalisten in einer Medienrunde Rede und Antwort. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Dass Lena Oberdorf wegen ihrer fünften Gelben Karte ausfällt, ist ja bekannt. Ansonsten gibt es keine Veränderungen im Vergleich zu Mittwoch.

…eine mögliche Rotation: Ich habe durchaus den einen oder anderen Wechsel im Kopf. Das Spiel gegen Chelsea hat Kraft gekostet und dem werden wir Rechnung tragen. Wir werden Frische und Motivation reinbringen, also Spielerinnen, die zuletzt weniger zum Einsatz kamen, Gelegenheit geben, sich zu präsentieren.

…die Aufarbeitung des Chelsea-Spiels: Die Mannschaft hat die Niederlage gut weggesteckt. Klar waren wir alle geknickt, daraus muss man ja kein Geheimnis machen. Aber im Spielersatztraining am Tag danach war viel Feuer drin und von Trübsal ist überhaupt nichts zu merken. Unsere Leistung gibt ja auch keinen Anlass dafür. Von daher fliegen wir mit einem guten Gefühl nach Sand.

…den Gegner: Ich gehe nicht davon aus, dass sich der SC Sand sehr offensiv präsentieren wird. Sie werden versuchen, einfach und zielstrebig nach vorne zu spielen. Dörthe Hoppius ist eine typische Zielspielerin vorne, hinzu kommt die pfeilschnelle Patricia George. Auf diese beiden müssen wir achten.

…die Spielfläche: In der Vergangenheit war der Rasen in Sand oft uneben, er hatte auch Löcher. Wenn der Untergrund dann noch hart ist, springt der Ball anders. Aber ich hoffe, dass der Platz in einem guten Zustand ist und wir nicht darüber reden müssen.

…die Zielsetzung: Wir wollen den Gegner ins Laufen bringen und das Spiel schnell verlagern. Dann kommen wir zwangsläufig zu Chancen – und die wollen wir dann natürlich auch nutzen. Grundsätzlich gehen wir in dieses Spiel, um drei Punkte zu holen, das „Wie“ ist eher zweitrangig. Es gilt, den Druck auf den FC Bayern aufrechtzuerhalten.