Wir handeln!

Klima- und Naturschutz made in Wolfsburg

Aufschub war gestern. Immer extremere Natur- und Wetterereignisse in den letzten Jahren machen deutlich: Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft müssen gemeinsam handeln, um die globale Erwärmung idealerweise auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der VfL geht dabei voran. Mit der Unterzeichnung der Klimaschutzvereinbarung „Sports for Climate Action“ und als „Race to Zero“-Partner der Vereinten Nationen bekennt er sich als erster europäischer Fußballclub der Top-Ligen öffentlich zur systematischen Reduktion seiner CO2-Emissionen.

Geschäftsführer Michael Meeske: „Wir brauchen mehr als eine Absichtserklärung. Wir wollen Klimaschutz im Club authentisch leben und ligaweit Maßstäbe setzen. Denn die Wende zum CO2-neutralen Fußballgeschäft schaffen wir nur gemeinsam. Hierfür brauchen wir ein klares und faires Ziel, an dem man unseren Beitrag als Club und als Branche messen kann.“

  • Zielsetzung

    Wir handeln! – so lautet das Credo der VfL-Klimastrategie. Es bedeutet, dass der VfL seine verursachten Treibhausgasemissionen möglichst reduziert und durch zusätzliche Naturschutzprojekte Emission der Atmosphäre entzieht. In den nächsten fünf Jahren ist daher eine Reduzierung der Emissionen um 55% angestrebt.

    Gemeinsam mit externen Expert*innen hat der VfL Wolfsburg 2020 seine Klimaziele vollständig überarbeitet und einen auf wissenschaftlich fundierten Zielvorgaben basierenden Reduktionspfad für CO2-Emissionen entwickelt. Der Reduktionspfad orientiert sich an den Methoden der Science Based Targets Initiative und beschreibt eine Folge konkreter Schritte, mit denen die Treibhausgasemissionen des Vereins drastisch vermindert werden. Der VfL will damit den Forderungen des Pariser Klimaabkommens von 2015 entsprechen und dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Für die Reduktion hat sich der VfL einen verbindlichen Pfad gesetzt: Ausgehend von dem Saisonjahr 2017/2018 sollen die gesamten Treibhausgasemissionen jährlich um 6,45 Prozent schrumpfen. Daraus ergibt sich bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung um ca. 55 Prozent. Dies kann der VfL leisten, wenn alle Prozesse schrittweise auf CO2-sparende Lösungen umgestellt werden. Dabei geht es dem Verein auch darum, die verfügbaren Mittel möglichst effizient einzusetzen. Deshalb ergänzt der VfL seinen Ansatz durch Naturschutzprojekte zur CO2-Speicherung in der Region und Umgebung.

  • UN-Initiative Race to Zero

    Mit der Unterzeichnung der Klimaschutzvereinbarung „Sports for Climate Action“ und Unterstützung als „Race to zero“-Partner der Vereinten Nationen bestätigt der VfL Wolfsburg einmal mehr seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz. Bestandteil der Vereinbarung ist ein klares Bekenntnis zur systematischen Reduktion der CO2-Emissionen der Sportangebote sowie zur Sensibilisierung ihrer Zielgruppen. Gerade der Spitzenfußball trägt als Inspirationsquelle für Leistungsbereitschaft und Engagement zur gesellschaftlichen Entwicklung bei und hat somit eine besondere Verantwortung. Das gemeinsame Engagement für die „Sports for Climate Action“ ist damit auch ein wichtiges Signal für eine Neuorientierung des Sports auf internationaler Ebene.


    „Der Fußball hat eine enorme Kraft, die gesamte Gesellschaft zu inspirieren“

    Nachgefragt bei Lindita Xhaferi-Salihu, Leiterin für „Sports for Climate Action“ bei den Vereinten Nationen

    • What responsibilities do you ascribe to football associations in terms of climate protection?
      Football is such a beautiful game and close to heart for so many of us. Very few things in the world have such a big, global and socially diverse community as those playing and watching football. As such, it has a remarkable potential to drive change by addressing its climate impact and advocating for climate action towards athletes and fans. Professional associations will have a larger footprint, more resources and are in a better position to lead the way for a sustainable way of running football. They can pass on lessons learned to the upcoming generation and empower them with tools and knowledge for the football of the future. First, there needs to be a genuine commitment that the organisation will take a serious and a holistic approach to addressing its climate impact. That it will carefully plan how they build, run and maintain stadiums and focus on areas such as energy, water, transport, food, services & products and waste to identify ways to be increasingly more efficient and sustainable.

