Frauen I

Der dritte Versuch

Nach zwei Spielabsagen treffen die VfL-Frauen im DFB-Pokal-Viertelfinale auf den SC Sand.

Smits holt, um ringt von zwei Gegnerinnen, beherzt zum Tritt gegen den Ball aus im Spiel des VfL Wolfsburg gegen FC Sand.

Zwei Mal schon hätte das Rückrunden-Spiel der VfL-Frauen beim SC Sand in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stattfinden sollen – zwei Mal wurde die Partie kurzfristig abgesagt. Zunächst wurden zahlreiche Spielerinnen und Offizielle des aktuellen Tabellenletzten positiv auf das Coronavirus getestet, beim Nachholtermin waren die Betroffenen noch nicht wieder einsatzfähig. Bevor der dritte Versuch in der Liga steigt, stehen sich die beiden Teams in einem anderen Wettbewerb gegenüber: Am morgigen Mittwoch, 2. März (Anstoß um 18 Uhr/live auf DFB-TV), geht es im DFB-Pokal-Viertelfinale darum, dem Finale in Köln wieder einen Schritt näher zu kommen. Für die Wölfinnen ist es nach den Siegen in Duisburg und Freiburg der erste Heimauftritt im Pokal.

Abstieg droht

Immerhin das blieb den Frauen des VfL Wolfsburg diesmal erspart: Im Gegensatz zur ebenfalls pandemiebedingten Absage der Auswärtspartie gegen den 1. FFC Turbine Potsdam im Dezember kam die Nachricht von der Absetzung des Sand-Gastspiels zwei Mal rechtzeitig, sodass die Wölfinnen zumindest keine unnötigen Reisekilometer und Hotelkosten sammelten. Mittlerweile haben sich die Badenerinnen zwar gesund gemeldet, der aktuelle Fitnesszustand steht indes auf einem anderen Blatt. „Wir müssen schauen, welche Spielerinnen über die vollen 90 Minuten gehen können“, so SC-Trainer Alexander Fischinger, der in der letzten Saison als Feuerwehrmann übernahm und Sand mit einem starken Schlussspurt in der Liga hielt. Mit zwei Punkten und nur drei erzielten Treffern in der laufenden Saison droht die Zwangsversetzung nach unten nun mehr denn je. Zumindest im Pokal gibt es für den zweimaligen Endspiel-Kontrahenten der VfL-Frauen aber nichts zu verlieren.

Sieg Nummer 38 winkt

So lang hätte die erste Länderspielpause dann doch nicht sein müssen: 24 Tage liegt der 3:1-Heimsieg der Wölfinnen gegen den SV Werder Bremen zurück, wenn das DFB-Pokal-Viertelfinale angepfiffen wird. Mehr als drei Wochen also, in denen auch am Elsterweg zum ersten Mal überhaupt das Virus zuschlug: Kathrin Hendrich, Svenja Huth und Tabea Waßmuth fielen für die DFB-Länderspiele aus, bei Oranje traf es Jill Roord, Lynn Wilms und kurze Zeit später Joelle Smits. Auch die betroffenen VfL-Spielerinnen sind nun wieder fit und einsatzbereit – und voller Vorfreude auf das, was in den kommenden Wochen noch an Herausforderungen wartet. Doch zunächst gilt es, das 38. DFB-Pokalspiel in Folge siegreich zu gestalten und den Hoffnungen auf den neunten Cup-Triumph neue Nahrung zu geben.

„Für Aufwand belohnen“

Für Tommy Stroot ist es das erste DFB-Pokal-Viertelfinale als Cheftrainer des VfL Wolfsburg, nicht jedoch das erste Heimspiel gegen den SC Sand in dieser Funktion: Am 3. Spieltag gab es einen 4:0-Erfolg in der Liga. Viel Aussagekraft besitze diese Partie mit Blick auf die Neuauflage im Pokal aber nicht, betonte Stroot im Rahmen der üblichen Medienrunde. Der Coach äußerte sich auch über…

…die Personalsituation: Bei Ewa Pajor und Pia-Sophie Wolter hat sich der Status nicht geändert, sie fehlen weiterhin. Shanice van de Sanden wird in den nächsten zwei, drei Wochen wieder dazu stoßen. Für Alexandra Popp kommt das Sand-Spiel noch zu früh, aber auch sie wird in den Kader zurückkehren und in den nächsten Wochen Spielzeit bekommen. Unsere Spielerinnen, die eine Corona-Infektion hatten, muss man individuell betrachten, weil es unterschiedliche Verläufe gab. Svenja hatte Grippesymptome, bei ihr werden wir kein Risiko eingehen. Lena Oberdorf kam mit muskulären Problemen von der Nationalmannschaft zurück. Auch sie ist zunächst noch keine Option.

…die Verlegungen der Liga-Spiele gegen Sand: Grundsätzlich waren die beiden Verlegungen ja regelkonform. Der SC Sand möchte seine Spielerinnen schützen. Von daher ist das für mich nachvollziehbar und der DFB ist eben die Instanz, die über die Absagen entscheiden musste. Davon bekomme ich nicht so viel mit, was aber auch völlig okay ist. Ich konzentriere mich darauf, was wir hier machen und wir hatten in den letzten zehn Tagen genug eigene Aufgaben.

…die Erwartungen an das Spiel: Wir gehen immer von der schwierigsten Situation aus. Wenn es anders kommt, können wir im Nachgang gerne darüber sprechen, was die Gründe dafür waren. Auf das Spiel gegen Sand übertragen rechne ich damit, dass der Gegner über einen guten Kader verfügt und elf fitte Spielerinnen auf dem Platz hat, die in der Lage sind, den einen oder anderen Konter zu setzen. Wir stellen uns auch auf mehrere Szenarien ein: Was ist, wenn Sand presst? Was ist, wenn sie eher kompakt stehen? Unabhängig davon sind wir das bessere Team – und genau das wollen wir rüberbringen.

…die eigene Ausrichtung: Sicherlich werden wir nach der Länderspielpause wieder einige Momente brauchen, um zu unserem Spiel zu finden. Ich habe unsere Spielerinnen in den letzten Trainingstagen allerdings sehr fokussiert erlebt. Unsere Aufgabe wird es sein, Chancen zu kreieren und uns für unseren Aufwand zu belohnen. Und klar ist die Zielsetzung, die Partie in 90 Minuten für uns zu entscheiden.

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