Frauen

Die Ausgangs­position wahren

Im Duell der UWCL-Teilnehmer gastieren die VfL-Frauen bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Die zweite englische Woche in Folge endet für die Frauen des VfL Wolfsburg im Kraichgau: Am kommenden Sonntag, 17. Oktober (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), gastiert der aktuelle Tabellenzweite der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim. Im Anschluss an das Aufeinandertreffen zweier Champions-League-Teilnehmer steht dann eine weitere Abstellungsphase auf dem Programm, ehe es am Montag, 1. November (Anstoß um 18.30 Uhr/live auf Sky), beim SC Freiburg ums Weiterkommen im DFB-Pokal geht.

Ungewohnte Belastung

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte messen sich die TSG-Frauen in dieser Saison mit internationalen Gegnern – der verdiente Lohn einer langjährigen Entwicklung. Zweimal in Folge wurde das Team von Trainer Gabor Gallai Dritter in der Liga-Endabrechnung. Doch wie so oft im Fußball droht der Erfolg auch zu einer Art Bumerang zu werden: Die ungewohnte Dreifach-Belastung könnte ein entscheidender Nachteil sein, wenn es darum geht, auch in der kommenden Saison in der Königsklasse dabei zu sein. Am gestrigen Donnerstag war Hoffenheim noch im internationalen Einsatz (0:4 bei Arsenal Women FC), hatte also einen Tag weniger Pause als die Wölfinnen nach ihrem 5:0-Erfolg gegen Servette FCCF. Dazu kommt – nicht zu unterschätzen – der Reisestress.

Bisher nur VfL-Siege

Für die Wölfinnen geht es am Ende des zweiten Saisonblocks darum, sich mit drei Punkten in die kleine Pause zu verabschieden und somit die trotz des Remis in Freiburg noch immer ordentliche Ausgangsposition an der Tabellenspitze zu wahren. Im November steht dann das Top-Spiel am FC Bayern Campus an – weitere Punktverluste sind bis dahin möglichst zu vermeiden. Geht es nach der Statistik, kann es bei der Rückkehr von Lena Lattwein und Tabea Waßmuth an die alte Wirkungsstätte nur einen Sieger geben: Alle bisherigen Duelle zwischen TSG und VfL konnten die Grün-Weißen für sich entscheiden. 2019 wurden die VfL-Frauen im Dietmar-Hopp-Stadion Deutscher Meister, zuletzt gab es zwei klare Auswärtssiege (5:2; 4:1).

„Ruhe und Struktur“

Für VfL-Cheftrainer Tommy Stroot ist der 17. Vergleich der beiden Klubs der persönlich erste. Vor dem dritten Liga-Auswärtsspiel der Saison sprach der 32-Jährige im Rahmen der üblichen Medienrunde über…

…den Hoffenheimer Weg: Die TSG ist ein Verein, der zeigt was im Frauenfußball möglich ist, wenn man einen Schritt nach dem anderen macht und sich mit Ruhe und Struktur weiterentwickelt. In Hoffenheim dreht sich alles darum, Talente zu fördern und Spielerinnen weiterzuentwickeln – das machen sie vorbildlich. Obwohl sie Jahr für Jahr Spielerinnen verlieren, ist die Entwicklung trotzdem stabil. Auch in dieser Saison fangen die Mädels, trotz der Mehrbelastung, die Abgänge wieder hervorragend auf. Zudem haben die Verantwortlichen schlaue Transfers getätigt. Es ist unsere Aufgabe, dass diese gute Arbeit am Sonntag nicht sichtbar ist.

…das Spiel am Sonntag: Hoffenheim hatte, trotz der 0:4-Niederlage, gegen Arsenal fast 50 Prozent Ballbesitz. Das zeigt, dass sie immer versuchen, Fußball zu spielen. Die TSG möchte aus eigenem Ballbesitz heraus Chancen kreieren. Außerdem laufen sie den Gegner häufig hoch an. All das haben wir in den vergangenen Wochen und Spielen so schon teilweise erlebt. Das haben wir der Mannschaft gezeigt und uns so auf den Gegner vorbereitet.

…den Entwicklungsstand der Mannschaft: Wir haben zwar in den letzten Spielen vermeintlich weniger rotiert, dennoch gab es bei der Elf, die von Anfang an aufgelaufen ist Veränderungen. Ich denke da vor allem an unser Offensivspiel, wie Positionen miteinander arbeiten, oder wie wir im Mittelfeld Lösungen finden. Diese Flexibilität haben wir uns bewahrt. Es ist aber schon so, dass wir uns mit dem Ausfall von Ewa dazu entschlossen haben, noch mehr für unsere Stabilität zu tun. Aus dieser Stabilität heraus haben wir wiederrum viele Möglichkeiten, unser Spiel weiter aufzubauen.

…die personelle Situation: Nach dem Spiel am Mittwoch gibt es keine neuen Verletzungen zu vermelden. Wir sind glücklich, dass Sara Doorsoun ihre ersten Minuten sammeln konnte und so ein bisschen mehr in den Rhythmus zurückgefunden hat. Die Langzeitverletzten bleiben zwar, trotzdem können wir momentan mit 21 fitten Spielerinnen planen.