    • The main target groups of football associations are fans and spectators. Their travel activity is the cause of a large part of CO2 emissions attributed to it. How can spectators be persuaded to change their mobility behaviour? How can VfL Wolfsburg contribute to this?
      Transport is a crucial element in the fight against climate change. Sports can be catalysis of change for this sector by increasing the demand for low carbon transport, by encouraging spectators to take low-emission travel choices such as bikes, electric vehicles or use of public transport. For example, Kombiticket is an interesting offer in this regard but for international events there is also a lot of value in exploring longer term strategies such as how to reduce long-distance air travel and incentivize more of local and regional spectators. VfL Wolfsburg could for example consider campaigns to educate spectators in using sustainable transport but also connect with key stakeholders involved in football to work collectively and introduce approaches on both local and national level so that low carbon transport becomes a norm and all football clubs take a consistent and universal approach for travel to matches. Finally, after reduction measures, one can compensate unavoidable emissions generated by travel through credible offsetting schemes.

    • Where do you see football in ten years? Can there be climate neutral match days?
      Unfortunately, never has there been a greater disconnect between the need for action and reality. Football can lead the way, create a legacy and empower everyone to demand more from governments and others. In ten years, if we are to keep the planet safe, I hope football will be mature in delivering climate neutral matches and Cups and working with sponsors and service providers who have also committed to transforming to net zero. In fact, I see spectators helping their favorite teams and clubs succeed in their climate neutral journey. The phrase “you can change the world” has been around for many generations, but never has there been a generation that can make it come true like this one. For me and for many others, football can change the world.

  • Fußabdruck: Fortschritte im Klimaschutz

    Seit fast zehn Jahren misst der VfL Wolfsburg alle zwei Jahre seine Treibhausgasemissionen, verfolgt anspruchsvolle Ziele zu deren Reduktion und entwickelt diese stetig weiter. Den CO2-Fußabdruck nutzt er, um Fortschritte zu messen und Maßnahmen zu steuern.

    Die Gesamtmenge der von ihm in der Saison 2023/2024 ausgestoßenen Treibhausgase (Scope 1, 2 und 3) beläuft sich auf 11.030,34 Tonnen CO2e. Dies sind fast 16 Prozent (15,71 %) weniger als in der Spielzeit 2017/2018 (13.086 Tonnen CO2e). In den Scopes 1 und 2 konnten die THG-Emissionen sogar um ungefähr 44% Prozent reduziert werden. Den größten Anteil an den Emissionen hatte auch in der Saison 2023/2024 die Zuschauermobilität bei Heimspielen. Weitere Haupttreiber der Emissionen des Footprints sind die Eingekauften Waren und Dienstleistungen (Catering, Merchandising) und der Fernwärmeverbrauch. Zusammen mit der Fanmobilität machen diese drei Emissionsquellen fast 68 % des gesamten Fußabdrucks aus. Gesunken im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem die Mobilitätsemissionen durch den Fuhrpark, Dienstreisen und Transport & Verteilung sowie die energiebedingten Emissionen aus der Stationärer Verbrennung. Leicht gestiegen sind hingegen die Emissionen aus dem Fernwärmebezug - dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass erstmals der Verbrauch eines neuen Funktionsgebäudes in die Berechnung einbezogen wurde.

  • Maßnahmen

    Der wichtigste Pfeiler der Klimastrategie ist die Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Für den VfL Wolfsburg bedeutet das einerseits Beschaffung von erneuerbarer Energie: Den Strom bezieht er bereits seit 2011 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Der regionale „Gemeinsam bewegen“-Partner LSW Energie bietet außerdem VfL-Ökostrom für Fans an. Andererseits spielt auch die Eigenerzeugung eine Rolle. So sind auf dem Dach des Funktionsgebäudes der VfL-Fußball.Akademie eine Photovoltaik- und eine Solarthermieanlage installiert, die basierend auf dem Konzept des nachhaltigen Bauens das Gebäude mit Strom und Warmwasser versorgen. Zur optimierten Steuerung des Fernwärme-, sowie Strom und Wasserverbrauchs hat der VfL über das ganze Geländer verteilt neue Smart Meter installiert.

