Männer

Ärgerliches Remis

3:3 in Freiburg: Wölfen genügt im Breisgau eine dreifache Führung nicht zum Sieg.

Der VfL Wolfsburg hat zum fünften Mal in der laufenden Spielzeit unentschieden gespielt. Beim SC Freiburg spielte die Elf von Cheftrainer Bruno Labbadia am Samstagnachmittag 3:3 (1:1). In einem speziell nach dem Wechsel turbulenten Duell ging Grün-Weiß vor knapp 24.000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion durch Jerome Roussillon (11.), Wout Weghorst (63., FE) und Renato Steffen (74.) gleich drei Mal in Führung, kassierte aber jedes Mal noch den Ausgleich (37., 70., 88.) und musste sich daher mit einer Punkteteilung begnügen. In der Tabelle rutschte der VfL für den Moment auf den siebten Platz. Das nächste Mal im Einsatz sind die Wölfe am kommenden Samstag, 16. Februar (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn der 1. FSV Mainz 05 in der Volkswagen Arena gastiert.

Kapitän an Bord

Beim Pokalspiel in Leipzig hatte Labbadia seine Startelf gegenüber dem abgebrühten Sieg in Berlin noch unangetastet gelassen. Nun aber rotierte der VfL-Chefcoach: William und Josip Brekalo rückten ins Team sowie auch Josuha Guilavogui. Der hatte sich anders als der weiter pausierende Admir Mehmedi wieder einsatzbereit gemeldet und stand damit erstmals in 2019 auf dem Platz. Gegner Freiburg, zuletzt mit einem 2:2 aus Stuttgart heimgekehrt, begann zweifach verändert. Neu dabei: Mike Frantz und Florian Niederlechner.

Frühen Vorsprung verspielt  

Berlin – Leipzig – Freiburg. Im dritten Auswärtsspiel binnen acht Tagen legte der VfL zum Ende der englischen Woche ordentlich los. Erstmals offensiv auffällig wurden die Wölfe schon nach sechs Minuten, als Steffen sich rechts durchtankte und zu Weghorst passte, dieser in der Mitte aber hängen blieb. Im nächsten Versuch war der Ball dann schon drin: Roussillon, von Brekalo herrlich bedient, ließ sich zentral vor dem Tor von drei Gegenspielern bei der Annahme nicht beirren und lenkte das Leder im Fallen ins Netz – 1:0 für Grün-Weiß (11.)! Nach diesem spritzigen Start pendelte sich das Geschehen für lange Zeit zwischen den Strafräumen ein. Der VfL hielt sich bedeckt, gefiel aber mit hoher Laufbereitschaft und schien die Partie scheinbar sicher zu kontrollieren. Als plötzlich Niederlechner aber John Brooks das Leder abluchste und sofort weitergab zu Vicenzo Grifo, stand es mit einem Mal 1:1. Koen Casteels, bis dato völlig beschäftigungslos, hatte beim Flachschuss des Italieners keinerlei Chance (37.). Der VfL reagierte prompt und drückte wieder aufs Gas. Brekalo blieb beim Abschluss in letzter Sekunde an einem Abwehrbein hängen (41.), ehe Sekunden vor der Pause noch Steffen, als er aus bester Lage einschießen wollte, im Laufduell mit Christian Günther im Strafraum zu Fall kam. Da die Pfeife des Unparteiischen allerdings stumm blieb, war der Pausenstand aus VfL-Sicht umso ärgerlicher.

Zweite Führung hält auch nicht

Mit Wiederbeginn hielten die Wölfe ihre Druckphase aufrecht und setzten sich gleich wieder am Freiburger Sechzehner fest. Die ersten Versuche blieben allesamt hängen, worauf der SC Freiburg, im Hinspiel 3:1-Sieger in der Arena, sich für den Moment aus der Umklammerung löste. Doch die grün-weiße Beharrlichkeit zahlte sich aus: Bei einer weiteren scharfen Flanke Richtung Weghorst wusste sich sein Gegenspieler nur noch mit einem Foul zu behelfen. Diesmal zeigte Felix Brych auf den Punkt. Weghorst trat persönlich an und verwandelte souverän zur 2:1-Führung (63.). Wie der VfL mit dem erneuten Vorsprung umging? Erneut nicht sonderlich klug. Im gesamten Spiel tat sich die Streich-Elf offensiv schwer, konnte aber auch ihre zweite vernünftige Torchance nun wieder nutzen: Nils Petersen war es, der nach einer simplen Ecke höher als sein Gegenspieler stieg und per Kopf für seine Farben egalisierte (70.).  

Am Ende fast noch verloren

Ihre wenigen Schludrigkeiten hatten die Wölfe bis hierhin also teuer bezahlt. Was man ihnen aber lassen musste: Die Gegentore nahmen sie nicht einfach hin, sondern wussten den Schaden meist zu reparieren. Denn kaum hatte sich der Jubel der SC-Fans gelegt, griff Grün-Weiß schon wieder an. William und Weghorst zogen einen herrlichen Spielzug auf, an dessen Ende der Niederländer per Hacke in den Lauf von Steffen legte. Mit einem Sahneschuss in den Winkel brachte der Schweizer den VfL prompt ein drittes Mal in Front (74.). Jetzt musste der Auswärtssieg aber eingetütet ein – dachten wohl alle im Stadion. Doch der SC brachte es tatsächlich fertig, erneut zurückschlagen, glich durch den eingewechselten Luca Waldschmidt zwei Minuten vor dem regulären Ende aus und setzte die Wölfe fast sogar noch komplett k.o. Das vermeintliche 4:3 für die Streich-Elf durch Philipp Lienhart (90.+3) nahm der Unparteiische nach Hinzuziehen des Videobeweises allerdings wieder zurück.   

SC Freiburg: Schwolow – Kübler, Lienhart, Heintz, Günter – Haberer, Koch, Frantz (69. Waldschmidt), Grifo (90.+6 Terrazzino) – Petersen, Niederlechner (81. Höler)

VfL Wolfsburg: Casteels – William, Knoche, Brooks, Roussillon – Guilavogui – Gerhardt, Arnold – Steffen (79. Rexhbecaj), Brekalo – Weghorst (90.+3 Klaus) 

Tore: 0:1 Roussillon (11.), 1:1 Grifo (37.), 1:2 Weghorst (63., FE), 2:2 Petersen (70.), 2:3 Steffen (74.), 3:3 Waldschmidt (88.)

Gelbe Karten: Niederlechner, Haberer, Koch / Guilavogui, William

Zuschauer: 23.600 am Samstagnachmittag im Schwarzwald-Stadion

Schiedsrichter: Felix Brych (München)