Chiropraktor Alexander Steinbrenner ist seit über zwölf Jahren ein Wolf und zählt damit zu den Dienstältesten im Staff des VfL. Der gebürtige Hannoveraner gibt im Interview spannende Einblicke in seinen Beruf und die Welt der Chiropraktoren. Außerdem spricht der 47-Jährige über täuschenden Hype und „seine“ Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen.
Lass uns mit einer Verständnisfrage starten: Was unterscheidet einen Chiropraktor von einem Chiropraktiker?
Alexander Steinbrenner: Grundlegend sind beide Begriffe in Deutschland nicht geschützt. Es gibt wirklich alles von Heilpraktikern mit Wochenend-Ausbildung bis zu denen, die ein vollwertiges universitäres Studium abgeschlossen haben. Bisher war das nur im Ausland möglich, aber seit 2024 gibt es einen Studiengang in Braunschweig, der die internationalen Richtlinien erfüllt. Es war notwendig, das Thema auf eine akademische Stufe zu heben, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Chiropraktor ist vom englischen Begriff ‚chiropractor‘ abgeleitet. Damit versuchen wir als Berufsverband eine gewisse Abgrenzung von Heilpraktikern, die häufig die Bezeichnung Chiropraktiker verwenden.
Was ist der Aufgabenbereich eines Chiropraktors?
Steinbrenner: Der Ansatz der Sportchiropraktik liegt darin, die besten körperlichen Voraussetzungen für höchste individuelle Performance zu unterstützen. Hier können wir ein gutes Bindeglied zwischen den Abteilungen Medizin, Reha und Athletik sein. Ziel ist es, Verletzungen möglichst effektiv zu behandeln sowie vorzubeugen. Denn viele Verletzungen entstehen nicht erst in der Wettkampfphase, sondern bauen sich über einen langen Zeitraum auf, bevor sie symptomatisch werden.