    Mit einer Folge weiterer konkreter Schritte werden und wurden bereits die Treibhausgasemissionen des Vereins zusätzlich vermindert. So ist beim VfL Wolfsburg die Beleuchtung ganzheitlich auf LED-Leuchtmittel umgestellt. Die E-Ladeinfrastruktur wird sukzessive ausgebaut und sowohl Profis als auch Mitarbeiter sind vermehrt mit Dienstwagen aus der vollelektrischen ID. Familie von Volkswagen unterwegs. Damit trägt der VfL zu einer klimaverträglichen Mobilität bei.

    Die Berechnung des Fußabdrucks zeigt, dass der Mobilitätsbereich weiterhin den größten Teil am gesamten Fußabdruck ausmacht. Sportlicher Erfolg erhöht die Reisetätigkeit. Insbesondere die An- und Abreise an Spieltagen der Grün-Weißen trägt zu steigenden Emissionen bei. Dies betrifft beim VfL nicht nur die Mobilität von Mannschaften und Vereinsmitarbeiter, sondern auch die der Fans und Medienvertreter. Deren CO2-Emissionen kann der Klub jedoch nicht direkt beeinflussen. Stattdessen setzt er Anreize für ein klimabewusstes (Reise-) Verhalten. Aus diesem Grund hat sich der VfL Wolfsburg für eine Kooperation mit dem Unternehmen „ummadum“ entschieden. Gemeinsam mit den Fans soll die Mobilität zum Stadion klimafreundlicher gestaltet werden. Helfen tut dabei die ummadum-App. Nutzer können dort der VfL-Community beitreten – mit dem Rad, zu Fuß, in der Fahrgemeinschaft oder mit den Öffentlichen an Heimspieltagen an- bzw. abreisen und dadurch nicht nur langfristig zur klimafreundlichen Mobilität beitragen, sondern auch direkt an einem Gewinnspiel teilnehmen. Denn jedes Mal, wenn eine Aktivität hin oder weg vom Stadion über die App dokumentiert wird, nehmen die Nutzer automatisch an einer Challenge teil und erhöhen dabei ihre Gewinnchance auf attraktive Preise. Zu gewinne gibt es bei der Heim-Challenge u.a. VIP-Tickets, Meet & Greets, Matchworn-Trikots, ein Wochenende mit einem ID. Buzz von Volkswagen und vieles mehr. Kurz: Eine klimafreundliche Anreise lohnt sich für alle!

    Transparenz ist ein weiterer enorm wichtiger Faktor, um die gesteckten Klimaziele gemeinsam zu erreichen. Auf dem Weg zu Emissionsreduktion hat der VfL bereits einige Meilensteine erreicht. Bereits heute sind für die Fans CO2-Werte von zahlreichen Produkten im Public-Catering-Bereich einsehbar. Damit sind die Wölfe nun erneut First Mover in der Bundesliga. Beim Kauf ihrer geliebten Stadionwurst oder anderer Speisen am Kiosk können die Fans des VfL auf einen Blick sehen, wie viele Emissionen dadurch verursacht wurden. Ermöglicht wird dies durch CO2-Label am Produkt, die zeigen, ob ein Gericht eine niedrige, mittlere oder hohe Klimabelastung hat. Die Werte werden anhand von zahlreichen Faktoren wie Energieeinsatz bei der Herstellung sowie der Transportwege berechnet.

    Auch in seinem Online-Shop stellt der Verein Möglichkeiten bereit den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit dem Label Grüne Fährte kennzeichnet der VfL alle nachhaltigen Artikel im Wölfeshop. Dabei arbeiten er mit den Textilsiegeln wie dem Oeko-Tex 100 Standard, dem Grünen Knopf oder dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zusammen. Zudem bietet er Baumwollprodukte in Bio-Qualität an, die bei der Herstellung ökologischen und sozialen Kriterien entsprechen. Die grüne Fährte steht für die Spur, die der VfL Wolfsburg hinterlassen willen, mit dem Ziel den ökologischen Fußabdruck schrittweise zu reduzieren, beginnend mit dem Einsatz nachhaltiger Materialien über die Einhaltung von Ökologie- und Sozialstandards bis hin zu ressourcenschonende Verpackungen. Der gesamte Klub arbeitet, wo möglich, an neuen Lösungen, um die Prozesse und Produkte klima- und umweltfreundlicher zu gestalten.

     


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