Frauen

Camilla Küver erstmals für DFB-Kader nominiert

Im Interview spricht die 22-Jährige über ihre Gefühle nach dem Anruf des Bundestrainers und ihre Vorfreude auf die Nations League.

Große Ehre für Camilla Küver! Die 22-jährige Innenverteidigerin wurde am heutigen Dienstagmittag erstmals von Nationaltrainer Christian Wück in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen und steht neben ihren VfL-Mannschaftskolleginnen Stina Johannes, Sarai Linder, Janina Minge und Cora Zicai im DFB-Kader für die beiden Halbfinalspiele in der UEFA Women’s Nations League gegen Frankreich (24. Oktober in Düsseldorf und 28. Oktober im französischen Caen). Im Kurz-Interview unmittelbar vor dem Abflug der Wölfinnen zum morgigen UWCL-Spiel bei Valerenga Oslo (Anstoß um 18.45 Uhr / live auf Disney+) spricht Küver über ihre Gefühle nach dem Anruf Wücks, ihre Motivation während ihren Verletzungspausen und ihre Vorfreude auf die Duelle gegen Frankreich.

Camilla, wie hört sich das an für dich: A-Nationalspielerin?

Camilla Küver: Sehr gut. Wie ein Traum, der in Erfüllung geht!

Die letzte Europameisterschaft hast du noch vor dem Bildschirm verfolgt.Fühlt es sich jetzt auch ein bisschen unwirklich an, dass du bei nächster Gelegenheit schon dabei bist?

Camilla: Ja, schon. Das kam doch schneller als erwartet. Ich bin jetzt zum ersten Mal seit langem wieder im Rhythmus, darf viel spielen und freue mich einfach extrem, dass ich jetzt auch für die Nationalmannschaft nominiert wurde. Noch kann ich es nicht ganz glauben.

Wie hast du es erfahren? Hat Christian Wück dich angerufen?

Camilla: Ja, genau, er hat mich angerufen und kurz informiert, dass wir uns nächste Woche sehen.

Du hast die U-Nationalmannschaft durchlaufen und viele haben damals auch gesagt, du würdest irgendwann in der A-Auswahl landen. Aber dann kam ja einiges dazwischen an Verletzungen (Meniskusriss, Kreuzbandriss). Gab es einen Moment, in dem du selbst nicht mehr daran geglaubt hast?

Camilla: Nein, nicht wirklich. Die A-Nationalmannschaft war auf jeden Fall mein Ziel, seit ich ein kleines Mädchen bin. Und es war auch immer ein Ziel, das mich durch die Verletzungen getragen hat. Ja, zwischenzeitlich hat sich das sehr, sehr weit weg angefühlt – und es sind bestimmt auch mal Zweifel aufgekommen, aber es war immer das ganz klare Ziel, was ich mir immer wieder als Motivation vor Augen geführt habe.

Der nächste Lehrgang ist nicht irgendeiner, es steht die Nations League gegen Frankreich an – unter anderem vor 30.000 Zuschauern, also einer Riesenkulisse in Düsseldorf. Was sind deine Erwartungen, wie sind deine Gefühle?

Camilla: Das macht es natürlich ein Stückweit besonderer, wenn es um etwas geht. Das sind große Spiele und ich werde natürlich versuchen, den Lehrgang einfach zu genießen, dabei viel zu lernen, aber eben auch der Mannschaft bestmöglich mit meinen Qualitäten zu helfen, so dass wir eben auch ins Finale einziehen.

In den letzten Wochen warst du eine echte Stütze, eine Bank in unserer Innenverteidigung. Wie hast du das selbst erlebt?

Camilla: Ja, es lief extrem gut, das ist richtig. Es hat mich auch ein wenig selbst überrascht, dass es so gut funktioniert und ich so gut reinfinde – eben auch wieder mit der ganzen Spielbelastung. Man weiß vorher selbst ja auch nicht, wie es wieder so anläuft, wenn man so lange raus war. Aber es ist natürlich ein neues und sehr, sehr schönes Gefühl, dass man gebraucht wird und eine wichtige Rolle einnehmen kann.