Männer

Der erste Punkt ist da

Mit Glück und Casteels erkämpfen sich die Wölfe beim OSC Lille ein 0:0 in Unterzahl.

Der VfL Wolfsburg hat in seiner ersten Partie in der diesjährigen UEFA Champions League seinen ersten Zähler gesichert. In der Gruppe G erkämpfte sich die van-Bommel-Elf ein glückliches torloses Remis beim OSC Lille. Die Gastgeber waren das klar spielbestimmende und torgefährlichere Team, konnten am Ende aber auch nicht von einer halbstündigen Überzahl nach Gelb-Roter-Karte für John Anthony Brooks (64.) profitieren. Am Ende blieb der überragende Koen Casteels unbezwungen. Am Mittwoch, 29. September, empfangen die Wölfe den spanischen Vertreter FC Sevilla zum zweiten Gruppenspiel in der heimischen Volkswagen Arena (Anstoß um 21 Uhr). Am kommenden Sonntag, 19. September, wartet aber mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt zunächst einmal die nächste Aufgabe in der Liga (Anstoß um 19.30 Uhr).

Aufstellung

Gegenüber dem jüngsten 2:0-Auswärtserfolg bei der SpVgg Greuther Fürth nahm VfL-Cheftrainer Mark van Bommel vier Veränderungen in seiner Startelf vor. Für Sebastiaan Bornauw, Yannick Gerhardt, Luca Waldschmidt und Lukas Nmecha begannen John Anthony Brooks, Jerome Roussillon, Kevin Mbabu und Renato Steffen. LOSC-Cheftrainer Jocelyn Gourvennec tauschte gegenüber der letzten 1:2-Niederlage in Lorient zweimal: Zeki Celik und Jonathan David kamen für Tiago Djalo und Yusuf Yazici ins Team des französischen Meisters.

Die Aufstellung

Spielverlauf

Beim ersten Wiedersehen mit dem OSC Lille auf internationaler Bühne nach sechs Jahren übernahmen die Wölfe von Beginn an die Spielkontrolle, so erarbeitete sich die van-Bommel-Elf 83 Prozent Ballbesitz in den ersten zehn Minuten. Torannäherungen verbuchten im ordentlich gefüllten und lautstarkem Hexenkessel Stade Pierre Mauroy dann aber nur die Gastgeber, so als deren quirliger Stürmerstar Burak Yilmaz zweimal Casteels prüfte (13., 21.) und Sven Botmans Kopfball kurz darauf über die Querlatte strich (14.). Grün-Weiß tat sich gegen die pressenden Gastgeber enorm schwer, zwingende Aktionen zu kreieren, während das schlecht in die Liga gestartete Lille, immer wieder angetrieben von Yilmaz und mit dem Publikum im Rücken, bis zur Pause auch weiterhin gefährlich blieb (30. Jonathan Ikone, 39. Angel Gomes). So standen nach 45 Minuten sechs LOSC-Torschüsse auf dem Papier, während die Wölfe durchaus froh sein konnten, schadlos in die Kabine zu gehen. Glück hatte der VfL dann auch kurz nach Wiederanpfiff, als David das vermeintliche 1:0 erzielte, dieses jedoch nach Videobeweis zurückgenommen wurde – das Leder hatte in der Entstehung zuvor bereits die Seitenlinie überschritten. Doch die Nordfranzosen blieben am Drücker, der Schlenzer von Angel Gomes verfehlte sein Ziel knapp (54.). So dauerte es fast eine Stunde, bis Wolfsburg seinen ersten Torschuss verzeichnen konnte, Maximilian Philipp zielte aber zu hoch (59.). Kurz danach waren die Grün-Weißen dann auch noch in Unterzahl: Brooks hatte einen Angriff per Handspiel unterbunden und kassierte folgerichtig die Ampelkarte (63.). Lille versuchte das sofort stürmisch zu nutzen, Casteels verhinderte gegen Davids Knaller (64.) und Yilmaz` Kopfball aus kurzer Distanz (69.) Schlimmeres, Ikone schoss über die Querlatte (66.). Es blieb nun mehr denn je ein Spiel auf ein Tor, die Wölfe kämpften verbissen um den Punkt. Dann wurde es in der Nachspielzeit noch einmal dramatisch: Zunächst vergab Jose Fonte per Kopf, dann zeigte Schiedsrichter Danny Makkelie nach einem Foulspiel von Josuha Guilavogui gegen den eingewechselten Amadou Onana zunächst auf den Punkt, um schließlich nach VAR-Eingriff den Tatort zurecht auf außerhalb des Strafraums zu legen. Der erste Auswärtspunkt in der Königsklasse war tatsächlich eingetütet.
 

Koen Casteels

Trainerstimme

Mark van Bommel: Ich sage es ganz kurz: Champions League. Auswärts. 35 Minuten mit zehn Mann. Am Anfang des Spiels hat man gesehen, dass sich Lille hat sehr weit zurückfallen lassen, dass wir den Ball haben, dass wir da nicht durchkommen und dass Lille auf Konter spielt. Wir haben nicht viele Chancen rausgespielt bzw. eigentlich keine. Der letzte oder vorletzte Pass war nicht gut, wir haben den Ballbesitz nicht gehalten. Der Platz war auch schwer – und dann wird es ein Kampf. Und wenn man selbst nicht gewinnen kann, dann muss man zu null spielen. Und wenn man dann auch noch eine Rote Karte kriegt und knapp 35 Minuten mit zehn Mann spielt und man holt dann einen Punkt gegen den Meister aus Frankreich – egal, ob die gut drauf sind oder nicht – dann muss man in der Champions League zufrieden sein. Auch wenn sie keine Chancen herausgespielt hat, steht da eine Mannschaft auf dem Platz, bei der man sieht: Hey, da gewinnt man nicht so einfach. Dazu hat Koen das hervorragend gemacht. So, wie er den Ball von Yilmaz hält und die Ruhe, die er ausstrahlt. Und die Mannschaft weiß, dass wir einen hervorragenden Torwart haben, der da ist, wenn es mal brenzlig wird.

Aufstellungen und Statistiken

OSC Lille: Grbic – Celik, Fonte, Botman, Reinaldo – David, Andre, Xeka (83. Onana), Ikone (74. Lihadji) – Gomes (74. Yazici), Yilmaz

Ersatz: Leo Cesar (Tor), Tiago Djalo, Gudmundsson, Niasse, Ascone

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon (84. Gerhardt) – Guilavogui, Arnold, Baku (61. Lukebakio), Philipp (66. Bornauw), Steffen (61. Waldschmidt) – Weghorst (66. L. Nmecha)

Ersatz: Pervan (Tor), Klinger (Tor), van de Ven, Vranckx, F. Nmecha, Ginczek

Tore: keine

Gelbe Karten:  Andre, Ikone / Guilavogui, Waldschmidt, L. Nmecha, Lacroix, van Bommel

Gelb-Rote Karte: Brooks (63.)

Schiedsrichter: Danny Makkelie (NED)

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