Frauen

Auf dem Relegations­platz

Die U20-Frauen gewinnen 4:1 gegen Gütersloh und verlassen die Abstiegszone.

Für die U20-Frauen des VfL Wolfsburg geht es in der 2. Frauen-Bundesliga Nord dank des zweiten Sieges innerhalb von vier Tagen weiter nach oben: Das Team von Trainer Steffen Beck setzte sich im Stadion am Elsterweg mit 4:1 (2:1) gegen den FSV Gütersloh durch und kletterte auf den sechsten Tabellenplatz, der in der Endabrechnung ein Nachsitzen in der Relegation bedeuten würde. Dreifach-Torschützin Karina Saevik und Natasha Kowalski, die in der Nachspielzeit die Rote Karte sah, erzielten die Treffer für die Jungwölfinnen.

Saeviks erneuter Doppelpack

Für den perfekten Start sorgte Saevik, die den Ball aus halbrechter Position unter die Latte hämmerte – 1:0 (2.). Kurios wurde es in der 13. Minute, als Gütersloh Torhüterin Sarah Rolle die anlaufende Saevik anschoss – und die hatte keine Mühe, das Geschenk anzunehmen und ihren zweiten Treffer zu erzielen. Vier Treffer in Folge hatte die Norwegerin zu diesem Zeitpunkt für die Jungwölfinnen bereits erzielt. Bereits beim 2:0-Auswärtssieg gegen Berghofen traf sie doppelt. Weniger treffsicher präsentierte sich Sturmkollegin Rita Schumacher, die – von Saevik in Szene gesetzt – das Leder über die Latte drosch (17.). Gütersloh präsentierte sich bis dahin äußerst harmlos, kam aber überraschend zum Anschlusstreffer: Nachdem Celina Baum den Ball aus 25 Metern an die Latte genagelt hatte, staubte Josefine Neß ab und ließ VfL-Torhüterin Friederike Abt keine Chance. An den Kräfteverhältnissen änderte dies erst einmal nichts, Grün-Weiß blieb das bessere Team. Und Saevik passierte etwas Seltenes – sie ließ auch Chancen ungenutzt: In der 38. Minute scheiterte sie an Rolle. Kurz darauf drosch Finya Seidel aus guter Position über das Gehäuse (39.), ehe Saevik aus rechter Position ans Außennetz lupfte (42.). Keine Frage: Aufgrund dieser Möglichkeiten wäre ein 3:1 noch vor dem Pausenpfiff verdient gewesen. 

Kowalski trifft und fliegt

Zu Beginn des zweiten Abschnitts gerieten die Gastgeberinnen zum ersten Mal, wenn auch nur für einige Minuten, unter Druck. Gütersloh kam mit Schwung aus der Kabine, wollte nach dem 0:5 gegen Mönchengladbach eine weitere Pleite verhindern. In der 53. Minute setzte sich Saevik gegen drei Gegenspielerinnen durch und legte für Schumacher auf. Mit gleichem Resultat wie bei einer ähnlichen Szene in der ersten Halbzeit: Schumacher setzte ihren Schuss zu hoch an. Auch Seidel zielte wenig später drüber (55.). Für die Grün-Weißen öffneten sich nun Räume für schnelle Gegenzüge, da die ohnehin recht hochstehenden Gütersloherinnen weiter das Risiko erhöhten. Saevik konnte zunächst nicht davon profitieren: In der 65. Minute traf sie den linken Pfosten, nur eine Minute später parierte Rolle. Besser machte es die kurz zuvor eingewechselte Kowalski, die aus 14 Metern flach ins rechte Eck traf – 3:1 (70.). Zum Unmut von Gäste-Trainer Steffen Enge, der ein Offensivfoul der Jungwölfin an Pauline Berning gesehen haben wollte. Schon der Schlusspunkt? Nein, denn mit vergebenen Chancen wollte sich Saevik nicht aus dieser Partie verabschieden: Nach starker Vorlage von Lisanne Gräwe machte die Norwegerin ihren Dreierpack perfekt – 4:1 (79.). Klar, dass das Spiel nun entschieden war. Nur die Rote Karte, die Kowalski in der Nachspielzeit für ein hartes Einsteigen sah, trübte die Freude etwas. Denn damit ist die Stürmerin an den verbleibenden Mai-Wochenenden wohl gesperrt. Am kommenden Sonntag, 23. Mai (Anstoß um 14 Uhr), geht es bei Güterslohs Lokalrivalen Arminia Bielefeld um die nächsten Punkte.

„Mache Natasha keinen Vorwurf“

„Es hat uns in die Karten gespielt, dass wir so früh in Führung gegangen sind und auch schnell nachgelegt haben“, resümierte ein zufriedener Beck nach dem Schlusspfiff. „Wir hätten sogar das 3:0 machen müssen. Dass Gütersloh in der zweiten Hälfte noch einmal alles reinwerfen wird, war klar – und die erste Viertelstunde nach Wiederanpfiff hat auch ihnen gehört. Eigentlich wollten wir gleich wieder Druck ausüben. Das 3:1 hat die Partie dann entschieden.“ Mit seiner Torschützin zu eben jenem 3:1, die später zur Rotsünderin avancierte, wollte der Coach nicht allzu hart ins Gericht gehen: „Ich mache Natasha keinen Vorwurf. Sie wollte nach hinten arbeiten, vielleicht war sie dabei etwas zu ungeschickt. Für uns, aber vor allem für sie, ist es sehr bitter.“