Von der Wiese zum NLZ - die Sportstätten der Wölfe

Ehe die Wölfe in der hochmodernen Arena Paris St.-Germain und Manchester United empfingen, war das Ambiente der Heimspiele zunächst etwas schlichter. Nach der Gründung 1945 spielten die VfL-Fußballer im VW-Werksstadion, also genau an jener Stelle, wo sich heute der Park am Volkswagen-Verwaltungshochhaus befindet. Als zweiter Spielort diente eine Wiese östlich vom ehemaligen Barackenlager Heßlingen. Zur gleichen Zeit pachtete der Verein ein 90.000 Quadratmeter großes Weidegelände an, das bis zum Kriegsende Eigentum der Deutschen Arbeitsfront (DAF) war. Die Pacht lief und läuft über einen Zeitraum von 90 Jahren. An dieser Stelle sollte später das VfL-Stadion am Elsterweg entstehen.

Am 10. Oktober 1947 wurde der VfL-Platz auf dem ehemaligen DAF-Gelände eingeweiht. Das Eröffnungsspiel gegen den SSV Vorsfelde gewann der VfL Wolfsburg mit 5:2. Der Platz verfügte zunächst über mehrere Reihen Stehplätze und über eine Laufbahn. Zu dieser Zeit hatte das Gelände ein Fassungsvermögen von 15.200 Zuschauern. Bis Anfang der 60er Jahre wurde am VfL-Platz, so der offizielle Name, nicht viel verändert, ehe 1961 eine Sitz- und Stehplatztribüne mit 520 Sitz- und 2.700 Stehplätzen eingeweiht wurde. Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf ca. 720.000 DM, wozu die Stadt und Volkswagen 650.000 DM beisteuerten. Die restlichen 70.000 DM kamen aus dem Erlös des so genannten Tribünengroschens, der bei jedem VfL-Heimspiel erhoben wurde. Ab sofort trug die Arena den Namen „VfL-Stadion“, welches nach und nach immer weiter ausgebaut wurde.

Am 28. März 1995, der VfL spielte gerade in der 2. Bundesliga, beschloss der Rat der Stadt Wolfsburg, dem VfL einen Kredit für die erforderliche Stadionsanierung über fünf Mio. DM zu gewähren. Im Dezember des gleichen Jahres begannen die Arbeiten. Hauptprojekte waren die Sitzplatztribüne Gegengerade, die Errichtung der Flutlichtmasten, der Anzeigetafel, der sanitären Einrichtungen und der Beschallungsanlage. Wenige Monate später, am 22. März 1996 folgten die Flutlichtpremiere und Einweihung der neuen Gegentribüne. Anderthalb Jahre später, am 22. November 1997, wurde die neue Nordkurventribüne dann ihrer Bestimmung übergeben. Das VfL-Stadion hatte nun ein Fassungsvermögen von 20.400 Zuschauern.

Knapp viereinhalb Jahre später, am 7. März 2001, fällte der Rat der Stadt Wolfsburg die Entscheidung zum Bau einer nagelneuen Fußball-Arena im Allerpark. Zweieinhalb Monate später, am 18. Mai 2001, erfolgte der erste Spatenstich. Die Kosten für den Neubau betrugen rund 50 Mio. Euro. Nicht einmal ein Jahr später, am 8. Mai 2002, wurde Richtfest gefeiert. Die zukünftige Volkswagen Arena sollte ein Fassungsvermögen von 30.000 überdachten Plätzen haben, aufgeteilt in 22.000 Sitz- und 8.000 Stehplätze. Am 13. Dezember 2002 wurde das Schmuckkästchen mit einer großen Eröffnungsshow feierlich präsentiert, gefolgt vom ersten Bundesliga-Heimspiel auf neuem Grund zwei Tage später. Das altehrwürdige Stadion am Elsterweg wurde bis zum Bau des AOK Stadions fortan durch die U23 und die Frauen genutzt.

Der nächste Spatenstich folgte im Zeitraum 2006/2007. Am Berliner Ring 45 errichtete der VfL Wolfsburg eine eigene Heimstätte für seine Jugend und weihte am 27. August 2007 das hochmoderne NachwuchsLeistungsZentrum (NLZ) ein. Ebenfalls erweitert wurden zugleich die Plätze im angrenzenden Porschestadion. So stehen aktuell nun vier Großspielfelder (davon ein beheizbarer Kunstrasenplatz) und eine kleinere Technikfläche zur Verfügung. Beinahe sämtliche Spielflächen sind außerdem beleuchtet. Ein weiteres Großprojekt wurde etwa viele Jahre später im Allerpark verwirklicht. Mit dem AOK Stadion entstand dort ein 5.000 Zuschauer fassendes Rund, in dem die VfL-Frauen, die U23 und die U19 ein neues Wohnzimmer fanden. Vier hochmoderne Sportstätten also, über die der VfL Wolfsburg verfügt, nachdem vor mehr als 70 Jahren alles auf einer kargen Wiese begonnen hatte.